Beim Moving Day der BMW International Open versuchen die verbliebenen sechs Deutschen sich die besten Finalpositionen herauszuspielen. Aufgrund der hohen Anzahl an Spielern, die es in den Cut geschafft haben, wird es am Samstag einen zweite Cut geben, nach dem nur die besten 72 Spieler (und geteilte) ins Finale kommen. Sebastian Heisele gelang es mit Bravour, seine Scores aus den vorherigen Runden zu unterbieten, andere hatten mehr Probleme damit. Die Spitze teilen sich Masters-Sieger Sergio Garcia und der Engländer Richar Bland.
Sebastian Heisele gibt Stoff
Sebastian Heisele brachte mit einem rasanten Start Bewegung in den Moving Day der BMW International Open. Nicht nur war er schnell unterwegs und brauchte gerade mal dreieinhalb Stunden für seine Runde, er hatte sich nach neun Löchern auch bereits um vier Schläge heruntergespielt. "Ich habe das gespielt, was ich auch gestern morgen so drauf hatte", sagte Heisele gegenüber Golf Post. Erst als er auf der Back Nine fünf Schläge unter Par lag, kassierte er zwei Schlagverluste, den ersten an Loch 12 verdankte er einem Schlag ins Wasser. Davon lies sich der Münchner nicht aufhalten und legte prompt ein Paar Birdies nach. Am Ende stand dann aber noch ein letztes Bogey, als ihm der Putt auf dem 18. Grün wieder auslippte. Er platziert sich auf dem geteilten 40. Platz.
Nicolai von Dellingshausen startete kurz nach Sebastian Heisele und auch er legte vielversprechend mit drei Birdies los. Doch beim Golf kann eine solche Leistung schnell ins Gegenteil umschlagen. Im Mittelteil der Runde verlor er zwei von seinen drei Schlägen wieder, brachte ab Bahn 12 den Ball aber jedes Mal mit Par ins Loch. Damit belegte er den geteilten 66. Rang. "Ich bin über alles froh, was hier passiert, egal wie es ausgeht", sagte der 24-Jährige gegenüber Golf Post in der Erwartung, möglicherweise doch den zweiten Cut zu verpassen. "Ich freue mich einfach, dabei gewesen zu sein." Und am Sonntag bekommt er dann sogar noch eine Zugabe. Als geteilter 66. geht von Dellingshausen ins Finale.
Für Florian Fritsch war mehr drin
Auf T66 fand sich auch Florian Fritsch, der nun schon drei Runden bei der BMW International Open mit Ernie Els gespielt hat, am Ende seiner Runde wieder. Er war vor dem Turn auf dem Weg zu einer besseren Platzierung und hatte ein Bogey durch zwei Schlaggewinne mehr als wettgemacht. Ihn ereilten noch zwei Schlagverluste auf der Back Nine, denen er aber zumindest ein Birdie entgegen setzen konnte. Es sei Luft nach oben gewesen, nur auf den Grüns habe er sich selbst ausgebremst, sagte Fritsch nach seiner Runde. Es sei frustrierend, "wenn man gefühlt gute Putts macht, sie auch vermeintlich richtig liest und sie dann einfach nicht rein gehen." Im Finale hat Fritsch dann noch einmal die Chance, diese Putts auch zu lochen.
Holprige Runde für Bernd Wiesberger
Der erhoffte Angriff Bernd Wiesbergers auf die Spitze fand am Moving Day nicht statt. Mit drei Bogeys direkt zu Beginn entfernte er sich vorerst weit von den Führenden. Auch im weiteren Verlauf der Runde standen dem Österreicher immer wieder Schlagverluste im Weg, wenn er versuchte, die Talfahrt zu stoppen. So kam er mit einer 74er Runde, zwei Schläge über Par, ins Clubhaus. Besonders in Anbetracht der Platzierung, die er hätte haben können, ist der geteilte 49. Platz enttäuschend für den 32-Jährigen. Einen Kommentar zu seiner Leistung wollte der Burgenländer nicht abgeben.
Amateur Max Schmitt übersteht zweiten Cut
Nach seiner 67er Runde vom Vortag lies es Max Schmitt am Moving Day ruhiger angehen, vermied es dafür aber, seinen Score durch viele Schlagverluste herunterzuziehen. Einen einzigen notierte er, durch drei Birdies blieb er aber zwei Schläge unter Par. "Die Fahnen waren heute so schwer gesteckt, dass man nicht wirklich nahe ranhauen konnte" erklärte der Amateur, deshalb seien seine Birdieputts recht weit entfernt gewesen und selten ins Loch gegangen. Auf dem geteilten 40. Platz liegt Schmitt gleichauf mit Sebastian Heisele.
Max Kramer, bester Deutscher vor dem Moving Day, schwächelte auf seiner Back Nine ein wenig. Nur ein Birdie auf den ersten neun Löchern, aber zwei Bogeys auf den zweiten Neun führten zu seiner schwächsten Turnierrunde von 73 Schlägen. Das habe nicht an mentalem Druck gelegen, sagte Kramer im Interview, der Grund seien eher die schwereren Fahnenpositionen gewesen. Im Finale wolle er aber angreifen. "Morgen ist noch einiges drin, morgen kann man noch einige Plätze gut machen"
Max Kieffer verpasst das Finale
Maximilian Kieffer tat sich noch schwerer in seiner dritten Runde. Drei Schläge verlor er auf den ersten fünf Löchern und als er gerade einen Schlaggewinn notieren konnte, verlor er diesen kurz darauf wieder. An Loch 18, dessen Fahnenposition Heisele als "frech" bezeichnete, konnte Kieffer ein weiteres Birdie verzeichnen und seine Runde mit zwei Schlägen über Par beenden. Der geteilte 82. Platz reicht aber nicht fürs Finale, in dem nur die besten 72 Spieler dabei sind. "Ich wollte zu viel, man muss sich aber immer auf die Schläge konzentrieren und nicht nur an den Score denken. Das war mental heute ziemlich schwach", gab Kieffer im Interview mit Golf Post zu.
Masters Champion begeistert die Zuschauer
Wenn die deutschen Spieler bei ihrem ersten Heimturnier 2017 schon nicht ganz oben mitspielen, dann ist es für Zuschauer, Veranstalter und Journalisten immer gut, wenn "wenigstens" einer der großen Namen um den Titel kämpft. Sergio Garcia wird dieser Rolle mehr als gerecht. Der Spanier lochte am Movind Day der BMW International Open sieben Birdies und brachte eine 67 ins Clubhaus. Wichtiger noch: Er begeisterte die Massen. Ein großer Teil der insgesamt 14.000 Zuschauer folgte seinem Flight und wurde mit spektakulären Schlägen belohnt. Der einzige, der mit dem Masters-Sieger Schritt halten konnte, war Richard Bland. Beide liegen schlaggleich bei 13 unter Par und werden am Finaltag mit einem Schlag Vorsprung vor dem Schweden Joakim Lagergren auf die Runde gehen.
Sergio is on it. pic.twitter.com/DLZvMKPOq8
— The European Tour (@EuropeanTour) 24. Juni 2017
Kleider machen Leute
Am Freitag genoss Sebastian Heisele mit den anderen Spielern bei der Players Night den Sommerabend und feierte den geschafften Cut. Natürlich darf in München das richtige Outfit nicht fehlen. Auch Henrik Stenson, Sergio Garcia und Pablo Larrazabal verweigerten sich dem "Dress Code" nicht.
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