Den ganzen Tag auf dem Golfplatz verbringen und nichts anderes tun, als gegen die kleine Murmel zu schlagen. Wenn dabei der Erfolg nicht ausbleibt, hat man in Punkto Finanzen erst einmal ausgesorgt. Ein Leben als Golfer ist ein Privileg, welches wahrlich nicht viele Menschen erleben dürfen. Inwieweit die Golfer selbst ihre finanziellen Probleme lösen oder auf Hilfe von außen angewiesen sind, ist in der Branche eher unbekannt. Wer redet auch schon gerne über das Finanzielle? Zwei Weltklasse-Golfer haben im Interview mit "Yahoo Finance" dies gemacht und gewähren einen interessanten Einblick in das Finanzleben.
Rickie Fowler: "Finanzen und Wirtschaft sind nicht meine Stärke"
Denkt man an Rickie Fowler, denkt man an den Sunny-Boy aus Kalifornien oder das symbolische Orange, welches Fowler immer wieder auf der Finalrunde in seinen Turnieren trägt. Des Weiteren ziert der Schriftzug eines deutschen Sportartikelhersteller seine Kleidung und macht ihn damit zu einem Aushängeschild der Marke. Fowler selbst findet es gerade im Sponsoring, aber auch in finanziellen Angelegenheiten wichtig, dass man auch ein persönliches Interesse dahinter vernimmt. Das macht insbesondere Termine, die zweifelsohne anfallen, deutlich einfacher und interessanter. Deshalb "sollte man mit bedacht auswählen, mit wem man zusammenarbeitet." Vor allem neben dem Platz vertraut Fowler auf Hilfe von außen, da er Finanzen und Wirtschaft nicht zu seinen Stärken zählt. Eben auch aus dem Grund, dass Golfer, abgesehen von möglichen Sponsorendeals, kein geregeltes Einkommen haben wie Athleten anderer Sportarten, ist ein guter Umgang mit den Finanzen enorm wichtig. Im Baseball oder auch beim Fußball beispielsweise regeln Verträge, das regelmäßig Geld fließt.
Fowlers Fokus liegt folgerichtig auf dem Golfplatz. Seine Konzentration liegt auf Dingen, in denen er wirklich gut ist. Andere übergibt er gerne an Personen, die Profis in diesem Fach sind. Privat läuft es beim 30-Jährigen gerade richtig gut. Im vergangenen Jahr hat er sich mit seiner Freundin Allison Stoke, einer Stabhochspringerin, verlobt. In naher Zukunft wünscht sich der Kalifornier Familienzuwachs und würde dadurch sein erfolgreiches Leben auch neben dem Platz krönen.
Justin Rose, die ehemalige Nummer 1 der Welt und Konstanz in Person
Der Engländer Justin Rose, der in Johannesburg in Südafrika geboren wurde, setzt auf und neben dem Platz auf Kontinuität. Rose vertraut auf ein Team, das er um sich herum gebaut hat und ihn dahingehend unterstützt, dass er seinen Fokus voll und ganz auf den Golfsport legen kann. "Das ist alles, was man im Business machen muss, denjenigen zu vertrauen, die um einen herum sind." Wirtschaftliche und finanzielle Angelegenheiten überlässt er unterdessen seinem Partner, einer amerikanischen Investmentbank.
Soziales Engagement
Wie "The Telegraph" berichtete, engagiert sich Justin Rose in seinem Heimatland England in der Nachwuchsförderung. Rose agiert als Titelsponsor, der "The Justin Rose Telegraph Junior Golf Championship", einem Jugendturnier, welches er selbst in seiner Zeit als Amateur gewinnen konnte. Somit steckt Rose sein eigenes Geld in eine Herzensangelegenheit, mit der er selbst schon gute Erfahrungen gemacht hat. Die Bedeutung des Turniers zeigt, dass bereits European- und PGA-Tour-Größen wie beispielsweise Matthew Fitzpatrick dieses Turnier erfolgreich bestritten haben.
Privat ist die ehemalige Nummer 1 seit 2006 mit seiner Frau Kate Philips verheiratet, hat zwei kleine Kinder und ist vollends glücklich. Jedoch würde der Ryder-Cup-Spieler gerne in seiner Karriere noch das ein oder andere Ziel erreichen. Nachdem er letztes Jahr den Fed-Ex-Cup gewonnen hat, sollte man meinen, das Rose satt ist. Allerdings ist dem nicht so. Vielmehr verfolgt der 38-Jährige noch große Ziele, zu denen zweifelsohne der Karriere-Grand-Slam und ein weiterer Major-Sieg zählen.