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Back Nine

Tiger Woods plant tatsächlich eine Rückkehr zum Masters – aber erst 2023

21. Mrz. 2022 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Tiger Woods Masters Comeback ist für 2023 geplant. (Foto: Getty)

Tiger Woods Masters Comeback ist für 2023 geplant. (Foto: Getty)

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Der Wunsch ist allzuoft Vater des Gedankens: Tiger Woods schwingt an der Seite von Filius Charlie wieder den Schläger (bei der PNC Championship), zeigt sich ohne langen Strumpf über dem schwer verletzten rechten Bein (bei der Anreise zu Hall-of-Fame-Aufnahmen) – und sein treuer Caddie Joe LaCava sagt, dass sein Chef definitiv wieder auf der Tour spielen werde. Also wünschen sehr viele alsbaldige Auftritte des Tigers auf der großen Turnierbühne; und was wäre besser als ein Comeback beim Masters, wo der Superstar 2019 schon einmal eine nahezu wunderbare Wiedergeburt mit dem fünften Green Jacket gekrönt hat. Und tatsächlich, Woods peilt das Masters als Schauplatz seiner Rückkehr an. Aber der Superstar plant nicht für die 86. Auflage in drei Wochen, sondern für 2023.

So jedenfalls will es das Boulevard-Portal „People.com“ aus den üblichen gut unterrichteten. gleichwohl anonymen Kreisen erfahren haben. Demnach sei Woods mittlerweile nahezu schmerzfrei und habe ein neues Ziel, so die ungenannten Quelle: „Er will ältester Masters-Sieger aller Zeiten werden, nachdem Jack Nicklaus 1986 im Alter von 46 Jahren gewonnen hat. Tiger ist nächstes Jahr 47, und für diesen Rekord wird er noch mal alles geben.“ Der 15-fache Majorsieger sei entschlossen, so schnell wie möglich wieder in Wettkampfform zu kommen: „Er arbeitet, spielt, macht Physiotherapie, und seine Bewegungsfähigkeit ist nahezu vollständig wieder hergestellt. Und die Schmerzen, die er trotzdem noch hat, lassen sich in den Griff bekommen.“ Wie seriös diese angebliche Quelle auch immer sein mag: Wer, wenn nicht Woods!

Saudi-Liga: (Nichts) Neues von Norman

Chronistenpflicht: Nachdem Greg Norman vergangenen Woche endlich ein bisschen was Substanzielles zu seiner Saudi Liga geliefert hat, tingelte der Australier durch die Podcasts dieser Golfwelt, um seine LIV Golf Invitational Series zu promoten, die zwar monströse Preisgelder und ein paar Schauplätze, aber nach wie vor keine Spieler hat, sowie sich zu erklären und zu rechtfertigen. Daher nachfolgend ein paar wesentliche Zitate; Normans Ausführungen sprechen für sich:
Zu möglichen Teilnehmern: „Es gibt Verträge, aber ich werde keine Namen nennen.“ Später reduzierte er das auf „Einladungen, die sehr bald verschickt“ würden.
Zu Phil Mickelson: „Es tut mir sehr leid für Phil. Mit seinen Äußerungen hat er einen Fehler gemacht.“
Zur Kollaboration mit den Saudis: „Wir sind keine politische Organisation […] Golf ist gut für die Welt und Golf und Saudi Arabien passen gut zusammen […] Ja, unser Investment ist saudisches Geld und ich bin stolz darauf […] Meine Leidenschaft ist die Entwicklung des Spiels, das hat für mich Priorität. Ich lasse mich nicht in eine politische Diskussion verwickeln, sondern konzentriere auf das Golf-Wachstum. Ende der Geschichte.“

Derweil wurde bekannt, dass auch der frisch gebackene Players-Champion und neue Weltranglisten-Sechste Cameron Smith eine Zusammenarbeit mit jedweder Konkurrenz-Tour ausschließt. Und dass Norman die weltweiten Medienrechte der LIV Golf Invitational Series für 500 Millionen Dollar verkaufen will – ohne zugkräftige Akteure wird das ein schwieriges Unterfangen. Oder wie ein User in den sozialen Netzwerken in Anspielung auf den eklatanten Einbruch von Spitzenreiter Norman beim Masters 1996 schrieb: „Diese neue ,Super-Liga’ wird so erfolgreich wie seine Back Nine damals im Augusta National Golf Club.“ Der „Große Weiße Hai“ verspielte seinerzeit eine Führung von sechs Schläge und musste das Green Jacket am Ende Nick Faldo überlassen.

