"Ich glaube nicht, dass man Turniere vom Tee aus gewinnt oder verliert. Ich denke, es dreht sich alles um die Grüns." - Luke Donald
Luke Donald wurde am 7. Dezember 1977 in der beschaulichen und nördlich von London gelegenen Stadt Hempstead geboren. Dort wuchs er behütet als Sohn eines schottischen Vaters und einer englischen Mutter gemeinsam mit seinem Bruder Christian auf. Bereits in jungen Jahren packte ihn die Begeisterung zum Golfsport. Gemeinsam mit seinem Bruder verbrachte er viel Zeit im heimischen "Hazlemore and Beaconfiel Golf Club" und das Talent des kleinen Luke blitze früh aus. Schon als Teenager setzte er sich bereits gegen die Erwachsenen Clubmitglieder durch und so kam es dazu, dass der gerade einmal 15-jährige Luke Donald die interne Clubmeisterschaft gewann.
"America is calling" - Übers College auf die PGA Tour
Mit der vollen Unterstützung seiner Familie im Rücken entschied sich der jugendliche Luke Donald auf sein Golftalent zu vertrauen und den Schritt ins große, weit entfernte Amerika zu wagen, wo ein College Stipendium auf ihn wartete. Nachdem er an der Stanford University nicht zu gelassen wurde, trat er 1997 ein Golfstipendium an der Northwestern University in Illinois an. Dort studierte er Kunst und lernte seine heutige Frau Diane Antonopoulos kennen. 1999 erlangte er dann erstmals landesweite Aufmerksamkeit, als er den Einzeltitel der NCAA Division I Championship, der höchsten Spielklasse auf College-Niveau, gewann und obendrein noch einen neuen Punkterekord aufstellte. Der Rekordhalter bis zu diesem Zeitpunkt war niemand geringeres als der legendäre Tiger Woods. Nach weiteren Erfolgen auf College-Niveau gewann Luke Donald im Jahr 2000 als erster Amateur die Chicago Open und wechselte nur ein Jahr später ins Profilager.
Sein Debüt auf der PGA Tour feierte er im August 2001 bei der Reno-Tahoe Open, dort scheiterte er allerdings schon am Cut. Über die Q-School sicherte er sich dann die Tourkarte für die Saison 2002 und feierte bereits in seiner Rookie-Saison, nur etwas mehr als ein Jahr nach seinem Profi-Debüt, seinen ersten Titel auf der PGA Tour. Nach drei tollen Runden führte er das Southern Farm Bureau Classic an und wurde am Montagmorgen zum Sieger erklärt, nachdem das Turnier aufgrund monsunartiger Regenfälle nicht fortgesetzt werden konnte. Nach einem soliden zweiten Jahr im Profilager mit mehreren Top-10-Platzierungen aber ohne Titel gelang es Luke Donald im Jahre 2004 dann erstmals, auf der European Tour zu triumphieren. Mit dem Omega European Masters und dem Scandinavian Masters gewann er gleich zwei Turniere auf der europäischen Spitzentour und empfahl sich für das europäische Team des Ryder Cups, an dem er im selben Jahr erstmals teilnahm.
Ryder Cup: Der Sieggarant Luke Donald
Luke Donald und der Ryder Cup - das ist eine besondere Liebesgeschichte, denn er nahm als Spieler bereits viermal an dem legendären Turnier teil und viermal gewann Team Europa. In den Jahren 2004, 2006, 2010 und 2012 verhalf er seinem Team zum Sieg und blickt noch heute auf eine atemberaubende Bilanz zurück. Auch individuell gehört zu den erfolgreichsten europäischen Ryder-Cup-Teilnehmern: Von allen Spielern, die mehr als zehn Matches für Team Europa bestritten, weist er mit 70% Siegesquote den zweitbesten Wert aller Zeiten auf, einzig Landsmann Ian Poulter war individuell noch erfolgreicher. Sein ungeschlagener Auftritt im Jahre 2006 in Irland oder sein legendärer Sieg über Bubba Watson beim "Miracle of Medinah" 2012 sind bis heute unvergessen. 2018 wurde er dann von Thomas Bjorn in einer anderen Rolle eingesetzt, als Vize-Kapitän statt als Spieler und - wie sollte es auch anders sein - Team Europa gewann erneut. Luke Donald ist eine Ryder-Cup-Legende und scheint ein Sieggarant für Team Europa zu sein.
