Eine Begegnung, wie jene auf dem Foto unten, kam am heutigen Abschlusstag in Bad Griesbach leider nicht zustande - 'Kaiser' Franz Beckenbauer, nach dem der Kurs in Bad Griesbach benannt ist, und Boris Becker kamen aufgrund der Tragödie um Beckenbauers verstorbenem Sohn nicht im Hartl Resort zusammen, um das Spiel von Bernhard Langer genauer unter die Lupe zu nehmen. Letzterer hat das Publikum aber ohne Schwierigkeiten allein unterhalten und war ganz nebenbei bester deutscher Spieler auf dem Beckenbauer Course, den er selbst designt hat.
3 German legends - on the left the course architect & on the right the man the course is named after, @beckenbauer. pic.twitter.com/iAhrvvucvo
— The European Tour (@EuropeanTour) 27. September 2015
Thongchai Jaidee gewinnt European Open 2015
Langer ist bester Deutscher, aber das Rennen um Platz eins machten die Führenden rund um Thongchai Jaidee unter sich aus. Zwischenzeitlich übernahmen zwar Golfer wie Graeme Storm oder Sören Kjeldsen die Führung. Der Thailänder blieb jedoch hartnäckig und machte - anders als seine Mitspieler - keine Fehler. Mit einer bogeyfreien 67er Runde siegt Thongchai Jaidee bei der European Open 2015.
Congratulations @ThongchaiJaidee - the 2015 #PorscheEuropeanOpen Champion! pic.twitter.com/itPUCay4Eh — The European Tour (@EuropeanTour) 27. September 2015
"Putten war bei diesem Turnier der Schlüssel; die Grüns waren sehr schwierig, deshalb war ich froh, dass es bei mir zum Schluss gut lief, als ich das Par brauchte." - So kam es nicht zum gefürchteten Playoff zwischen Jaidee und Graeme Storm, der bei -16 auf Platz zwei landete.
Bernhard Langer: "Weltklassegolf gespielt"
Wenn gar nicht's mehr geht, geht immer noch Bernhard Langer. Während seine deutschen Kollegen strauchelten, spielte die Golflegende grundsolide und nach eigenen Aussagen im Finale sogar "Weltklassegolf" - jedenfalls "von den langen Schlägen her". Mit einer 69er Runde platziert sich Langer auf Rang T24.
Philipp Mejow haut einen raus
Als erster deutscher Golfer in den Finaltag der European Open gestartet, zeigte sich Philipp Mejow, der zurzeit auf der Pro Golf Tour zuhause ist und sich dort für die Challenge Tour 2016 qualifiziert hat, zum Abschluss des Turniers in Topform.
Durch eine starke 66er Runde katapultierte sich der Berliner über 20 Plätze nach vorne und ist damit aktuell unter den Top 40, was für einen Einstand im European-Tour-Wochenende aller Ehren wert ist. Bad Griebach scheint also wie geschaffen für Philipp Mejow, der hier bereits seine Platzreife absolvierte. "Ich bin happy", kommentierte er seine Runde.
Doppeltes Doppelbogey für Max Kieffer
Der 22. Cut in Folge - Die European Open hat zumindest ein Erfolgserlebnis für Max Kieffer. Nach zwei guten 68er Runden folgten jedoch Scores, die für einen Top-Ten-Rang lange nicht reichten, so dass sich bei Kieffer ein gewisser Grad an Frustration einstellte, da er trotz so vieler geschaffter Cuts, noch keinen Sieg davongetragen hatte. Aus diesem Grund würde Max Kieffer 15 dieser Cuts für einen Sieg abgeben, lachte der deutsche Pro nach seiner Runde.
Vor allem das kurze Spiel des 25-Jährigen stellte sich als zu schwach dar, Kieffer gelangte nur am zweiten Turniertag unter einen Wert von 30 Putts. Am Finaltag fiel außerdem das Scrambling schlecht aus, so dass nicht mehr als eine 73er Runde drin war. Damit landet Max Kieffer auf Platz T48.
Auf die Frage hin, was er aus dem Turnier gelernt habe, antwortete Kieffer schlicht und einfach: "Nichts!"
Florian Fritsch mit solidem Abschluss
Einen versöhnlichen Abschluss fand Florian Fritsch, der vor dem Wochenende noch in den Top Ten lag, sich dann aber durch eine schwache 73er Runde aus dem Rennen um Platz eins schoss.
Am Finaltag der European Open fand Fritsch wieder zu alter Stärke zurück und machte mit einer 69 - 16 mal Par und zwei Birdies - einige Plätze gut. An die Topwerte der 66er Auftaktrunde kam der deutsche Pro zwar nicht heran. Besonders das Spiel mit den Eisen passte jedoch auch am Finaltag. Zurzeit befindet Fritsch sich auf der geteilten 30. Position.
"Ich hatte hier definitiv die Chance, einen größeren Schritt nach vorne zu machen. Habe das schlussendlich am Wochenende vom Score her nicht geschafft. Wenn wir jetzt aber das Qualitative und nicht das Quantitative betrachten, dann habe ich definitiv einen Schritt nach vorne gemacht", so Fritsch, der sich nun auf den Weg nach Schottland zur Alfred Dunhill Championship machen wird.
Sebastian Heisele - Lehrgeld bezahlt am Wochenende
In Bezug auf seinen Gesamtscore zeigte sich Sebastian Heisele durchaus zufrieden mit dem Verlauf der European Open. Zudem habe er einiges mitgenommen: "Man lernt, dass man nicht ganz so weit weg ist", zog Heisele sein Fazit. Normalerweise spielt er auf der Challenge Tour und nutzt die ET-Turniere, um sich zu beweisen, dass er mit den beten Golfern in Europa mithalten kann.
Ganz nach vorne reichte es zwar nicht. Mit einer soliden Leistung schafft es Sebastian Heisele jedoch vorläufig bei -2 auf den geteilten 55. Platz.
Sieben weitere deutschen Spieler waren am Freitag am Cut gescheitert, darunter Bernd Ritthammer, der den entscheidenden Putt für den Einzug ins Wochenende um einige wenige Zentimeter am Loch vorbeischob und daraus nun Konsequenzen zieht.
Quick Facts zur Porsche European Open
European Tour | Porsche European Open |
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Platz | Golf Resort Bad Griesbach, Bad Griesbach, Deutschland, 6574 Meter, Par 71 |
Preisgeld | Preisgeldpool: 2.000.000 Euro |
Titelverteidiger | Christian Cévaer (2009), Zweitplatzierte: Gary Orr, Alvaro Quiros, Steve Webster |
Headliner | Bernhard Langer, Hunter Mahan, Graeme McDowell, Bernd Wiesberger, Miguel Angel Jiménez |
Deutsche Starter | Sebastian Heisele, Stephan Jäger, Philipp Mejow, Marcel Schneider, Sean Einhaus, Sven Strüver, Maximilian Kieffer, Bernhard Langer, Moritz Lampert, Florian Fritsch, Bernd Ritthammer, Maximilian Rottluff (a) |