In dieser Woche findet zum 145. Mal die British Open statt, aber etwas ist bei dem Traditionsturnier in diesem Jahr anders: Die Spieler werden am ersten Tee nicht länger von Mikrofonlegende Ivor Robson angesagt, sondern von David Lancaster und "Ersatzmann" Matt Corker. Doch wer sind die beiden Männer, die in solch große Fußstapfen treten?
Der Ansager und seine Vertretung
David Lancaster, seit über 30 Jahren selbst passionierter Golfer, ist der offizielle neue Ansager die British Open. Am Mikrofon wird der 59-Jährige von nun an die Spieler auf die Runde schicken, nachdem Robson nach der 144. Open Championship im vergangenen Jahr seine lange Karriere als Ansager beim dritten Major des Jahres beendete. Ihm zur Seite steht Matt Corker, der in Pausen für ihn einspringt - Pausen, die Robson, der den Job bis zum Schluss gänzlich alleine machte, sich nie zu nehmen pflegte.
Kollegen sind die beiden nicht zum ersten Mal, seit fast 20 Jahren sind sie bereits ein eingespieltes Team. Nach mehreren Jahren bei der Royal Navy, wo er es bis zum Korvettenkapitän brachte, gründete Lancaster nämlich ein Unternehmen, das sich auf Präsentations-Coachings spezialisiert. In dieses stieg auch Corker nach Ende seiner Laufbahn bei der Royal Hong Kong Police und seiner Rückkehr nach Großbritannien mit der Unabhängigkeit Hong Kongs mit ein.
"Wir freuen uns sehr"
"Es ist eine Ehre und ein Privileg, dass ich die Möglichkeit bekomme, der offizielle Ansager zu werden", kommentierte Lancaster laut der offiziellen Seite des Turniers seine neue Rolle, "die Open ist eines der prestigeträchtigsten Events im Weltsport und ich bin schon seit langem inspiriert von ihrem Erbe und den gewaltigen Leistungen der Golfgrößen über die Jahre. Matt und ich freuen uns sehr darauf, mit der Vorstellung der Spieler am esten Tee eine Rolle in der Geschichte zu übernehmen."
Auch Johnnie Cole-Hamilton von der R&A ist sich sicher, dass sie die Richtigen für den Job haben: "David und Matt haben eine Fülle an Erfahrung damit, vor einem Publikum jeder Größe zu präsentieren." Und das ist wichtig, denn immerhin schauen nicht nur auf dem Platz Tausende zu, sondern zusätzlich verfolgen Millionen Fans in aller Welt vor ihren Fernsehern das Event.
Ivor Robson bleibt einzigartig
Um die Menge zu begeistern, wird das Duo aber nicht seinem Vorgänger nacheifern. In einem Interview mit Golf.com kündigte Lancaster an, er werde es auf seine Art machen, denn "Ivors Stimme war einzigartig und wir werden sicher nicht versuchen, sie nachzumachen." Immerhin ist bereits das Auftreten als Zweiergespann eine große Veränderung im Vergleich zu vorher, aber der Engländer hatte letztlich doch Bedenken, seiner Aufgabe so stoisch nachzugehen wie Robson: "Ich denken nicht, dass es klug ist, 14 Stunden ohne eine Pause zu verbringen und ohne zu trinken, um die Stimmbänder zu ölen." Wann sein Partner zum Einsatz kommt, das wird sich erst im Ernstfall und dann wohl ganz spontan zeigen: "Er wird einsatzbereit sein. Ich werde nur sagen, ich brauche eine Pause. Übernimm für mich. Und Matt wird imstande sein, wenn nötig einzuspringen."