Um den Nachwuchs zu fördern und Kinder und Jugendliche für den Golfsport nachhaltig zu begeistern, trägt das Ostsee Golf Resort Wittenbeck den "1. Generationen Cup" aus. Wie es dazu kam und was die Idee dahinter ist, erzählt Organisator Heiko Fischer im Golf Post Interview.
Angefangen habe es mit einer kleinen Trainingsgruppe, beschreibt Heiko Fischer die Entwicklung der Nachwuchsarbeit im Golf Club Wittenbeck. "Vor drei Jahren gab es nur ein paar Kinder, die ab und zu mal Training hatten. Da habe ich gesagt, da müssen wir was tun", sagt der Vater von zwei Kindern im Alter von 11 und 17 Jahren. "Wir sind eine Golferfamilie und es ist ein geiler Sport."
Förderung des Nachwuchses
Bei Verein und Club sei er damit auf offene Ohren gestoßen, die den 48-Jährigen bei seinem Vorhaben unterstützen. Die Trainingsgruppe ist mittlerweile von anfangs acht Kindern auf 19 angewachsen. "Das hat eine sehr große Resonanz gefunden", freut sich Fischer.
Im letzten Jahr sei dann die Idee bei einem eigenen Turnier gereift, auch mal ein Event für die Sprösslinge auszurichten. "So etwas müsste es doch auch mal für Kinder geben. Hier sind viele ältere, aber es spielen keine Kinder mit", erinnert sich Fischer an Gespräche am Golfplatz.
"Golf hat halt manchmal noch den etwas spießigen Touch bei den jungen Leuten", findet der Jugendwart des Golf Clubs. Deshalb sei die Idee gekommen, "die Jungen und die Alten zusammen auf den Platz zu bringen." So entstand das Konzept für den "1. Generationen Cup Wittenbeck" am 28. August 2022, bei dem im Chapman Vierer Stableford über 18 Löcher auf dem Par-72-Meisterschaftsplatz Eikhof jeweils ein Erwachsener (ab 19 Jahre) mit einem Kind oder Jugendlichen (bis 18 Jahre) zusammenspielt.
Große Resonanz
Nach anfänglicher Skepsis, ob überhaupt großes Interesse an dieser Art Veranstaltung vorhanden ist, gab es eine tolle Entwicklung bei den Anmeldezahlen. "Wir sind jetzt 22 Kinder, also 44 Leute dann am Sonntag auf dem Platz. Das finde ich sehr schön", zeigt sich Fischer begeistert, auch dass sogar welche aus Berlin, Hamburg oder Stralsund nach Wittenbeck an die Ostsee, östlich von Rostock anreisen werden. "Das jüngste Kind ist acht Jahre alt, die ältesten sind 17." Die Begeisterung für das Format sei im eigenen Club auch so groß, dass sich Erwachsene angeboten hätten, Kinder zu begleiten, wenn diese keinen finden, der mit ihnen ein Gespann bilden.
Viele der Jüngeren hätten auch noch nie auf dem großen Platz gespielt, aber mit einem Erwachsenen (z.B. aus der Familie) an der Seite soll die Hemmschwelle vor dem Kurs und dem Turniergolf genommen werden. Deswegen wurde auch das Spielformat des nicht handicap-relevanten Chapman Vierers gewählt, bei dem beide Spielpartner zunächst einen Ball vom Tee schlagen, dann jeweils der Ball des anderen weiterspielen ("überkreuz") und erst dann entscheiden, mit welchem Ball die Bahn zu Ende gespielt werden soll. Verschlagene Bälle ins Rough oder Wasser fallen so weniger ins Gewicht. "Der Spaßfaktor und das Erfolgserlebnis wird in den Vordergrund gestellt", erklärt Heiko Fischer, der hofft, dass beim Nachwuchs so nachhaltig der Spaß am Golfsport gefördert und die Angst vor Turnieren genommen wird.
Tolle Preise dank großzügiger Unterstützung
Preise gibt es beim "1. Generationen Cup Wittenbeck" natürlich auch zu gewinnen. "Wir werden die besten drei Teams nach Netto Stableford prämieren", berichtet Fischer. "Der erste Flight bekommt jeweils ein Bag, der zweite jeweils einen Putter und der dritte Preis ist ein schöner Golfschirm." Dazu gibt es getrennte Sonderwertungen für Mädchen, Jungen, Damen und Herren wie "Longest Drive" und "Nearest to the Pin".
Das alles ist ohne großzügige Unterstützung von Sponsoren wie Bauhaus, Allianz oder All4Golf nicht möglich. "Es soll für die Kinder völlig kostenlos sein, die bezahlen weder Greenfee noch Startgebühr. Wir wollen damit auch kein Geld verdienen". Nur die Erwachsenen zahlen eine Startgebühr von 50 Euro, von außerhalb Kommende erhalten zusätzlich einen Greenfee-Rabatt. "Die Kinder sollen die Gewinner sein", gibt Fischer das Ziel für das Event vor. Neben Teegeschenken wird es auch ein kleines Rahmenprogramm für die Kinder geben.
"Stabile Jugend" als Ziel
Für die Zukunft kann sich Fischer vorstellen, ein solches Format wieder auszurichten. "Man merkt, dass das Angebot angenommen wird. Im September wird auch der "4. Bauhaus Kids Cup" stattfinden, wo nur Kinder auf dem Kurzplatz antreten." Auch hier habe sich die Teilnehmerzahl in den letzten Jahren verdreifacht. "Wir wollen hier eine stabile Jugend aufbauen, um das Clubleben zu bereichern und den Nachwuchs zu fördern."
Deshalb sei das Ziel, die Jugend nicht aus den Augen zu verlieren. "Ich merke, hier ziehen alle an einem Strang", freut sich Fischer über die Nachwuchsarbeit im Golf Club Wittenbeck, aber auch in Mecklenburg-Vorpommern. Der Landesgolfverband unterstützt das Event ebenfalls medial. "Wir sind halt ein Flächenland und haben nicht so viele golfende Kinder wie in anderen Bundesländern." Als neu gewählter Jugendwart im Club will Fischer einiges bewegen. Und vielleicht ist der "1. Generationen Cup" der erste von vielen.
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