Wer Billy Horschel kennt, der weiß, dass der Amerikaner auf dem Golfplatz kein Kind von Traurigkeit ist. Seine emotionalen Wutausbrüche sind für den Einen Kult, für den Anderen eine nervige Randerscheinung im Profigolf auf der PGA Tour. Der ehemalige FedEx Cup Champion meckert, brüllt sich selbst oder sein Ball an und schmeißt des Öfteren seinen Schläger über den Platz. Beispiele dafür muss man nicht lange suchen, es ist wahrscheinlich schwieriger welche zu finden, bei denen Horschel eine ruhige entspannte Runde spielt. Vor der Zürich Classic in New Orleans, bei der Horschel mit Sam Burns im Team antritt, wurde er zu seinem aufbrausenden Temperament befragt. Horschel macht unmissverständlich klar: Es ist ihm mittlerweile egal, was die Anderen über ihn denken oder sagen:
"Mein Wettbewerbsfeuer brennt so, wie es brennt. Ich wünschte, ich könnte es - ich werde nicht sagen, dass ich es mir wünsche, denn ich glaube nicht, dass ich dadurch ein besserer Spieler wäre, aber ich beneide Scottie Scheffler und einige dieser Jungs, die schlechte Schläge machen, die nicht gut spielen, das sieht man nicht. Sie genießen einfach das Golfspiel, haben Spaß und lachen."
This was Billy Horschel earlier in today’s round. pic.twitter.com/YOEYxYLiH8
— Andy Johnson ? (@AndyTFE) April 11, 2021
Hitzkopf auf der Suche nach Verständnis
Horschel versucht es immer wieder, sich auf dem Platz zu zügeln und seine Emotionen nicht so toxisch auf dem Platz auszuleben. Doch dabei stößt er immer wieder an seine Grenzen:
"Ich kann eine Zeit lang so sein, aber dann wird es mir einfach zu heiß, und ich kann es nicht ertragen, nicht auf dem Niveau zu spielen, das ich von mir selbst jeden Tag erwarte. Es gibt Zeiten, in denen es überkocht, und weißt du was, das passiert. Ich habe mich oft dafür entschuldigt, und ich werde mich auch in Zukunft dafür entschuldigen, aber so bin ich nun mal, und ich hoffe, dass die Leute verstehen, dass nicht jeder aus dem gleichen Holz geschnitzt ist. Aber mein Feuer wird für den Rest meines Lebens so bleiben."
Er wird weiterhin versuchen, dass seine Emotionalität keinen Einfluss auf seine Mitspieler hat, vor allem diese Woche, wenn er mit Sam Burns antritt. Burns ist vom Typ eigentlich das krasse Gegenteil von Horschel und wirkt immer höchste entspannt. Billy Horschel macht aber auch nochmal klar, dass er sich nicht verändern kann und es auch nicht so wirklich will:
"Ich glaube, ich bin besser damit umgegangen und habe versucht, es auf angemessene Weise zu tun, vor allem so, dass es niemanden beeinträchtigt, mit dem ich spiele. Wie ich schon sagte, so bin ich, und so wird es auch immer sein. Das wird sich jetzt stumpf anhören, es wird sich schlecht anhören, aber wenn es dir nicht gefällt, dann ist es mir ehrlich gesagt egal. Ich habe mich in den letzten 13 Jahren meiner Karriere genug darum bemüht, es jedem recht zu machen, der mir zuschaut, und wissen Sie was, mehr kann ich nicht tun. Ich habe alles getan, was ich konnte. Wenn ihr mich aus irgendeinem Grund nicht mögt, dann ist mir das jetzt egal."