Auch das dritte Turnier der Pro Golf Tour Saison blieb bis zum letzten Putt spannend – ein wahres Nervendrama, bei dem sich am Ende der Franzose Victor Veyret trotz eines verpassten Birdie-Putts auf der 18. Bahn durchsetzen konnte. „Meine Hände zittern immer noch“, so der Sieger wenige Augenblicke nach der Entscheidung. „Es ist sehr schwer, ein Turnier zu gewinnen. Ich habe heute viele Fehler gemacht, aber bin natürlich glücklich, dennoch den Sieg geholt zu haben.“ Veyret war als einer der Führenden in den Finaltag der Allegria Open gegangen, rutschte aber nach zwei Bogeys auf den Löchern 2 und 4 von der Spitzenposition.
„Ich habe zu Beginn einige kurze Putts vorbeigeschoben“, erklärte der 25-Jährige. Schon beim ersten Turnier der Saison, der Dreamland Pyramids Classic, war Veyret in der finalen Gruppe unterwegs – auch damals gehörte wie an diesem Sonntag der Belgier Alan de Bondt zur direkten Konkurrenz. „Es war das zweite Mal, dass ich mit Alan um einen Titel gekämpft habe. Er ist ein guter Freund von mir und es macht Spaß mit ihm zu spielen.“ De Bondt – beim Auftaktevent noch der glückliche Sieger – verpasste dieses Mal auf der 18 einen kurzen Birdie-Putt und damit die Gelegenheit, Veyret noch ins Stechen zu zwingen.
Veyret zeigt seine mentale Stärke
Entscheidend für Veyrets Sieg war dessen mentale Stärke nach der anfänglichen Schwächephase. „Ich hatte am Anfang sehr viel Stress, aber ich habe es geschafft, positiv zu bleiben und dann fielen auch endlich die Putts.“ Drei Birdies gelangen dem Mann vom Club de Chantily auf den Back Nine des Allegria Golf Course – ein Platz, der Veyret imponierte. „Ich liebe den Kurs. Er ist einer der besten in Ägypten. Das Design ist toll und man braucht eine gute Strategie.“ Worte eines Ägypten-Experten: Veyret hatte in seiner Rookie-Saison 2020 bereits die Red Sea Egyptian Classic gewonnen.
Wirklich überraschend kam der Triumph des Sohnes eines golfverrückten Elternpaares nicht. Schon bei den ersten beiden Starts in dieser Saison überzeugte Veyret mit guten Leistungen. Zwei Top-Ten-Ergebnisse gingen seinem nun zweiten Titel auf der Pro Golf Tour voraus. Resultate, für die Veyret im Winter hart gearbeitet hatte. „Ich habe einen neuen Coach, der mir beigebracht hat, freier zu schwingen. Dieses Gefühl der Freiheit habe ich nun verinnerlicht und jetzt versuche ich, diese Bewegung zu wiederholen.“ Der neue Ansatz helfe ihm insbesondere bei seinem langen Spiel, das bei der Allegria Open der Schlüssel zum Erfolg gewesen sei. So kann dann auch der ein oder andere kurze Putt daneben gehen – und dennoch der Titel rausspringen.
Hinter Veyret teilten sich gleich vier Spieler den zweiten Rang. Neben de Bondt beendeten Lars Buijs (Belgien), Michael Hirmer (Deutschland) sowie Trystan Perkins (England) das Turnier bei -6. Als nächstes Event der Pro Golf Tour Saison 2022 steht die Red Sea Ain Sokhna Classic vom 12. bis 14. April auf dem Programm.
(Text: Pro Golf Tour)