Rory McIlroy kriegt sein Spiel nicht wirklich in den Griff. Einen Tag nach seiner öffentlichen Entschuldigung für die wenig souveräne Zweitrunden-Aufgabe bei der Honda Classic eröffnete der 23-Jährige die WGC Cadillac Championship mit einer ziemlich bunten Score-Karte und letztlich einem Schlag über Par (73). Kein neuerliches Debakel wie in der zweiten Honda-Classic-Runde oder beim Saisonauftakt in Abu Dhabi, aber für einen Weltranglisten-Ersten zu weit weg von der Musik.
Garcia, McDowell und Jacobson halten Europas Fahne hoch
Wie man dem martialischen „Blue-Monster“-Golfkurs im Miami-„Vorort“ Doral mit seinem Par 72 die Flötentöne beibringt, zeigte u. a. McIlroys Nike-Stallgefährte Tiger Woods. Obwohl die Nummer zwei der Welt ebenfalls Licht und Schatten bot: Angesichts von neun Birdies überwogen auf der 66er-Runde eindeutig die glanzvollen Momente. Woods hatte am Vortag noch eine Putting-Stunde mit Kumpel Steve Stricker, einem der besten Putter auf der Tour, eingelegt und dann „einfach alles gemacht, was ,Strick‘ mir aufgetragen hat“. Das Ergebnis waren etliche gelochte Distanz-Bälle und die geteilte Führung im Quintett mit den Europäern Fredrik Jacobson, Sergio Garcia und Graeme McDowell sowie US-Landsmann und Masters-Champion Bubba Watson.
Noch schwächer als McIlroy präsentierten sich Martin Kaymer und Marcel Siem. An einem Tag, als 49 Akteure des 65-köpfigen Felds Even Par oder besser spielten, kam Siem mit Drei über Par (75), Kaymer sogar mit Vier über Par (76) ins Clubhaus. Siem spielte vier Birdies, aber fünf Bogeys, dazu ein Doppel-Bogey an der Par-5-Zehn und ist geteilter 58. Kaymer hatte den Schlagverlusten nicht ein einziges Birdie entgegenzusetzen und rangiert auf dem geteilten vorletzten Platz. Bloß gut, dass es bei diesem zweiten Turnier der World Golf Championships keinen Cut gibt.
Rory McIlroy: Es tut mir leid, ich war kein gutes Vorbild
Rory McIlroy ist auch nur geteilter 50. und räumte hinterher ein, dass er sich „trotz idealer Bedingungen durchkämpfen“ musste. Wenigstens hat der Nordire seinen Ruf als Sportsmann wieder aufpoliert, als er sich in einer Pressekonferenz für den Auftritt bzw. Abgang vergangene Woche in aller Form entschuldigte. „Es tut mir leid“, sagte der „Celtic Tiger“. „Egal, wie schlecht es lief, ich hätte auf dem Platz bleiben müssen. Da war ich kein gutes Vorbild.“ Manche Menschen, fügte er noch an, hätten den Vorteil, dass sie ihre Fehler in privater Umgebung machen: „Meine finden zumeist unter den Augen der Öffentlichkeit statt.“