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PGA Tour

Schreibt Martin Kaymer bei der PLAYERS Geschichte?

05. Mai. 2015 von Oliver Felden in Ponte Vedra Beach, USA

Titelverteidigung wird für Martin Kaymer alles andere als leicht - aber möglich. (Foto: Getty)

Die Mission Titelverteidigung wird für Martin Kaymer alles andere als leicht - aber möglich. (Foto: Getty)

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Als Martin Kaymer bei der PLAYERS Championship 2014 nach der Regenunterbrechung wieder auf den Platz kam, schien das gesamte Momentum, der Flow, in dem sich Kaymer dreieinhalb Tage lang befand, wie weggeblasen. Wie er im Nachhinein zugab, hatte er den Turniertag schon abgehakt und fest damit gerechnet, seine finalen vier Löcher am Montag zu spielen.

Martin Kaymer bei der PLAYERS 2014

Als es dann doch noch auf den Platz ging, folgte ein Doppelbogey auf der 15 und nur das Par auf Loch 16, einem relativ einfachen Par 5 - und der Vorsprung war auf einen Schlag geschmolzen. Doch dann stopfte Kaymer den Putt, der uns am Wochenende noch einige Male vor Augen geführt werden wird - aus knapp zehn Metern zum Par auf der berüchtigten 17 und tütete den Sieg anschließend ein.

Dass Martin Kaymer das golferische Können und die mentale Stärke besitzt, große Turniere zu gewinnen, das bewies er bei der PLAYERS Championship 2014 - und einen Monat später bei der US Open - nicht zum ersten Mal. Doch ist der 30-Jährige auch aktuell in der Lage, ein Turnier dieser Güte für sich zu entscheiden?

Andere Vorgeschichte 2015, anderes Vorzeichen?

Nimmt man sich die Ergebnisse Martin Kaymers im Vorfeld des Turniers vor, so wird deutlich, dass der Deutsche 2014 mehr Selbstvertrauen auf dem Weg zum TPC Sawgrass tanken konnte. Erstmal spielte er im Vorfeld der PLAYERS zwei Turniere mehr auf der PGA Tour, mehr Spielpraxis in den Staaten also, zweitens, auch wenn Top-Platzierungen ausblieben, erspielte er sich solide Ergebnisse in den 20er- und 30er-Bereichen. Bessere Platzierungen vermasselte er sich häufig durch einen unterdurchschnittlichen Durchgang während der vier Turniertage.

In der laufenden Saison sieht das leider anders aus. 2015 begann Martin Kaymer die Spielzeit zwar mit dem Sieg beim Grand Slam of Golf - das Turnier wird von den vier Major-Siegern auf den Bermudas bestritten - und einem geteilten sechsten Rang beim WGC-Event in Shanghai, kam dann aber abrupt ins Stocken.

Grund für den Bruch war der verspielte vierte Sieg in Abu Dhabi, wo Kaymer in der Finalrunde zwischenzeitlich zehn Schläge Vorsprung auf den späteren Sieger Gary Stal hatte, das Turnier aber noch aus der Hand gab. Es folgten auf der PGA Tour: Zwei Ergebnisse jenseits der Top-30, drei verpasste Cuts in Folge - unter anderem beim Masters - und das Aus in der Gruppenphase bei der Match Play Championship. Die optimale Vorbereitung sieht wohl anders aus.

In 2015 bis dato mehr 80er- als 60er-Runden für Kaymer

Was sein Spiel betrifft, hatte Kaymer 2014 im Vorfeld der PLAYERS Championship allerdings auch ähnlich wenig Ausreißer nach oben. Er spielte viele Runden um Par, plusminus zwei Schläge, nur die 67 bei der RBC Heritage einen knappen Monat vor der PLAYERS sticht positiv heraus. Der Unterschied: Er spielte konstant, wenn auch nicht ganz oben mit. In 2015 hat Martin Kaymer auf der PGA Tour seine letzte Runde mit weniger als 70 Schlägen am 28. Februar, dem ersten Tag der Honda Classic, gespielt. Ausreißer gab es nur in die andere Richtung, als er bei der Valero Texas Open - zugegeben bei extremen Bedingungen - nach einer 82 und einer 80 den Cut verpasste.

Einem PLAYERS-Sieger liegt der Platz

Wenn jemand ein Turnier gewinnt, dann ist davon auszugehen, dass ihm der Platz liegt. Das Gute für Martin Kaymer ist, dass die PLAYERS Championship jedes Jahr auf dem TPC Sawgrass ausgetragen wird - als amtierender Champion kehrt man gerne zurück an den Ort des Triumphs. Die Platzierungen in seinen Auftritten vor dem Sieg waren insgesamt durchwachsen, er schaffte seit seinem ersten Auftritt 2009 allerdings immer den Cut. Die besten Ergebnisse abseits des Siegs erzielte Kaymer 2011 und 2012 mit dem geteilten 19. und 15. Rang.

Optisch dürfte Kaymer mit dem TPC Sawgrass größtenteils keine Probleme haben. Viele Bahnen verlaufen als Dogleg nach rechts, die als Dogleg links erlauben häufig trotzdem die Rechts-links-Kurve, sodass er seinen gefürchteten Power-Fade spielen kann. Witterungsmäßig werden die Pros auf ähnliche Bedingungen treffen wie im Vorjahr: Klarer Himmel, Sonnenschein, Temperaturen um die 25 Grad Celsius - daran wird es in Florida auf jeden Fall nicht scheitern.

The PLAYERS Championship 2015 - History in the making?

Martin Kaymer hat die Möglichkeit 2015 Geschichte zu schreiben - noch niemandem in der Historie der PLAYERS Championship ist es gelungen, seinen Titel zu verteidigen. Am nächsten dran war 1989 Mark McCumber, der das Turnier '88 gewann und im Folgejahr geteilter Sechster wurde. Die Vorzeichen für den Deutschen stehen allerdings nicht besonders gut. Bei den Buchmachern kriegt man für zehn Euro auf einen Kaymer-Sieg 500 Euro raus, wettet man auf Rory McIlroy sind es gerade einmal 75 Euro.

Es wird viel davon abhängen, wie Kaymer seine ersten zwei Durchgänge ins Clubhaus bringt. Im Flight mit Tiger Woods und Adam Scott steht der Deutsche im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, und unter Druck spielte er in den vergangenen Jahren am besten. Kann Kaymer sich, wie 2014, mit einer Platzrekord-63 oder ähnlichem am ersten Tag ganz vorne positionieren, ist alles drin. Bleibt er von Beginn an zurück, hat er aktuell nicht die Durchschlagskraft, um sich noch einmal ranzukämpfen. Er darf uns gerne eines Besseren belehren.

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