Twitter-„Triell“: Journalist provoziert Westwood und Kokrak

Hauen und Stechen: Wortgefechte via Twitter gehören zur „Debattenkultur“ 4.0 wie Social-Media-Polemiken, Shitstorms und Fake News. Das jüngste „Triell“ lieferten sich „Golf Digest“-Journalist Joel Beall sowie Lee Westwood und Jason Kokrak, als Ersterer die beiden Profis wegen ihrer augenscheinlichen Sympathie für eine Saudi-Liga aka LIV Golf Invitational Series aufs Korn nahm. Tatsächlich gelten Westwood und Kokrak als die beiden einzigen Teilnehmer, derer sich Impresario Greg Norman sicher sein kann; und so schrieb Beall, auch in Anspielung auf Donald Trumps Kurs in Bedminster als einen der geplanten Schauplätze:

Er vergass allerdings, Westwood und Kokrak in dem Tweet durch ein Tagging direkt anzusprechen, was ihm von Seiten des 48-jährigen englischen Veteranen neben dem Vorwurf der Altersdiskriminierung gleichermaßen eine Beschimpfung als „Feigling“ und bezüglich seiner beruflichen Qualifikation einbrachte:

Dann schaltete sich natürlich auch noch Jason Kokrak ein:

Und als Beall eine eigene Replik wieder gelöscht hatte, legte Westwood schließlich mit dem längst ausgeleierten und allmählich lächerlichen Mantra nach, er sei kein Politiker und wolle bloß seinen Lebensunterhalt verdienen – man kann es nicht mehr hören:

Luke Donald: „Hoffentlich nicht die letzte Chance“

Fairer Verlierer: Mit seiner Ehrenerklärung hat Henrik Stenson das Rennen ums Kapitänsamt für den Ryder Cup 2023 in Rom doch noch für sich entschieden und den vorherigen Favoriten Luke Donald ausgebootet. Der Engländer nahm die Entscheidung mit sprichwörtlichem britischen Sportsgeist hin: „Ich habe wirklich geglaubt, dass ich diesmal eine Chance haben würde, aber es solle nicht sein“, sagte Donald im Gespräch mit „Golfweek“. Der 45-Jährige hofft nun, „dass diese Chance nicht meine letzte war“ und spekuliert auf Bethpage Black 2025: „Das wird dort wirklich eine ganz harte Nuss, und Europa hat andererseits viele würdige Kandidaten. Man weiß ja, auch nicht, wie sich die ganze Sache mit der Saudi-Liga entwickeln wird und wer sich deswegen noch disqualifiziert. Ich denke jedenfalls, dass ich dem Ryder-Cup-Komitee wenig Anlass gebe, sich auf Dauer gegen mich zu entscheiden.“

Todesfahrer im Pick-up war 13 Jahre alt

Erschütternd: Der fürchterlicher Verkehrsunfall, bei dem vergangene Woche in Texas neun Personen zu Tode gekommen sind, darunter sechs Nachwuchsgolfer der University of the Southwest und ihr Trainer, wurde von einem 13-Jährigen verursacht. Wie die US-Behörde für Transportsicherheit mitteilte, saß der Junge am Steuer des Pick-up, der mit überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn abgekommen war und den Kleinbus der zwischen 18 und 22 Jahre alten Golfer gerammt hatte. Auch der 13-Jährige am Steuer des Pick-up sowie ein erwachsener Beifahrer starben bei dem Crash. Die beiden schwerverletzten Studenten waren in kritischem Zustand, machen nach Angaben des Uni-Dekans aber langsame Besserungsfortschritte. In Texas darf man mit 14 Jahren die Fahrschule absolvieren und bekommt frühestens mit 15 einen provisorischen Führerschein.

