Bei dem Thema „Muss der linke Arm gerade sein?“ gibt es sogar unter den Experten unterschiedliche Meinungen. Der eine Fachmann vermittelt bei jeder Bewegung den linken Arm stetig gestreckt zu halten. Der andere Fachmann verfolgt die Devise, andere Bereiche in einem Golfschwung seien für einen wiederholt guten Ballkontakt bedeutend wichtiger.
Muss der linke Arm wirklich gerade sein?
Um darauf eine gute Antwort zu finden, ist es erst einmal wichtig zu wissen für welchen Spielertyp welche Anweisung gilt. Ich unterscheide dabei einen sehr beweglichen Leistungsspieler und einen normal beweglichen Hobbygolfer.
Leider macht der Hobbygolfer bei dem Thema „linker Arm gerade“ immer wieder den Fehler, sich nach Bildern oder Bewegungen der besten Spieler der Welt zu orientieren, ohne nur im geringsten Maße diese Beweglichkeit mitzubringen. Bei dem Versuch sich nun darauf zu konzentrieren, den linken Arm im Aufschwung und im Rückschwungende zu strecken entstehen immer wieder Fehlbewegungen. Ungünstige Bewegungen können dabei häufig das Auflösen der Körperwinkel, sowie ein Kippen des Oberkörpers. Beide Veränderung erschweren dabei ein verlässlichen Ballkontakt.
Tipps für den Hobbygolfer
Um nicht in eine der Ausweichbewegungen zu kommen, empfehle ich diesen Spielern daher nicht, primär den linken Arm gerade zu lassen oder zu strecken. Meine Anweisungen beziehen sich eher auf den Abstand der Arme oder Hände zum Körper. Bleibt dieser Abstand von Ansprechposition (Set up) über Ausholphase zum Rückschwungende bis hin zum Ballkontakt immer ähnlich, werden weniger Fehlschläge produziert. Eine bewusste Streckung der Arme ist dabei also nicht nötig.
Bewegliche Spieler mit anderer Anweisung
Bei einem sehr beweglichen Spieler hingegen darf die Anweisung aufgrund der besseren körperlichen Voraussetzungen eine etwas andere sein. Den linken Arm gerader zu halten, führt erst einmal zu einem großen Radius. Ein größerer Radius der Schwungbewegung ist positiv und durchaus hilfreich. Ist der Spieler also in der Lage, keine Ausweichbewegung machen zu müssen und den linken Arm gerader zu halten, um einen größeren Radius zu produzieren, ist die Verbesserung in diesem Bereich der Bewegungen durchaus zielführend.
Leider bringen die Mehrzahl der normalen Handicapspieler diese körperlichen Voraussetzungen nicht mit. Es gibt bei diesen Golfern aber natürlich immer andere Bereiche der Bewegung, die zu eine Verbesserung des Golfschwungs führen werden.
Mein Fazit: Die Aufgabe eines Spielers mit aller Gewalt den linken Arm zu strecken oder womöglich gestreckt zu halten, bleibt für mich ein Mythos. Lediglich einige bewegliche Leistungsspieler sollten diese Aufgabenstellung mit in das eigene Training integrieren.
(Text: Steffen Bents)