Was war das für eine riesige Marketing-Welle, die TaylorMade in den vergangenen Wochen angestoßen hat. Auf einmal fehlte das "M" inmitten des Markennamens, viele der unter Vertrag stehenden Spieler, zum Beispiel Justin Rose und Dustin Johnson, teilten ihre Verwunderung über das verlorene "M" in den sozialen Medien. Es kam zu den wildesten Spekulationen: "Taylor ade", im Sinne von "Auf Wiedersehen"? - Angesichts dessen, dass manche vermuten, adidas wolle sich von seiner umsatzschwachen Golf-Tochter trennen, eine kuriose Situation. Doch kam es in dieser Woche ganz anders: Es folgte die knallende Neuvorstellung eines neuen Drivers und der dazugehörigen Hölzer, flankiert von den PSi-Eisen. Die neue Schlägerreihe "M1" kommt im Oktober auf den Markt und das verschollene "M" ist wieder da. Aber was daran ist neu?
TaylorMade wird zur Formel 1 des Golfs
Eine Multi-Material-Konstruktion aus Titan und Carbon soll die neue Produktfamilie von TaylorMade einzigartig machen - und optisch tut sie es allemal. Nachdem der Branchenriese mit dem R11 den weißen Schlägerkopf salonfähig machte, unterstreicht er mit dem M1, die größte Courage am Markt zu haben, was optische Experimente angeht; durchaus gelungen. Dass der M1 nicht kürzer vom Abschlag sein wird als seine Vorgänger, versteht sich von selbst. Mit dem "weitesten Driver der Firmengeschichte" möchte der Hersteller für mehr Ballgeschwindigkeit und Fehlertoleranz auf dem Platz sorgen, nicht zuletzt durch den Abschied von der reinen Metall-Konstruktion. Durch die neue Material-Kombination wird der Schläger deutlich leichter und bietet mehr Flexibilität im Spiel.
Eine weitere Neuerung ist die Integration eines neuen Systems von TaylorMade, das T-Track System. Der Name bezieht sich, wie unschwer zu erraten ist, auf die Form, wie die einstellbaren Komponenten im Bauch des Schlägers angeordnet sind. Das T-Track System soll viele neue Möglichkeiten für das individuelle Fitting mit sich bringen, das mittlerweile beim Kauf eines neuen Drivers dieses Niveaus fast zum Standard gehört. Zwei Gewichte regeln den Einfluss auf den Ball im Treffmoment: Ein Gewicht direkt hinter der Schlagfläche kann nach links und rechts verschoben werden und dadurch die Fade- oder Draw-Flugbahn unterstützen. Das andere Gewicht, dahinter und senkrecht zur Schlagfläche angeordnet, soll sich auf den Spin auswirken und den Abflugwinkel steuern.
Neben dem Driver auch neue Hölzer
Was noch neu ist: TaylorMade bringt neben dem M1-Driver auch ein Fairwayholz aus Multi-Material auf den Markt. Ausgestattet mit dem gleichen Front-Track-System wie der Driver, nur ohne den "Stiel" des Ts, lassen sich die Gewichte auch bei den Hölzern sehr leicht in Richtung Ferse oder Spitze verschieben. Die zwei Gewichte lassen sich getrennt einstellen und erhöhen das Trägheitsmoment des Schlägers.
PSi Eisen: Form und Funktion
Nicht nur einen neuen Driver und Hölzer wird es geben, TaylorMade setzt auch bei Eisen neue Akzente in den Bereichen Gefühl, Optik und (was sonst) Länge. Mit dem patentierten "Dynamic Feel System" sollen Vibrationen auf der Schlagfläche reduziert werden. Die bewährte Speed Pocket liefert mehr Ballgeschwindigkeit, insgesamt soll die Kombination zum optimalen Resultaten bei Geschwindikeit, Spin und Steigungswinkel führen.
Neben dem PSi-Eisen stellt TaylorMade auch das PSi-Tour-Eisen vor. Dieses wurde mit Spielern der PGA Tour entwickelt und will auf hohem Niveau längere Flugbahnen liefern, ohne die Manövrierbarkeit zu beeinflussen.
Kommentar: Dritter Driver in den letzten zwölf Monaten
Man kann eindeutig nicht behaupten, dass es bei TaylorMade an der Qualität seiner Produkte hapert. Auch der M1-Driver scheint auf den ersten Blick wieder eine Weiterentwicklung zu sein, die sicherlich sehr gut funktioniert.
Allerdings: Der M1-Driver ist der dritte Driver, den TaylorMade in den letzten zwölf Monaten auf den Markt bringt - nach dem R15 und dem Aeroburner. Der so kurze Produktzyklus wird schon länger nicht nur von der Konkurrenz, sondern auch von den Kunden kritisch beäugt. Denn wer soll da mithalten können?
TaylorMade: Die M1-Serie und PSi-Eisen im Handel
Die M1-Serie kommt zum 08. Oktober 2015 in den Handel, die PSi-Eisen werden ab dem 6. November verfügbar sein - in der Tour-Version erst ab Dezember.
Schläger | Preis |
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M1 460 - Loft-Optionen: 8,5°, 9,5°, 10,5° und 12°, LH-Modelle mit 9,5° und 10,5° | 599 Euro |
M1 430 - Loft-Optionen: 8,5°, 9,5° und 10,5° | 599 Euro |
M1 Fairway - Loft-Optionen: 3er-Holz: 15˚, 17˚ (nur RH) und 5er-Holz: 19˚ | 349 Euro |
M1 Rescue - Loft-Optionen: 17°, 19°, 21° und 24° | 289 Euro |
PSi-Eisen, verfügbar Eisen 3 bis PW: 7-teiliges Set mit Stahlschaft | 1149 Euro |
PSi-Eisen, verfügbar Eisen 3 bis PW: 7-teiliges Set mit Grafitschaft | 1299 Euro |