Golf in Deutschland

Deutscher Golf Verband trifft Entscheidung über „Zukunftsfähigkeit unseres Golfsports“

27. Apr. 2024 von Tobias Hennig in Frankfurt, Deutschland

Das Präsidium des Deutschen Golf Verbandes um Claus Kobold. (Foto: DGV)

Das Präsidium des Deutschen Golf Verbandes um Claus Kobold. (Foto: DGV)

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Auf dem Verbandstag des Deutschen Golf Verbandes (DGV) am Samstag in Frankfurt legten die Präsidenten Claus Kobold und Achim Battermann (Vize) dar, wie sehr der Verband mittlerweile finanziell unter Druck geraten sei. "Maßnahmen im Hinblick auf die Verbandsfinanzen" seien "notwendig", sagte Kobold in seinem Bericht des Präsidenten zum Auftakt der 102. Auflage des Treffens der Golfanlagenbetreiber und meinte damit die zur Abstimmung stehende Erhöhung der Mitgliedsbeiträge. Für diese hatte das Präsidium des DGV im Vorfeld eindringlich geworben, um die Finanzierung und den Leistungsumfang des Verbandes zu sichern.

Diesem Werben folgte die Mehrheit der Delegierten der rund 700 Golfanlagen dann auch. Allerdings relativ knapp. 59,85 Prozent der Stimmen befürworteten die Beitragserhöhung auf nun insgesamt 20 Euro pro Jahr und Mitglied. "Ich bin sehr glücklich und zufrieden, auch wenn ich mir eine höhere Zustimmung gewünscht hätte", kommentierte Kobold im Anschluss an den Verbandstag. "Letztendlich ging es um Geld", da müsse man mit Gegenwind rechnen. Ohne das frische Geld hätte sich der DGV in den kommenden Jahren komplett neu aufstellen müssen. Seine Serviceleistungen, die von Spitzensportförderung über Marketingmaßnahmen bis zur Rechtsberatung reichen, wären in diesem Umfang nicht mehr möglich gewesen.

Deutscher Golf Verband erhöht Beiträge

Zu zahlen sind die Beiträge von den Golfanlagen für jedes (ordentliche) Mitglied im Golfclub an den DGV. Erhoben werden wird der neue Betrag ab 2025. Mit den Mehreinnahmen sollen nicht nur die Förderung des Spitzensports und die Unterstützung des Amateursports gesichert werden, sondern auch zukunftsweisende Projekte finanziert werden. "Handlungsdruck" sieht der DGV insbesondere bei den Themen Klimawandel sowie Naturschutz.

Das Präsidium hatte beantragt, dass die Mitgliedsbeiträge des Verbandes um 4,50 Euro (fast 30 Prozent Erhöhung) pro Mitglied im Golfclub erhöht werden. Bei rund 680.000 Golferinnen und Golfern wird dem Verband das ab 2025 rund drei Millionen Euro zusätzlich bescheren. Für das laufende Geschäftsjahr genehmigte der Verbandstag den vorgeschlagenen Haushalt, der die Rücklagen des Verbandes von rund 2,5 Millionen Euro um weitere 826.000 Euro senken wird. Dies trotz aller Einsparungen, die der Verband bereits beschlossen hat (Amateursport, Sportförderung, Serviceleistungen). "2024 müssen wir das Bremspedal beim Sport etas stärker treten", hatte Battermann bereits in seiner Jahresrechnung erklärt.

Entscheidung über "Zukunftsfähigkeit" des Golfsports

"Die Zukunftsfähigkeit unseres Golfsports wird hier und heute entschieden", formulierte Kobold vor der Abstimmung über die Beitragserhöhung noch drastischer. Eine Finanzplanung für den Fall der Ablehnung des Präsidiumsantrags mit möglichen weiteren Kürzungen und Konsequenzen wurde nicht vorgestellt. Dies wurde von einzelnen Rednern im Plenum kritisiert. Battermann erläuterte später, es habe zwar Vorüberlegungen aber keinen Plan B gegeben.

Kritisch betrachtet wurde auch, dass die Ausgaben des DGV zu undurchsichtig und auch nicht langfristig genug ausgerichtet seien. Selbst mit der Beitragserhöhung geht auch der DGV selbst davon aus, dass schon 2027 nur noch ca. 170.000 Euro Überschuss erwirtschaftet werden. Bis dahin, auch das forderte ein Abgesandter in Frankfurt, solle geprüft werden, wie das strukturelle Defizit beseitigt werden könne, um nicht in wenigen Jahren schon wieder vor denselben Fragen zu stehen.

Für die kommenden drei Jahre dürfte die Verbandsfinanzierung nun erst einmal gesichert sein. Doch die Arbeit endet für das aktuelle, erst letztes Jahr gewählte Präsidium damit nicht. Denn nach Aussage des Präsidenten, der selbst schon seit 2016 im Amt ist, habe eben jenes frische Gremium schon nach dem letzten Verbandstag vor einem Jahr kaum einen Stein auf dem anderen gelassen, um einen strengen Sparkurs umzusetzen und eine Beitragserhöhung zu vermeiden. Letztlich, so das Präsidium, sei es diesmal alternativlos gewesen. Mit dem positiven Ergebnis der Abstimmung haben sich Kobold und Battermann bis zum Ende ihrer dritten Amtszeit Luft verschafft, um den Verband langfristig aufzustellen.

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