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Back Nine

Nächste Woche startet die LIV-Liga – und Jon Rahm hat immer noch kein Team

22. Jan. 2024 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Knapp eine Woche vor Start der LIV-Liga ist Jon Rahm noch auf der Suche nach Teammitgliedern. (Foto: Getty)

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Personalproblem: Kommende Woche startet die LIV Golf League im mexikanischen Mayakoba in die Saison 2024, und der teuerste Spieler des Konkurrenz-Circuit steht vor dem Auftakt im El Camaleon Golf Club noch ohne Team da. Jon Rahm hat mit „Legion XIII“ zwar einen Namen für sein Quartett gefunden, doch an der personellen Besetzung hapert es mächtig. Bislang stehen zwei Amateure für die „spanische Legion“ fest: Der College-„Frischling“ Caleb Surratt (20) von der Universität Tennessee, Nummer zehn der Amateurweltrangliste, und Kieran Vincent (26) aus Zimbabwe, der aktuell auf der Asian Tour spielt. Während Cameron Smith offenbar Erfolg damit hatte, den australischen Landsmann Lucas Herbert zum Punch GC zu locken und damit ein reines Down-Under-Team darzustellen, sind bislang sämtliche Versuche von Rahm und von LIV fehlgeschlagen, das nunmehr 13. Team der LIV-Liga mit namhaften Personalien zu verstärken.

Erst winkte Rickie Fowler ab („Ich gehe nirgendwohin“), dann berichtete Tommy Fleetwood von etlichen Angeboten, die der Engländer nach eigenem Bekunden allesamt ausgeschlagen hat. „Ich werde immer das tun, was meiner Meinung nach das Beste für mein Golfspiel ist, und deswegen bin ich hier genau richtig“, sagte er gerade noch im Vorfeld der Dubai Desert Classic. Lange wurde vor allem US-Open-Champion Wyndham Clark als heißer Aspirant für Rahms Riege gehandelt, doch die Verhandlungen mit dem Weltranglistenzehnten aus Colorado sind  laut „Flushing It“, einer Art LIV-Sprachrohr in den sozialen Medien, unlängst gescheitert. Anderenfalls wäre freilich auch längst Clarks Ausscheiden aus Tiger Woods’ und Rory McIlroys Tomorrow Golf League (TGL) kolportiert worden – so, wie sich Rahm selbst aus dem Line-up für das Stadionspektakel verabschiedet hatte, lange bevor die „feindliche Übernahme“ offiziell bestätigt wurde. Zuguterletzt wurde selbst Rahms kongenialer Partner beim Ryder Cup in Rom, der englische „Wutnickel“ Tyrrell Hatton, mit „Legion XIII“ in Verbindung gebracht, eine nahe liegende Konstellation, nachdem sich das ungleiche Paar als Erfolgsgarant erwiesen hat. Es wäre ein schöner werblicher Zusatzeffekt für LIV gewesen, doch Hatton ließ wissen, er sei „sehr happy“ mit seinem Dasein auf der PGA Tour und bei der DP World Tour.

College-Star Nick Dunlap und der Weg ins Profilager

Was nun? Diesen Eintrag in die Geschichtsbücher des Golfsports darf man sich gern noch mal auf der Zunge zergehen lassen, den Nick Dunlap mit seinem Triumph beim American Express diktiert hat – Danke an „Golf Digest“ für die anschauliche Auflistung:

 

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Während sich der zweitplatzierte Christiaan Bezuidenhout dank des 3,35-Meter-Putts zum Birdie auf dem 18. Grün über den eigentlich für den Sieger gedachten Scheck in Höhe von 1,512 Millionen Dollar freuen darf, fragen sich viele: Wie geht’s weiter für den Amateur Dunlap von der Universität Alabama? Immerhin wäre er bei einem Wechsel ins Profilager bei allen Signature Events der PGA Tour startberechtigt. Als amtierender US-Amateur-Champion hat er die Tickets fürs Masters, für die US Open und für die Open Championship ohnehin sicher, wäre als Profi zwar für die PGA Championship zugelassen, müsste dann aber auf die Open in Royal Troon verzichten. „Ich habe echt keine Ahnung, was ich machen werde. Es ist einfach erstmal cool, all diese Möglichkeiten überhaupt zu haben“, sagte Dunlap. „Ich muss mit einer Menge Leute sprechen, bevor ich irgendwelche Entscheidung treffe.“ Nicht zuletzt würde ein Seitenwechsel sein College-Team hart treffen, das den Erfolg ihres Top-Spielers im Mannschaftsbus verfolgt hat und beim finalen Putt förmlich ausgerastet ist:

