Während Alex Noren und Jason Day heute die Farmers Insurance Open per „Nachsitzen“ entscheiden, fuhr einer „sehr zufrieden“ nach Hause, dem mehr Aufmerksamkeit galt, als allen anderen Spielern im Feld: Tiger Woods hatte eine gute Woche in Torrey Pines. „Ich habe für meine Scores gekämpft. Aber nach der langen turnierlosen Zeit waren es vier solide Tage“, sagte der 42-Jährige. In der Tat ließ Woods beim ersten echten Golfturnier seit August 2015 den Genius vergangener Tage hie und da aufblitzen, das macht Mut für die Zukunft. In der Kategorie „Strokes gained/putting“ war Tiger 16. des Felds. Dafür traf er nur 30 Prozent der Fairways und war damit Schlusslicht derer, die den Cut geschafft hatten. „Ich hatte nur mein kurzes Spiel“, resümierte Woods: „Und mein Herz. Es war ein harter Kampf.“ Damit verbesserte er sich kontinuierlich von Rang T-83 zum Auftakt über T-65 und T-39 bis zum finalen geteilten Platz 23. Zwischendurch war Woods sogar 16., bevor ihn zwei Bogeys diese Platzierung kosteten.
Die beste Nachricht freilich ist, dass der Rücken hält. „Das war ein tolles Gefühl. Bei manchen Schlägen aus dem Rough musste ich richtig zuschlagen, und hatte keine Beschwerden.“ Der nächste Auftritt des 14-fachen Majorsiegers steht bei der Genesis Open Mitte Februar an. Was danach kommt, darüber schweigt Woods sich weiterhin aus.
"GET IN THE HOLE!"
@TigerWoods nearly brings down the house. pic.twitter.com/kxyMwY2gcn
— Golf Channel (@GolfChannel) 25. Januar 2018
16. Platz zwei: McIlroy war „pissed off“
Frust: Mit der knappen Niederlage gegen den Chinesen Haotong Li bei der Dubai Desert Classic landete Rory McIlroy den 16. zweiten Platz auf der European Tour und war entsprechend stocksauer. Er sei „pissed off“ beschied der Nordire alle Fragesteller: „Wenn du mit zwei Schlägen Vorsprung am elften Tee stehst, dann musst du das eigentlich nach Hause bringen.“ Zwar müsse man dankbar sein, wenn man nach längerer Pause mit einem dritten und einem zweiten Platz wieder ins Turniergeschehen einsteige, „aber der Wettkämpfer in mir ist gerade sehr enttäuscht“.
Dazu passt die Anmerkung, dass seine „Ex“ Caroline Wozniacki am Wochenende mit den Australian Open ihr erstes Grand-Slam-Turnier gewonnen hat und wieder Nummer eins der Tennis-Weltrangliste ist…
Schreihals stört Woods beim Birdieputt
Störenfried: Die Zwischenrufe am Rand der Fairways sind ein echtes Übel auf der PGA Tour, und was „Kartoffelbrei“ mit Golf zu tun haben soll, wird auf ewig ein Geheimnis der Schreihälse bleiben. Während der Finalrunde der Farmers Insurance Open freilich schoss einer den Vogel ab, als er Tiger Woods mitten in einem Birdieputt „anfeuerte“: „Get in the Hole!“ Während Woods den Schlaggewinn fast zwangsläufig verpasste, eskortierten die Offiziellen der PGA Tour den Idioten zum Ausgang und haben ihm hoffentlich Hausverbot für alle Turniere erteilt.
some idiot just yelled in Tiger's backswing. Totally ridiculous. Uncalled for. pic.twitter.com/HA7fbWD393
— Kenny Ducey (@KennyDucey) 28. Januar 2018
PGA Tour reformiert die Pro-Am-Runden
Erleichterung: Die Teilnahme an den Pro-Am-Runden mit VIPs, Sponsoren etc. vor einem Turnier gehört zu den Pflichten von Golfprofis – es ist ein naturgemäß unbestätigtes Gerücht, dass nicht jedermann vor Begeisterung schreit, wenn er zu den Hobby-Golfern abkommandiert wird. Die PGA Tour hat ein Einsehen mit den gestressten Berufsspielern und führt zur Waste Management Phoenix Open ein neues Pro-Am-Reglement namens „Nine and Nine“ ein. Was schlichtweg besagt, dass der Pro im Pro-Am-Flight nach neun Löchern von einem Kollegen abgelöst wird.
