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European Tour

Marcel Siem: „Hier wird auch nur mit Wasser gekocht”

20. Mrz. 2025 in Singapore

(Foto: Porsche)

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Die Tour-Profis Marcel Siem und Freddy Schott pflegen eine enge Freundschaft, wie sie es auf der DP World Tour wenige gibt. Im Interview mit dem Porsche Newsroom im Vorfeld der Porsche Singapore Classic sprechen beide über Ihre Ziele beim Turnier, die Gründe für ihre Freundschaft, die Besonderheiten eines Porsche-Events und den Traum vom Hole-in-One und dem damit verbundenen Gewinn des Taycan Turbo S.

Marcel Siem gehört seit gut zwei Jahrzehnten zu den herausragenden Protagonisten auf der DP World Tour. In dieser Zeit sammelte der heute 44-Jährige sechs Titel. Vor zwei Jahren spielte er im Laguna National Golf Resort Club sein 500. Turnier auf der Tour. Nun ist er zurück an diesem für ihn speziellen Ort und trifft auf Freddy Schott. Mit ihm verbindet Siem seit gemeinsamen Tagen im Düsseldorfer Golf Club eine besondere Freundschaft. Der Routinier Siem half dem Newcomer Schott bei dessen ersten Schritten im Profigolf. Der 23-Jährige gehört inzwischen zu den größten Talenten auf der DP World Tour und zeigte zuletzt mit zwei Top-Ten-Ergebnissen in diesem Jahr seine ansteigende Form.

Marcel Siem und Freddy Schott im Interview

Freddy, Sie waren im vergangenen Jahr als 16. bester Deutscher bei der Porsche Singapore Classic. Damals war Marcel nicht dabei. Jetzt sind Sie beide wieder beide am Start. Was ändert sich für Sie, wenn Sie zusammen bei einem Turnier antreten?

Freddy Schott: Wir freuen uns erst einmal über die Tatsache. Denn natürlich ist es schön, einen Freund dabei zu haben. Wir versuchen uns immer, bestmöglich zu unterstützen. Das hilft während eines Turniers. Wir haben in unserem Leben schon sehr viel intensive Zeit miteinander verbracht. Wir waren während Corona wochenlang zusammen in einem Haus in Südafrika. Da haben wir jeden Tag gemeinsam Golf gespielt. Seine Töchter sehen mich seither als großen Bruder an. Da ist eine enge Freundschaft entstanden und wirklich schön.

Marcel Siem: Ja, es ist schon cool, wenn man so einen Sparringspartner auch auf der Tour hat. Unsere Freundschaft ist wirklich speziell. Die Zeit in Südafrika hat uns zusammengeschweißt. Doch natürlich ist Golf kein Teamsport. Wir werden immer befreundet sein, unser Leben lang. Aber wir wollen beide auch gewinnen. Auf dem Golfplatz lasse ich ihn auf jeden Fall nicht gewinnen. Aber unabhängig davon: Er ist ein toller Typ. Natürlich hätte ich nicht bei jedem so viel Herzblut reingesteckt, ihm den Einstieg hier zu erleichtern.

Freddy Schott: Als ich 15 war, war Marcel der große Marcel. Doch er hat mir einen Weg gezeigt, mich mit offenen Armen angenommen und mitgenommen. Das werde ich ihm nie vergessen.

Wie hat es angefangen, dass Marcel erst eine Art Mentor und dann Freund wurde?

Marcel Siem: Wir kommen beide vom Düsseldorfer Golf Club. Sein Trainer ist ein guter Freund von mir. Und der meinte damals: Willst du den Freddy nicht mal treffen und ein bisschen spielen, da war Freddy so 15. Später hat er bei einem Turnier auf der DP World Tour Caddie für mich gemacht und gesehen: Das ist nicht weit weg. Ich wollte ihm die Angst nehmen und ihm zeigen, dass hier auch nur mit Wasser gekocht wird. Ich habe ihn allen Leuten vorgestellt. Die Tour ist eine Art Familie, es hilft, die Menschen um uns herum alle zu kennen. Gleichzeitig war immer klar, dass ich ihm das Golfspielen nicht abnehmen kann. Er muss sein eigenes Ding machen und seine eigenen Erfahrungen sammeln. Wir lernen ja nur aus eigenen Fehlern.

Freddy Schott: Ich glaube, die Fehler muss ich machen, damit ich selbst die Folgen spüre. Marcel hat mir den Weg sehr gut geebnet, hat mir die Augen geöffnet. So kam mir überhaupt erst der Gedanke, jetzt wirklich als Golf-Profi zu leben.

Marcel Siem: Wir gönnen dem anderen nur das Beste. Und natürlich tauschen wir uns über die Kurse aus während Turnieren. Wo stecken die Fahnen knifflig, wo muss man aufpassen? Gleichzeitig spielen wir aber schon verschiedenes Golf, da muss sich auch jeder treu bleiben und sein eigenes Ding machen.