Letztlich muss Dunlap nichts überstürzen. Er kann die reguläre Mitgliedschaft auf der PGA Tour zu jeder Zeit während der laufenden Saison annehmen. Mit Ende der Saison hat er überdies 30 Tage Zeit, um Profi zu werden und die Mitgliedschaft fürs kommende Jahr zu akzeptieren. Ansonsten muss er bis nach der Saison 2025 damit warten, darf aber trotzdem als Sieger bei allen regulären Turnieren der PGA Tour an den Start gehen. Bliebe er Amateur, so wäre ihm lediglich die Teilnahme an den PGA-Tour-Mitgliedern und mithin Profis vorbehaltenen Signature Events verwehrt. So oder ist die Tourkarte bis zur Saison 2026 einschließlich für ihn reserviert.

Sunday Red: Des Tigers neue Kleider

Gemeinsame Sache: Es sind noch drei Wochen bis zum Genesis Invitational 2024, gleichwohl dürften sich die Spekulationen über das Outfit von Gastgeber Tiger Woods nach der Trennung von Nike seit dem Wochenende erledigt haben. Der Superstar und sein Schlägerausrüster TaylorMade haben die Marke „Sunday Red“ oder „Sun Day Red“ als Warenzeichen zum Eintrag angemeldet und lassen die gesamte Palette von Golfprodukten und -zubehör unter dieser Firmierung schützen, beispielsweise Bekleidung, Schuhe, Bags, Gepäck, Brillen, Schirme, Accessoires, Sportgeräte. Außerdem wurde ein Logo  für „Sunday Red/Sun Day Red“ als Wort- und als Bildmarke sowie in Kombinationen eingereicht, das einen stilisierten Tiger darstellt.

Offizieller Antragsteller beim United States Patent and Trademark Office (USPTO) ist GmbH-ähnliche TaylorMade Lifestyle Ventures LLC. Damit stellt sich die Frage nach einer eigenen Kollektion von Woods oder einer Erweiterung des Produktangebots von TaylorMade nicht mehr: „Sunday Red“ ist eine Mischung aus beidem. Und das berühmte rote Shirt des Tigers für Finalrunden dürfte Bestand haben, so es der 15-fache Majorsieger bei den Events seines reduzierten Saisonspielplans denn ins Wochenende schafft.

 

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Die Golfgemeinde fühlt sich gerade beim Logo allerdings an ein anderes Emblem erinnert, das schon vor Jahrzehnten Furore machte und dessen Personifizierung seit 2022 wieder die Szene aufmischt – mit einem Konkurrenzprodukt zum Establishment und indem er gleich den ganzen Sport revolutionieren will. Genau: Greg „The Great White Shark“ Norman.

Tiger new logo
byu/Pablonskyy24 ingolf

Mickelson und Callaway: Offizielles Ende nach 20 Jahren

Noch ’ne Trennung: Bei Tiger Woods und Nike kam die Scheidung nach 27 Jahren, bei Phil Mickelson und Callaway währte das Miteinander rund 20 Jahre, nun jetzt trennen sich auch hier die Wege: Via Kurznachrichtendienst X gab „Lefty“ bekannt: „Ich werde nicht mehr von Callaway Golf gesponsert, aber ich pflege auch weiterhin eine tolle Beziehung zu allen dort.“ Die derart gelobte Beziehung war von Callaway allerdings im Frühjahr 2022 nach Mickelsons verbalen Attacken gegen die PGA Tour, seine „Scary Motherfuckers“-Aussagen über Saudi-Arabien und die Sperre durch die Tour ohnehin auf Eis gelegt und seither auch nicht „aufgewärmt“ worden. Der 53-Jährige, der bereits vergangenes Jahr mal mit Ping-Schlägern gesichtet worden war, hatte 2004 einen Megavertrag mit dem Ausrüster im kalifornischen Carlsbad unterschrieben und soll angeblich jährlich 42 Millionen Dollar eingestrichen haben. Kein Wunder, dass Mickelson in seinem Abschieds-Posting noch ein bisschen Werbung für den Callaway-Ball Chrome Tour X macht:

 

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Schwere Verletzung, wundersame Heilung, Ass

Treffsicher: Aaron Rodgers macht wieder mal auf dem Golfplatz von sich reden. Diesmal allerdings positiv und valide, nachdem der Erfolg des Footballstars vergangenes Jahr beim AT&T Pebble Beach Pro-Am mit dem kanadischen Profi Ben Silverman von Gerüchten in Sachen Handicap-Schinderei begleitet war. Der Quarterback, der mit einer angeblichen Vorgabe von 10 antrat, wurde unverhohlen als Sandbagger bezeichnet. Jetzt hat Rodgers im exklusiven Shadow Creek Golf Course in Las Vegas ein Hole-in-one erzielt, festgehalten von Connor McGovern, der bei Rodgers’ NFL-Team New York Jets die Position des Centers bekleidet. Mit auf der Runde waren außerdem die Offensive Linemen Chris Glaser und Max Mitchell.