Luke Donald blickt auf das "Miracle of Medinah" zurück
Ohne Major und trotzdem auf dem Thron der Golfwelt
Einzig mit den Majortiteln sollte es in Luke Donald Karriere bisher noch nicht so recht klappen. Zwar beendete er alle vier Turnier bereits unter den Top 10, für einen Titel reichte es allerdings noch nicht. Bereits bei seiner Premiere beim US Masters im Jahre 2005 feierte er seinen größten Triumph in Augusta mit einem geteilten dritten Platz. Nur ein Jahr später, bei der PGA Championship war Luke Donald einem Majortitel wohl so nahe wie nie. Gemeinsam mit Tiger Woods ging er in Führung liegend auf die finale Runde, konnte dort jedoch nicht mit dem besten Golfer seiner Generation mithalten und landete ebenfalls auf dem geteilten dritten Rang.
Luke Donald: Mister Match Play
Nach weiteren guten Platzierungen bei verschiedenen Turnieren und einer halbjährigen Verletzungspause im Jahr 2008, wegen der er auch den Ryder Cup verpasste, eroberte Luke Donald 2011 mit dem besten Jahr seiner Karriere den Thron der Golfwelt. Den Grundstein dafür legte er im Februar des Jahres 2011, als er Martin Kaymer in einem spannenden Finale bezwang und die WGC-Accenture Match Play Championship gewann. Auf Platz drei der Weltrangliste liegend, marschierte Luke Donald im Mai des selben Jahres bei der Volvo World Match Play Championship bis ins Finale, wo er auf seinen Landmann Ian Poulter traf. In der Gewissheit, mit einem Sieg den ersten Platz der Weltrangliste zu übernehmen, musste sich Luke Donald allerdings geschlagen geben - damit riss eine Serie von 14 "Match Play"-Siegen in Folge. Nur eine Woche später war es allerdings soweit: Luke Donald übernahm den ersten Platz der Golfweltrangliste - erst als dritter Engländer überhaupt. In einem hart umkämpften Playoff setzte er sich auf der European Tour gegen seinen Landmann Lee Westwood durch und triumphierte bei der BMW PGA Championship.
Es folgten weitere Siege auf der PGA Tour und European Tour und so kam es Ende 2011 dazu, dass er mit Auszeichnungen überhäuft wurde. Als erste Golfer in der Geschichte führte er die Geldrangliste der PGA Tour und der European Tour an und wurde auf beiden Touren zum "Spieler des Jahres gewählt". Luke Donald war auf dem Thron der Golfwelt angelangt ohne jemals ein Majortitel gewonnen zu haben. Bis zum März 2012 bleib er an der Spitze der Weltrangliste, bis Rory McIlroy ihn ablöste. Es folgten Monate in denen die beiden sich an der Spitze der Weltrangliste abwechselten, bis McIlroy sich im August des selben Jahres endgültig absetzte und seinen ersten Platz für den Rest des Jahres zementierte. Luke Donald feierte seinen letzten Turniersieg bei der Dunlop Phoenix 2013 auf der Japan Golf Tour, seitdem ist er sieglos.
Luke Donald: Majorsiege (beste Platzierung) | Jahr | |
---|---|---|
Masters | 2005 (T3) | |
US Open | 2013 (T8) | |
PGA Championship | 2006 (T3) | |
British Open | 2009, 2012 (T5) | |
Anzahl Siege auf PGA Tour | 5 | |
Anzahl Siege auf der European Tour | 7 | |
Anzahl weitere Siege | 4 |
Konstanz als Schlüssel zum Erfolg - auch privat
Den Spitznamen, den Luke Donald in der Golfszene trägt, lautet "The ultimate driving machine". Gemeint ist damit allerdings nicht, dass der Engländer ein Longhitter sei und den Ball weiter schlägt als die anderen Star, sondern seine Konstanz - die wohl größte Stärke seines Spiels. Selbst betont Donald, der für seinen extremen Arbeitseifer bekannt ist, stets die Wichtigkeit des kurzen Spiels: "Ich glaube nicht, dass man Turniere vom Tee aus gewinnt oder verliert. Ich denke, es dreht sich alles um die Grüns" und vergleicht sich dabei selbst mit Bernhard Langer: "Wir haben sehr ähnliche Spiele und ich kann eine Menge von Bernhard lernen." Seine Stärke liegt darin, Fehler zu vermeiden und vor allem beim beim kurzen Spiel und Eisenschlägen mit seiner Präzision zu glänzen.
Luke Donalds Golfschwung in Zeitlupe
Luke Donald heiratete im Jahr 2007 seine Collegeliebe Diane Antonopoulos und hat gemeinsam mit ihr drei Töchter: Elle, Sophia und Georgina. Die Hochzeit fand in malerischer Atmosphäre in Santorini in Griechenland statt. Neben seiner Leidenschaft für den Golfsport hat sich Luke Donald seine Begeisterung für Kunst bewahrt - er studierte Kunst am College - und zeichnet und malt sehr gerne. Außerdem sammelt er gemeinsam mit seiner Frau zeitgenössische Kunst. Die PGA Tour versteigerte einst eines seiner Ölgemälde bereits für einen wohltätigen Zweck.