Wenn Sie zusammen die Welt bereisen, wie viel Zeit verbringen Sie miteinander?

Marcel Siem: Wir versuchen schon, die gleichen Hotels zu nehmen. Ich bin Familienvater, Freddy hat eine Freundin. Wir haben grundsätzlich die gleichen Interessen. Aber jeden Abend zusammen essen gehen, das geht auch nicht. Es gibt Tage, da willst du auf dem Zimmer essen. Ich bin 44, da bin ich manchmal auch einfach platt (lacht). Wir haben gelernt, offen miteinander umzugehen und nicht beleidigt zu sein, wenn einer sagt: „Ich will jetzt mal meine Ruhe haben.“

Freddy Schott: Wir reden abseits des Kurses so gut wie gar nicht über Golf. Da wissen wir beide, dass das auch nicht förderlich wäre. Klar, wenn einer eine grandiose Runde spielt, dann ist man so aufgepumpt, dann erzählt man davon. Aber das war es dann auch.

Marcel Siem: Wir reden lieber über Autos und solche Dinge.

Marcel Siem - einziger männlicher Golfprofi, der je einen Porsche per Ass gewonnen hat

Da gibt es hier bei der Porsche Singapore Classic einiges zu besprechen. Marcel, Sie sind bis heute der einzige männliche Golfprofi, der je einen Porsche mit einem Hole-in-One gewinnen konnte, 2017 bei den Porsche European Open jubelten Sie über einen Porsche Panamera Turbo Sport Turismo. Hier ist in dieser Woche ein Taycan Turbo S zu gewinnen.

Marcel Siem: Ich würde das natürlich gerne noch einmal machen. Der Taycan an der 17 ist wirklich ein herausragender Anreiz, das haben wir auf der Tour nicht oft. Das war Wahnsinn damals, so ein Preis ist der Hammer. Aber so ist es mit Porsche-Events. Die sind immer besonders, die Autos sind großartig. Porsche macht das Ganze zu einem absoluten Premium-Golf-Turnier. Das finden alle ziemlich cool.

Freddy Schott: Es ist schon ein anderes Gefühl, wenn du hier ankommst und die Porsche siehst. Das ganze Setup macht es einfach interessanter, eine Nuance edler. Das muss man einfach sagen. Es kribbelt auf jeden Fall mehr. Gerade auf der 17. Die Bahn ist auch so ein passendes Loch für diese Marke. Ein großartiges Grün, überall Wasser, gut 160 Meter, der Wind – da hat man sich dann den Porsche auch wirklich verdient. Aber ich glaube, ich werde erst an den Porsche denken, wenn der Ball in Richtung Fahne startet. Davor bin ich im Tunnel.

Marcel Siem: Ich werde jedes Mal aggressiv versuchen, den Porsche zu gewinnen. Also voll auf die Fahne zielen. Das liegt in meinen Genen. Dieses Hole-in-One ist ein Ziel in dieser Woche.

Welche gibt es sonst?

Marcel Siem: Ich freue mich auf eine tolle Woche und ich will mir Chancen erarbeiten. Vor zwei Wochen in Südafrika war ich erstmals in den Top Ten in diesem Jahr. Darauf möchte ich auf jeden Fall aufbauen. Für die Porsche Singapore Classic nehme ich mir eine Top-20-Platzierung vor. Vor zwei Jahren habe ich hier mein 500. Turnier auf der DP World Tour gespielt. Das ist eine speziell emotionale Verbindung zu diesem Event. Ich habe ein gutes Gefühl. Und bei Top 20 wäre ja auch ein Sieg inbegriffen. Ich habe zuletzt jedes Jahr ein Turnier gewonnen, da habe ich weiterhin Lust drauf.

Freddy Schott: Für mich ist es immer schwierig, ein Ziel zu benennen. Das Spiel fühlt sich gut an. Ich will versuchen, so gut es geht, abzuschneiden. Das war die Einstellung in den vergangenen Wochen. Und das hat gut geklappt. Also bleibe ich dabei.

Marcel Siem: Singapur ist eine unglaublich coole Stadt. Ich liebe das Essen, die vielen Einflüsse, darauf freue ich mich. Ich mag dieses gewisse Inselgefühl, das man hier hat und die Leute sind mega freundlich.

Freddy Schott: Ich will jedes Jahr mindestens einmal in die Stadt gehen. Es ist toll da. Diese Mischung, die du gerade beschrieben hast, zieht sich ja überall durch. Ich mag die Verbindung aus dem Hochmodernen, dem Tropischen und dem Asiatischen. Das ist außergewöhnlich.

(Interview: Porsche Newsroom)

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