Zwei Events veranstaltet die PGA Tour in dieser Woche: Zum einen die World Golf Championships, zu der ein ausgewähltes Feld der gegenwärtig besten Golfer der Welt antritt, und zum anderen die Barracuda Championship. Dort feierten Martin Kaymer, der bereits am Cut scheiterte, und Alex Cejka, dem der Sprung ins Wochenende gelang, ihr jeweiliges Comeback auf der PGA Tour. Noch besser lief es bisher allerdings für Matthias Schwab. Der Österreicher spielte sich auf den geteilten zweiten Platz vor und hat vor dem Moving Day nur Kyle Stanley vor sich.
Der Modus der Barracuda Championship
Die Regeln bei der Barracuda Championship stellen eine Besonderheit dar: es wird nicht im regulären Zählspiel, sondern im Modifizierten Stableford Modus gespielt. Dabei erhalten die Spieler im Stableford-Format Punkte für ihre Ergebnisse an den einzelnen Löchern, das Ziel ist, die höchste Punktzahl zu haben. So werden die Löcher gewertet:
- Albatros: 8 Punkte
- Eagle: 5 Punkte
- Birdie: 2 Punkte
- Par: 0 Punkte
- Bogey: -1 Punkt
- Doppelbogey oder mehr: -3 Punkte
Risiko zahlt sich also aus für die Spieler, denn besonders positive Löcher schlagen sich stärker auf dem Leaderboard nieder als besonders negative.
PGA Tour: Matthias Schwab im Rampenlicht
Als Matthias Schwab vor einigen Wochen ankündigte in die USA zu reisen um an einigen PGA-Tour-Events teilzunehmen erfüllte er sich einen Traum. Er machte in der Vergangenheit auf der European Tour bereits mit guten Leistungen auf sich aufmerksam, siegreich war er bisher allerdings nicht, obwohl es schon einige Male hauchdünn war. Beispielsweise fehlten ihm bei der BMW International Open 2019 in Eichenried nur wenige Schläge zum Sieg. Nun, über ein Jahr später, spielt Matthias Schwab auf der PGA Tour - mehr noch: vor dem Moving Day liegt der junge Österreicher sogar auf dem geteilten zweiten Platz. Damit scheint es sogar möglich, dass Schwab seinen ersten Turniersieg als Profi nicht auf seiner heimischen European Tour, sondern auf der ganz großen Bühne - der PGA Tour - feiern könnte. Bis dahin müsste er aber auch an den kommenden beiden Tagen seine Leistung der zweiten Runde bestätigen.
Die Highlights der zweiten Runde der Barracuda Championship im Video
Bereits zum Auftakt der Barracuda Championship deutete Matthias Schwab an, dass ihm der Old Greenwood Course im Tahoe Mountain Club in Kalifornien liegen könnte. Auf dem 13. Rang liegend startete er dann in den zweiten Tag des Turniers und bewies: mit Matthias Schwab ist an diesem Wochenende zu rechnen. Ohne Erfahrung mit dem etwas außergewöhnlichen Stableford Modus ließ sich der Österreicher von der großen Bühne nicht beirren und lieferte auf seiner Runde sechs Birdies (die sich in zwölf Punkte umwandelten) bei nur einem einzigen Bogey (der ihm einen Punkt Abzug einbrachte). Damit verbesserte er sich auf den geteilten zweiten Rang und liegt vor dem Wochenende nur hinter dem in Führung liegenden Kyle Stanley aus den USA.
The highest point total on Friday.@kylestanleygolf leads the @CudaChamp. pic.twitter.com/LKJWE0zBVO
— PGA TOUR (@PGATOUR) August 1, 2020
Völlig zurecht war Matthias Schwab nach seiner Runde zufrieden, aber - in seiner typischen Manier - ruhig und gelassen. "Die heutige Runde war okay. Ich hatte einen etwas rauen Start, danach rettete ich aber einige schöne Pars. Und dann, in der Mitte der Runde, habe ich angefangen, deutlich besser zu spielen, zusätzlich ein paar Birdie-Puts gemacht, und ja, insgesamt war es heute ein schöner Tag da draußen", rekapitulierte er nach seiner bisher wohl besten Runde auf der PGA Tour.
Alex Cejka im Wochenende - Martin Kaymer scheitert am Cut
Aus dem deutschen Lager war es am zweiten Tag der Barracuda Championship Alex Cejka, der für die positiven Neuigkeiten sorgte. Nicht brillant aber solide spielte er sich auf den geteilten 50. Platz mit seinem Punktestand von 8. Damit liegt Cejka 14 Punkte hinter der Spitze, was wie eine ganze Menge klingt, im Stableford-Format mit positiven Ausreißern nach oben aber durchaus aufgeholt werden kann.
Schlechter lief es für Martin Kaymer. Endlich wieder auf der PGA Tour kam der beste deutsche Golfer nicht so recht in Tritt und muss sich nach 36 Löchern vorzeitig verabschieden. Zwar spielte er drei Birdies aber auch die selbe Anzahl an Bogeys und darüber hinaus noch einen Doppelbogey. Damit verpasste er um einige Punkte den Cut.