 

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Durch das Ass auf Loch 17 krönte Rodgers quasi sein Comeback nach einem Achillessehnenriss, den sich der von den Green Bay Packers nach New York gewechselte 40-Jährige im vergangenen September beim ersten Saisonspiel mit seinem neuen Team zugezogen hatte. Nur elf Wochen später nahm der Spielmacher wieder am Training teil, was als eine Art Wunderheilung angesehen wird. Da die Jets jedoch die Play-offs verpassten, kam Rodgers in der laufenden Saison nicht mehr zum Einsatz, die nun stramm auf den 58. Super Bowl am 11. Februar in Las Vegas zusteuert. Gestern unterlag übrigens auch sein Ex-Team aus Green Bay mit Quarterback-Nachfolger Jordan Love in der Divisional Round bei den San Francisco 49ers mit 21:24.

Fernmitgliedschaften für den Kampf gegen Erosion

Auch eine Variante von Crowdfunding: Der Fortrose & Rosemarkie Golf Club hat den viertältesten Golfplatz der Welt, und wie viele andere schottische Ikonen ist auch der seit 1702 bespielte Linkskurs in den Highlands von der Küstenerosion durch die im Zuge des Klimawandels immer häufiger auftretenden schweren Stürme und den steigenden Meeresspiegel bedroht. „Allein im Oktober 2023 haben wir stellenweise bis zu fünf Meter Substanz verloren“, erläutert Clubmanager Mike MacDonald; besonders betroffen sind die ersten beiden Löcher. Um der am Gelände nagenden Nordsee Paroli zu bieten und den Landschwund zu stoppen, will der 1793 gegründete Club enorme Felsblöcke als Wellenbrecher installieren und so seinen Küstenabschnitt sichern. Das entsprechende Kapital soll eine besondere Aktion bringen: Fortrose & Rosemarkie bietet für 5.000 britische Pfund (5.820 Euro) pro Person eine lebenslange Fernmitgliedschaft an, die volle Spielberechtigung, Zugang zu Clubwettbewerben oder etwa ermäßigte Greenfees auf Plätzen in den Highlands wie Royal Dornoch, Golspie, Tain, Brora und Moray garantiert.

 

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Warm-up-Tipps von und mit Dag Dorf

Fundstück: Die Älteren unter uns erinnern sich – „Dorf on Golf“ war Slapstick vom Feinsten rund ums großartige Spiel mit dem kleinen Ball. Dieser Tage kam uns ein Clip unter, den wir sofort abgespeichert haben, um alsbald das Warm-up-Programm vor der Runde inspirieren zu lassen. Und natürlich haben wir uns fest vorgenommen, mal im Netz zu schauen, was aus all den anderen albernen Auftritten von Dag Dorf alias Tim Conway in der Golfsatire aus den 1980er-Jahren geworden ist:

Fore! Autofahrerin kracht mit Pkw auf Golfplatz

Skurriler Unfall: Der Nebel war schuld. In der Nähe von Fresno in Kalifornien hat eine Autofahrerin im dichten Dunst ein Stoppschild übersehen, ist aufgrund überhöhter Geschwindigkeit von der Straße abgekommen, mit ihrem Pkw zwölf Meter tief die Böschung heruntergerauscht und auf der achten Bahn des Eagle Springs Golf Club gelandet, was naturgemäß Spuren im Golfrasen verursacht hat. Die Frau erlitt glücklicherweise nur Prellungen, und so konnte auch die örtliche Polizei die Meldung über den Vorfall auf ihrer Facebook-Seite mit humorig-spöttischen, indes ebenso trefflichen Bemerkungen einleiten und abschließen: „Fore!!!“ Und: „Oh, and repair all divots…  golf etiquette!“

Golf und Alpin Ski: Doppeltes Abschwingen

Zum Schluss: Passend zur Jahreszeit heute mal Golf in Kombination mit Ski… Das gibt’s weltweit in mannigfacher Form, doch diese hochalpine Variante ist besonders spektakulär. Das Video aus dem April 2023 zeigt Eindrücke vom alljährlichen Buddy Bader Invitational in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming – irre, was da abgeht. Man könnte auch sagen, dass hier in doppelter Hinsicht abgeschwungen wird:

 

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Ein Beitrag geteilt von Tristan Brown (@tetonbrown)

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