Die Gerüchteküche brodelt weiter: Nach einer spektakulären British-Open-Woche, in der die gefühlte Spaltung der Golfwelt durch die LIV Golf Invitational Series in den Hintergrund rückte, geht es direkt danach wieder los mit den Spekulationen. Eine Reihe großer Namen sind als zukünftige LIV-Golf-Spieler im Gespräch, darunter der frischgekürte "Champion Golfer of the Year" Cameron Smith. Bryce Ritchie vom englischen Golfmagazin bunkered hat die Personen, die in Frage kommen, in einem Tweet zusammengefasst:
Players jumping ship this week are reported to be:
- Hideki
- Stenson
- Leishman
- Cam Smith
- Fleetwood
- Scott
- Bubba
- David Feherty (analyst)
No question this is a monumental problem for the PGA Tour. Almost seems like it’s gone way too far to stop.— Bryce Ritchie (@BRitchieGolf) July 18, 2022
Cameron Smith: Wechselt der Open Champion zu LIV Golf?
Cameron Smith selbst heizte die Berichte, er würde der "Saudi-Liga" beitreten, in seiner Sieger-Pressekonferenz nach der British Open in St. Andrews an. Auf die Frage nach der LIV Golf Serie und ob er in betracht zieht, bei den Saudis zu unterschreiben, antwortete Smith ausweichend: "Ich habe gerade die British Open gewonnen, und Sie fragen danach. Ich denke, das ist nicht so gut." Er fügte auf Nachfrage hinzu: "Ich weiß es nicht, Kumpel. Mein Team um mich herum macht sich über all diese Dinge Gedanken. Ich bin hier, um Golfturniere zu gewinnen." Das erinnert durchaus an die Aussage von Brooks Koepka während der US Open, als er, genervt von den Fragen über LIV, sagte, das Thema werfe eine "schwarze Wolke" über das Turnier und er wolle sich nur auf die US Open konzentrieren - und wurde eine Woche später für das Turnier in Portland angekündigt. Auch der Gratulations-Tweet von Greg Norman wird von den Medien als weiterer Hinweis auf eine Verbindung zwischen Cameron Smith und der von Norman angeführten LIV-Tour gesehen:
Aussie Aussie Aussie, Oi Oi Oi! ??? A spectacular final round mate. A triumph for you and for Australia as the first Australian to win in 29 years. You’re in good company 🙂 Enjoy every moment of your @TheOpen victory @CameronSmithPGA. #TheOpen #thatwinningfeeling pic.twitter.com/GIdvhLpPVa
— Greg Norman (@SharkGregNorman) July 17, 2022
Offizielle Aussagen von Cameron Smith oder der LIV Golf Tour gibt es zu der Angelegenheit jedoch noch nicht.
Auch Henrik Stenson ist (wieder) im Gespräch. Nachdem er Anfang des Jahres den Saudis eine Absage erteilte, um sich für das Ryder-Cup-Kapitänsamt zur Verfügung zu stellen, könnte es einen Sinneswandel gegeben haben.
Über Bubba Watson wurde schon seit dem ersten LIV Golf Turnier in London gemunkelt, als man den Amerikaner in einem Ankündigungs-Video der Tour entdeckte. Überraschend ist für die Amerikaner Bereich der vermutliche Wechsel des ehemaligen Profi-Golfers und NBC/Golf-Channel-Analyst David Feherty, der LIV Golf abseits des Platzes unterstützen soll.
Tommy Fleetwood: Gerüchte scheinen sich nicht zu bestätigen
Seit einigen Wochen ist auch Tommy Fleetwood immer wieder im Gespräch, wenn es um die Saudi Liga geht. Wie unsicher die Informationslage rund um das Thema ist, zeigt sich jedoch an den neusten Berichten, die verneinen, dass Fleetwood zu den "Rebellen" gehört, wie sie von den Medien genannt werden. Sky News Reporter Jamie Weir schreibt auf Twitter, Fleetwood selbst habe ihm gesagt, die Berichte seien nicht wahr. Auch Fleetwoods Instagram-Post nach der British Open, in dem er von "Erfahrungen, die Geld nicht kaufen kann" schreibt, scheint seine Haltung deutlich zu machen,
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anEin Beitrag geteilt von Tommy Fleetwood (@officialtommyfleetwood)
Sergio Garcia: Will von DP World Tour zurücktreten
Sergio Garcia ist bereits zur Tour der Saudis gewechselt und verärgert über die Reaktion, die er auf diese Entscheidung erhielt. Im Interview nach der British Open sagte er, dass er nicht nur seine Mitgliedschaft in der DP World Tour aufgeben will, sondern auch seine Teilnahmeberechtigung am Ryder Cup.
"Ich bin mir darüber im Klaren, was ich mit dem europäischen Circuit machen werde, wahrscheinlich werde ich ihn verlassen," sagte Garcia am Sonntag. "Ich möchte dort spielen, wo ich mich geliebt fühle, und im Moment fühle ich mich auf der European Tour nicht geliebt. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich erreicht habe, und ich werde versuchen, es zu genießen. Ich werde weniger spielen und mehr Zeit zu Hause verbringen. Wenn ich keine Majors mehr spielen kann, dann ist das eben so, aber es ist nichts, was mich sehr stört. Ich bin traurig wegen des Ryder Cups, aber so wie ich im Moment spiele, werde ich nicht ausgewählt werden."
"Es tut mir leid für den Ryder Cup", sagte Garcia, der mit 28,5 gewonnenen Punkten der beste Ryder-Cup-Spieler aller Zeiten ist. "Mein Rücktritt ist noch nicht offiziell, aber ich werde ihn wirksam machen. Ich habe, was ich habe, und ich bin sehr glücklich damit, und ich möchte es in vollen Zügen genießen." Wenn die Entwicklung weiter geht, könnte die European Tour in den kommenden Jahren ein Problem bekommen: Mit Garcia, aber auch Poulter, Westwood und Kaymer könnte eine ganze Generation an zukünftigen Ryder-Cup-Kapitänen verloren gehen.