Obama und Bush im selben Golfclub
Club-Mates: Da sage noch einer, unterschiedliche politische Ideologien seien unüberbrückbar. Der Floridian National Golf Club hat zwei sehr berühmte Mitglieder, wie Patron Jim Crane jetzt enthüllte. Während sich ihre Parteien in Washington spinnefeind gegenüber stehen, teilen sich der Demokrat Barack Obama und der Republikaner George W. Bush einträchtig die Fairways und Grüns der Anlage in Palm City. Tja, Golf verbindet halt Menschen (fast) jedes Lagers...
Spider-Man spielt Golf
Drehpause: Der Held mit den klebrigen Händen und den elastischen Fäden aus den Handgelenken sorgt seit Jahren für Spannung aus Hollywood – Marvel-Comic-Fans wissen, wovon die Rede ist. Aber Spider-Man spielt auch Golf, und das verdammt gut. Jedenfalls tut es während einer Drehpause Schauspieler Tom Holland, der im jüngsten Blockbuster „Spider-Man: Homecoming“ den Superhelden verkörpert:
UK-Golfclubs von Diebstahlsserie heimgesucht
Raubzüge: Englische Golfclubs werden seit Dezember von einer Diebstahlsserie heimgesucht. Insgesamt neun Anlagen beklagen nach Einbrüchen erhebliche Verluste, geklaut wurden Carts und deren Akkus, Schläger, Bags, Trolleys und sonstiges Equipment. Außerdem wurden Carts und Gebäude beschädigt. Der Schaden geht in den sechsstelligen Pfund-Bereich. Prominentestes Opfer ist Royal Musselburgh, wo in ein Carthalle eingebrochen und Buggies gestohlen wurden. Die Schadenssumme wird mit rund 30.000 Euro angegeben. Die englische Polizei hat unterdessen Golfanlagen in den betroffenen Regionen aufgefordert, besondere Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Aber das ist aktuell nicht das einzige Problem eines englischen Clubs:
England verliert ältesten Golfplatz ans Meer
Erosion: Der Royal North Devon Golf Club gilt als ältester Golfplatz in England und verliert sukzessive Flächen an den Atlantik. Während des jüngsten Sturms Eleanor wurden Teile des achten Abschlags inklusive eines Tee-Markers ins Meer abgetragen. General Manager Mark Evans befürchtet, dass während der zu erwartenden Frühjahrsstürme weitere Flächen des 154 Jahre alten Linkskurses in Westward Ho! ausgewaschen werden: „Wir könnten auch das siebte Grün verlieren.“ Die Behörde „Natural England“, die für den Küstenschutz zuständig ist, erklärte in einer Stellungnahme: „Die Dünen sind natürliche Elemente der Küste und unterliegen nun mal ständiger Veränderung.“
Sad to see the storm damage @RNDGolfclub has received recently. The 8th championship tee.... pic.twitter.com/KScdfDmtMY
— Golf Empire Ed (@GOLF_Empire) 6. Januar 2018
Gesellschaftsspiel mit Golf „gepimpt“
Zum Schluss: Sie kennen Jenga, diese Geschicklichkeitsspiel mit einem Turm aus Holzquadern, von denen reihum einer entfernt werden muss, ohne dass das Bauwerk zusammenbricht? In einer verschärften Form kann man das auch mit Golfschläger und Ball spielen. Geht nicht? Geht doch!