DeChambeau mit Kuchengesicht und Trickshot

Alle Welt rätselt über Bryson DeChambeau. Aber aktuell nicht wegen seiner Verletzungen und ob er nach den jüngsten kurzfristigen Absagen tatsächlich zum WGC-Dell Technologies Match Play antritt. Nein, diesmal ranken sich die Fragen um ein Foto, auf dem er offenbar einen Kuchen geküsst hat und das er in den sozialen Medien als neues Profil-Bild vorgestellt hat. Und warum? Einfach weil er’s kann – vermutlich:

Aber BDC kann noch mehr. Sogar Trickshots, wie der 28-Jährige anhand dieses heimischen „Versuchsaufbaus“ eindrucksvoll demonstriert:

Bei Regelreform vergessen: Ball im Divot

Paragraphen-Lücke: Was haben sie 2019 mit der Reform der Golfregeln nicht alles verbessern und vereinfachen wollen. Doch ein misslicher Umstand wurde schlichtweg vergessen oder übersehen, was seither allenthalben kritisiert wird: Die Erlaubnis zum Besserlegen, wenn ein Ball in einem Divot zum Liegen kommt. Als jüngster Leidtragender kann Paul Casey ein Lied davon singen, den eine ähnliche Balllage bei der Players Championship auf der Par-5-16 im TPC Sawgrass vielleicht den Sieg gekostet hat, als er in der Schlussrunde mit Cameron Smith unterwegs war. Seine Murmel war in die Pitchmarke eines anderen Balls gerollt, ein sauberer nächster Schlag so kaum möglich. Zwar dürfen Bälle bessergelegt werden, wenn sie in ihrem eigenen Einschlagloch begraben sind (Regel 16.3a), aber halt nicht im Fall von fremden Pitchmarken. Da ist noch Raum für eine weitere Reform:

Oakland Hills: Feuer durch Lötlampe

Fahrlässigkeit: Die Ursache für den Brand scheint geklärt, der das ikonische Clubhaus des Major-Schauplatzes Oakland Hills in Michigan in Schutt und Asche gelegt hat. Nach Berichten eines lokalen TV-Senders, die mit entsprechenden Aufnahmen unterlegt waren, wurde das Feuer offenbar durch Handwerksarbeiten mit einer Lötlampe an den Außenwänden des 100 Jahre alten Gebäudes ausgelöst. Sheriff Michael Bouchard bestätigt die Annahmen, die sich aus dem Filmaufnahmen ergeben: „Man sieht die Arbeiten mit dem Gerät an der Ostseite, dann erschrockene Reaktionen und den Versuch, die Stelle mit Wasser aus einem Gartenschlauch zu löschen. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, aber wir gegen davon aus, dass sich die Flammen dort entwickelt haben.“ Das Clubhaus soll als Replika originalgetreu wieder aufgebaut werden; Oakland Hills richtet 2031 die US Women’s Open aus.

Alternative für Golf ohne Schläger

Zum Schluss: Und wieder ist ein Schläger geflogen, diesmal war es Charl Schwartzel während der ersten Runde der Valspar Championship am Abschlag der Par-3-15, nachdem er auf dem 215-Yards-Loch seinen Ball deutlich zu kurz gelassen hatte:

Das Wurfgeschoss reiht sich ein in eine lange Liste von Schlägerwürfen, für die es mittlerweile sogar Rankings und Anleitungen von Trainer-Legende Butch Harmon gibt. Aber das wollen wir hier nicht erneut thematisieren, sondern stattdessen eine Alternative zeigen, falls irgendeinem Temperamentsbolzen während der 18-Loch-Runde mal die Schläger ausgehen sollten – immerhin darf man ja nur maximal 14 mitschleppen. Andererseits eröffnet sich da generell eine lustige neue Spielform:

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