Sie machten es spannend: Auf dem letzten Metern lieferten sich der Spanier Alvaro Quiros und der Südafrikaner Zander Lombard ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg bei der Rocco Forte Open, bis hin zu einem Playoff, aus dem schließlich Quiros siegreich hervorging und sich damit seine European-Tour-Karte zurück eroberte. Den dritten Platz sicherte sich mit insgesamt 13 Schlägen unter Par der Chinese Haotong Li - und zwar auf denkbar spektakuläre Weise, gelang ihm an der 12 doch dieses beeindruckende Albatross:
Albatross!
Take a bow, @haotong_li. pic.twitter.com/sYVWHiHc4A
— The European Tour (@EuropeanTour) 21. Mai 2017
Marcel Siem mit Topplatzierung vor Wentworth
Für Marcel Siem nahm die Rocco Forte Open das denkbar beste Ende: Der Rathinger, der vom geteilten 24. Platz aus in die Finalrunde gestartet war, zauberte nämlich, den stürmischen Bedingungen zum Trotz, einen gelungenen Endspurt auf den Platz. Vier Birdies verhalfen dem 36-Jährigen, der bis zum Ende der Saison die Top 100 der Welt anpeilt, trotz eines vereinzelten Bogeys zu seinem bisher besten Saisonergebnis: Das erste Mal seit über einem Jahr (der Volvo China Open im Mai 2016) landete er wieder in den Top 10.
Mit seinem geteilten achten Platz zeigte sich der Deutsche im Gespräch mit Golf Post nach der Runde dementsprechend sehr zufrieden. Er sagte, das Event im sizilianischen Agrigento sei vor allem "als Vorbereitungsturnier" gedachte gewesen und die Top 10 demnach ein gutes Zeichen für die BMW PGA Championship, die in der kommenden Woche im englischen Wentworth Club stattfinden wird.
Dem guten Ergebnis zuträglich gewesen sein dürfte auch die Anwesenheit von Siems Familie. Mit seiner Frau am Bag bestritt er die vergangenen drei Runden, sie habe einen "super Job gemacht", so Siem, er sei "sehr stolz auf sie." Auch seine Tochter hatte ihn an den vergangenen beiden Tagen über die Runde begleitet: "Da geht einem als Vater das Herz auf, wenn die Kleine dabei ist und es hilft einem auch, ein bisschen ruhiger zu bleiben."
Sebastian Heisele landet im Mittelfeld
Mit seiner fantastischen 63er Runde zum Auftakt hatte Sebastian Heisele im weiteren Verlauf des Turniers nicht mehr mithalten können. Gefolgt waren eine 69 und am Moving Day eine schmerzhafte 76, bevor das Finale wieder etwas versöhnlicher geriet. Zwar musste der 28-Jährige, der in der vergangenen Woche in Portugal noch geteilter Vierter geworden war, erneut ein Ergebnis über Par verschmerzen, weil auf jedes seiner Birdies ein Bogey und einmal gar ein Doppelbogey an der 15 folgte, mit insgesamt vier Schlägen über Par beendet er die entscheidende Runde aber unweit von dort, wo er sie begonnen hatte - auf dem geteilten 31. Platz nämlich.
Alvaro Quiros holt sich Tourkarte zurück
Über mehrere Tage hinweg hatte der Spanier Alvaro Quiros als Führender das italienische Event dominiert. Mit vier Schlägen Vorsprung war er in den Finaltag gestartet - und das, obwohl es für ihn in letzter Zeit überhaupt nicht rund gelaufen war. Bei fünf seiner sieben Turniere hatte er den Cut verpasst, sein letzter Sieg liegt sechs Jahre zurück. In der Weltrangliste liegt der 34-Jährige, der einst 21ster war, auf Rang 703 und selbst seine European-Tour-Karte hatte er verloren.
Die Rückeroberung derselbigen hatte Quiros dann wohl auch in der finalen Runde vor Augen, die für ihn allerdings ganz entgegen seiner Vorstellungen verlief. Mit zwei Bogeys und einem Doppelbogey ausgerechnet auf den letzten vier Löchern büßte er trotz eines soliden Starts auf der Front Nine seinen Vorsprung ein, und gab dem Südafrikaner Zander Lombard damit die Chance aufzuholen. Diese wusste Lombard zu nutzen und glaube den Sieg an der 18 schon zum Greifen nah, als sein Kontrahent den Ball erst aus dem Bunker zauberte und dann mit einem starken Putt sein Tap-in-Par konterte und den Südafrikaner damit ins Playoff zwang:
Play-off time.
Nerves of steel from Quiros to make it happen... pic.twitter.com/2iP7k23MS0
— The European Tour (@EuropeanTour) 21. Mai 2017
Am zweiten Playoff-Loch dann der entscheidende Fehler von Lombard: Ein verschobener Putt zum Par, während Quiros aus kurzer Distanz lochte und damit doch noch den Sieg einheimste - und damit auch die erneute Spielberechtigung für die European Tour.