Es ist das zweite Mal innerhalb von vier Wochen, dass Paul Casey als Titelverteidiger in ein Turnier geht. Bei der Valspar Championship auf der PGA Tour hat es mit der Titelverteidigung in diesem Jahr nicht geklappt, doch eine Gemeinsamkeit mit der Porsche European Open gibt es. Beide Turniere waren 2019 ausgefallen, weshalb Casey die Titel jeweils ein Jahr länger behalten durfte. Doch jetzt freut sich der Engländer auf die Rückkehr nach Hamburg, die Fans und auf sein Lieblingsauto.
Paul Casey: "Froh, wieder hier zu sein"
"Ich bin sehr erfreut und aufgeregt, wieder hier zu sein", sagte Paul Casey auf der Pressekonferenz vor der Porsche European Open. "Der Kurs sieht super aus, hat aber auch ein paar Veränderungen im Vergleich zu 2019", so der Sieger aus dem vorletzten Jahr. "Ich bin vor allem froh für alle Beteiligten, dass wir endlich wieder hier sein können." Die Erleichterung, endlich wieder das Turnier zu veranstalten, sei allen ins Gesicht geschrieben, freute sich Casey, der in guter Form nach Deutschland kommt. "Ich würde sehr gerne den Titel verteidigen. Auf der European Tour ist es mir noch nie gelungen."
Der Kurs ist extra lang, das Turnier aber kürzer, da das Event um zwei Tage verschoben und um eine Runde gekürzt werden musste. "Man darf nicht zu sehr darüber nachdenken, aber es fehlen halt 25 Prozent des Events", so Casey, weshalb man nach den den beiden ersten Tagen in der Nähe der Spitze sein sollte, wenn man das Turnier gewinnen wolle. "Auf den letzten Löchern kann viel passieren, aber man will nicht zu viel Arbeit am Montag vor sich haben", erklärt der Engländer, der in Hamburg viele Freunde habe und sein Lieblingsauto fahren könne, weshalb er den längeren Weg zurück ins Hotel nehme.
Paul Casey hält den Platzrekord auf dem Porsche Nord Course. Der Titelverteidiger erklärt, worauf es ankommt.
"Sport ist ohne Fans nicht das Gleiche"
Das sei einer von vielen Faktoren, warum der 15-fache European-Tour-Gewinner sich so sehr freut. Ein weiterer ist die Rückkehr der Fans: "Es ist wundervoll", schwärmt Casey, "mit den Fans kann ich das Golfspielen deutlich mehr genießen." Auf der PGA Tour wird schon länger wieder vor Fans gespielt, auf der European Tour ist es das erste Mal, dass regulär Zuschauer zugelassen werden. "Sport ist nicht das gleiche ohne das Element der Fans. Die 2.000 Zuschauer werden eine Atmosphäre erzeugen, die, denke ich, von allen vermisst wurde. Ich kann es kaum erwarten!", freut sich Casey, der nach eigener Aussage mit Fans deutlich besser spielt. "Im letzten Jahr war ich froh wieder spielen zu können, aber es fehlte an Energie und Aufregung. " Doch seit die Fans wieder da sind, habe er nochmal eine neue Ebene erreicht, auch durch den gewissen Druck und die Lautstärke der Fans.
"Ich wäre sehr gerne ein Olympionik"
Dieses neue Level möchte der Engländer noch auf einigen große Turniere in dieser Saison zeigen, vielleicht auch bei Olympia, wofür er sich allerdings erst qualifizieren muss. "Ich schaue nicht so sehr auf Rankings und Positionen, sondern versuche gutes Golf zu spielen", erklärte Casey. In der Weltrangliste ist er momentan der drittbeste Engländer hinter Tyrrell Hatton und Matthew Fitzpatrick. "Ich habe immer gesagt, dass ich sehr gerne ein Olympionik wäre", schwärmt der 43-Jährige von dem Großereignis, bei dem man normalerweise dann auch die anderen Sportarten verfolgen könnte. "Aber dieses Jahr werden es komische Spiele. Dennoch wird einer mit der Golfmedaille nach Hause fliegen. Und Justin (Rose, der 2016 Gold in Rio gewann, Anm. d. Red) ist sehr stolz auf diese Goldmedaille", lacht Casey. "Das auch zu schaffen, wäre sehr besonders."
In der ersten Juniwoche trifft sich die European Tour vor den Toren Hamburgs. Neben Martin Kaymer sind auch diese Stars dabei.