Hinter Titeln wie "Dinge, die man über ... wissen muss" oder "... für Dummies" finden sich in der Regel triviale Allgemeinplätze, die jeder, der sich mehr als einmal mit der Materie befasst hat, kennt. Normalerweise ringen sie dem Leser beim ersten Betrachten im besten Fall ein Schmunzeln ab, doch Substanzielles hat man nicht zu erwarten. Auch wenn sich "101 Dinge, die man über Golf wissen muss" mit seinem Titel in diese Reihe stellt, so unterscheidet es sich in allem anderen sehr deutlich von den Einführungen mit ähnlicher Headline.
Michael Basches Erstling reicht von den Azaleen des Augusta National bis zur Zukunft des Golfsports und berührt dabei alle Aspekte des Spiels. Seine große Tradition und Vergangenheit finden ebenso Berücksichtigung wie die gegenwärtigen Stars. Dabei werden auch die unangenehmen Themen nicht ausgespart, "Rassismus im Golfsport" muss da als wichtiger Bestandteil gelten. Der Autor konzentriert sich zum Glück nicht darauf, einem Einsteiger die Grundlagen des Sports zu vermitteln, sondern stellt 101 Fakten, Orte, Menschen und Momente heraus, die Golf ganz besonders machen.
Für Einsteiger und passionierte Golfer
Dabei sind die Fakten aktuell und die Berichte tiefgründig. Statt Siegerlisten und Turnierinfos werden bei Basche trotz der wenigen zur Verfügung stehenden Zeichen pro Kapitel Zusammenhänge geschildert und rote Fäden geknüpft. Dabei ist das komprimierte Wissen in diesem Buch so dicht, dass man es mehrfach (wenn nicht vielfach) lesen muss, bis man sich wenigstens die Hälfte gemerkt hat. Der Lesespaß leidet darunter keineswegs, denn die Kapitel sind inhaltlich sehr abwechslungsreich. Selbst der Abschnitt zum vermeintlich drögen Golfplatzbau vermittelt als "Da Vinci mit dem Dozer" einen humorvollen Zugang. Überhaupt gelingt es Basche pointiert und deutlich einzuordnen, wo bloße Faktennennung auch passionierte Golfer allein ließe.
Der Autor
Michael Basche, Jahrgang 1959, ist nicht nur Journalist, sondern auch diplomierter Golf-Betriebswirt. Der zwischen Köln und Hamburg pendelnde Autor bewegt sich auf deutschen Fairways ebenso elegant wie auf internationalem Parkett. Dabei ist er nicht nur hierzulande bestens vernetzt, sondern auch im europäischen Ausland. Im deutschsprachigen Raum gehört er zu den renommiertesten Golf-Berichterstattern und kennt die Szene so gut wie kaum ein anderer.
Die Geschichte von Golf Post ist gleichzeitig auch die von Michael Basche. Seit der Gründung des Unternehmens 2012 schreibt er für die Plattform. Doch seine Mitarbeit geht weit über einzelne Beiträge hinaus. Maßgeblich hat er die redaktionelle Ausrichtung des ehemaligen Start-Ups, das mittlerweile zum größten Golfportal in deutscher Sprache gewachsenen ist, beeinflusst und mitgestaltet. Basches erstes Buch ist auch ein Rückblick auf die Zusammenarbeit mit Golf Post. Viele der im Buch verwendeten Texte sind auf frühere Arbeiten für Golf Post zurückzuführen.