Am Moving Day des Masters konnte Jordan Spieth seinen Vorsprung auf die Konkurrenz nicht vergrößern. Der Amerikaner liegt mit einem Gesamtscore von drei unter Par zwar weiterhin an der Spitze, hat aber nur einen Schlag Vorsprung auf den zweitplatzierten Smylie Kaufman. Die Show wurde dem 22-jährigen Führenden ohnehin von Bernhard Langer gestohlen.
Denn der zweifache Masters Champion zeigte eine formidable Leistung auf dem Par-72-Kurs des Augusta National. Seine fehlende Länge vom Tee glich der 58-Jährige mit der Erfahrung von 32 Masters-Teilnahmen aus und kam so auf die zweitbeste Runde des Tages. "Es sind mindestens noch 20 Leute, die gewinnen können", dämpfte Langer die Erwartungen an den Finaltag. "Auf jeden Fall", versprach er, "werde ich Spaß haben".
"Gigantenduell" beim Masters bleibt aus
Das heiß ersehnte "Duell der Giganten" zwischen Jordan Spieth und Rory McIlroy blieb hingegen eine recht laue Nummer. Das lag haupsächlich am Nordiren, der im direkten Vergleich mit Spieth nicht den Hauch einer Chance hatte. Während der Titelverteidiger des Masters zunächst nur auf der elften Bahn bei einem Doppelbogey aus dem Tritt kam, brachte McIlroy nicht ein einziges Birdie auf seine Scorekarte und fiel auf Rang T11 zurück.
Der ehemalige Weltranglistenerste hatte große Schwierigkeiten vom Tee und traf zwischen der 10. und der 16. Bahn kein Fairway, insgesamt waren es nur sechs von 14. Auch Spieth streute vom Abschlag wie üblich einige schwächere Schläge ein, doch auf den schwierigen Grüns im Augusta National überzeugte er. Erst gegen Ende der Runde ging ihm die Luft aus. Zwei späte Schlagverluste des Amerikaners ließen die Führungsgruppe vor dem Finaltag wieder enger zusammenrücken. Spieth verpasste durch ein Bogey auf der 17 sowie ein Doppelbogey auf der 18 die Gelegenheit, zum erst dritten Spieler des Masters 2016 zu werden, dem zwei Runden unter Par gelangen. Am Moving Day unterschrieb er seine Scorekarte bei 73 Schlägen (+1).
Profiteure der Unzulänglichkeiten des Führenden waren neben Langer vor allem Smylie Kaufman und Hideki Matsuyama. Ersterer überzeugte mit der besten Runde des Tages (69/-3) aber vor allem aus eigener Kraft. Der 24-Jährige hat in seiner Karriere bislang nur ein Major gespielt (US Open 2014, verpasster Cut) und geht am Sonntag im letzten Flight auf die Runde. Der Japaner Matsuyama liegt gleichauf mit Langer auf T3. Bei nur zwei Schlägen Rückstand auf Spieth hat auch er die beste Platzierung bei einem Majorturnier vor Augen.
Hideki Matsuyama is two strokes off the lead. Watch his third round in under three minutes. #themastershttps://t.co/8ZVPeKKOGT
— Masters Tournament (@TheMasters) 10. April 2016
Bernd Wiesberger fällt zurück
Bernd Wiesberger machte mit einem Birdie am zweiten Loch Hoffnung, dass auch er noch oben mitmischen könnte. Doch der frühe Schlaggewinn wurde zum Auftakt der schwächsten Runde des Burgenländer beim diesjährigen Masters. Mit sieben über Par wurde Wiesberger bis auf Position T38 durchgereicht. Sein Spiel "sehr schwach" zu nennen, konnte sich Wiesberger nicht abringen, "sehr anfällig" war ihm die genehmere Formulierung. Insgesamt sei es dennoch ein "Tag zum Vergessen" gewesen, resümierte der Open-de-France-Sieger des letzten Jahres.
Martin Kaymer erneut blass beim Masters
Martin Kaymer erwischte ebenfalls einen gebrauchten Tag. Nicht ein Birdie wollte dem 31-Jährigen in der dritten Runde des Masters gelingen. "Es war mit Abstand der schwerste Tag heute", kommentierte Kaymer die schwierigen Bedingungen mit starkem, böigem Wind. Eine Entschuldigung suchte der Mettmanner darin aber nicht. "Mit 37 Putts kann man keine solide Runde hier spielen". Am Finaltag, in den er von Rang 52 starten wird, will er "frei aufspielen". Zu verlieren hat er bei diesem Masters auch nichts mehr.