Es war das letzte Turnier vor dem größten Highlight im Jahreskalender auf der PGA Tour. Das US Masters 2022 steht vor der Tür und dementsprechend ging es für die Spieler bei der Valero Texas Open an diesem Wochenende nicht nur um den Turniersieg, sondern auch um das letzte begehrte Ticket für das Spektakel in Augusta. Und es sollte bis zum Schluss spannende bleiben, denn am Finaltag konnte sich kein Spieler dauerhaft vom Rest des Feldes absetzen und so entwickelte sich auf den letzten Löchern des TPC San Antonio ein wahre Nervenschlacht, mit dem besten Ende für den Amerikaner J.J. Spaun. Aus europäischer Sicht knüpfte Matthias Schwab an seine starke Leistung vom Moving Day an. Der Österreicher konnte am Sonntag mit einer 68er Runde erneut einige Plätze gut machen und landete schließlich auf einem starken geteilten achten Platz.
PGA Tour: Wie einst Tiger Woods - J.J. Spaun startet mit Doppel-Bogey und gewinnt trotzdem
Hätte man J.J. Spaun am Sonntag um 12:00 Uhr texanischer Ortszeit gesagt, dass er am Ende des Tages mit knapp 1,1 Millionen Dollar und einem Ticket für das US Masters 2022 nach Hause fährt, der US-Amerikaner hätte es vermutlich nicht geglaubt. Denn zu dieser Zeit hatte der 31-Jährige gerade das erste Loch des Tages mit einem Doppel-Bogey beendet und so ein denkbar schlechten Start in den Finaltag erlebt. Doch vielleicht war es genau dieser Fehlstart, den Spaun brauchte, um seinen Fokus zu finden, denn es folgten fehlerfreie 17 Löcher des Amerikaners und eine Leistung, mit der sich Spaun seinen ersten Sieg auf der PGA Tour sichtlich verdient hat. Drei Birdies auf den Löchern sechs bis neun führten den späteren Sieger zunächst wieder an die Spitze des Feldes heran, auf den Back Nine folgten zwei weitere Birdies und weil gleichzeitig die Konkurrenz federn ließ war es auf einmal J.J. Spaun, der mit zwei Schlägen Vorsprung auf die letzten drei Löcher ging.
Die Entscheidung fiel schließlich auf der 18. Bahn. Matt Kuchar, der zusammen mit Spaun den Finaltag bestritt, benötigte auf dem abschließenden Par fünf mindestens ein Birdie und musste zudem noch auf einen Fehler seines Gegner hoffen. Nachdem Spaun seinen Abschlag auf der 18 stark nach links verzog, keimte tatsächlich noch einmal kurz Hoffnung auf, doch letztendlich war es Kuchar, der seinen zweiten Schlag aus über 200 Metern in den berühmten Bachlauf auf dem TPC San Antonio setzte und somit Spauns Sieg endgültig besiegelte. Spaun ist damit der erste Spieler nach Tiger Woods (2008 US Open), der eine Finalrunde mit einem Doppel-Bogey begann und am Ende dennoch als Sieger auf dem 18. Grün stand. Für den Amerikaner, der vor sechs Jahren sein ersten Profi-Turnier auf der Korn Ferry Tour gewinnen konnte, ist dieser Sieg und die Teilnahme am Masters der mit Abstand größte Erfolg seiner Karriere.
Matthias Schwab mit starkem Top-10 Ergebnis
Aus deutschsprachiger Sicht überzeugte einmal mehr der Österreicher Matthias Schwab. Nach durchwachsenden ersten zwei Tagen zeigte Schwab am Wochenende eine deutliche Leistungssteigerung und veredelte seine Woche mit einer fehlerfreien 68 am Sonntag und einem geteilten achten Platz bei der Valero Texas Open. Schwab spielte zwei Birdies auf den Löchern zwei und 17 und notierte sich dazu sogar noch ein Eagle an der 14 auf seiner Scorekarte. Mit einem Gesamtergebnis von -9 liegt Schwab sogar nur zwei Schläge hinter Matt Kuchar und vier Schläge hinter dem Sieger J.J. Spaun. Für eine Teilnahme am US Masters 2022 in der kommenden Woche reichte es für Schwab am Ende leider nicht.