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Panorama

Schwanger golfen: Auch mit Kugel kann man die Bälle fliegen lassen

20. Jun. 2018 in Köln, Deutschland

Auch mit dem kleinen Leo geht es für Maike Blankartz selbstverständlich auf den Golfplatz. Bei richtiger Vorbereitung kein Problem. (Foto: Maike Blankartz)

Auch mit dem kleinen Leo geht es für Maike Blankartz selbstverständlich auf den Golfplatz. Bei richtiger Vorbereitung kein Problem. (Foto: Maike Blankartz)

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Kurz zu mir: Mit dem Golfen habe ich vor ca. vier Jahren angefangen. Mein Lebensgefährte spielt schon einige Jahre und irgendwie musste ich da spielerisch nachlegen, denn Golfen ist ja, wie wir alle wissen, sehr zeitintensiv - wenn es nur der eine Partner macht, hat der andere am Wochenende echt keinen Spaß mehr. Gott sei Dank hatte ich von Anfang an eine Menge Freude am Golf.

Ich kann zwar Handicap-mäßig nicht mit meinem Lebensgefährten mithalten, trotzdem verbringen wir am Wochenende schon sehr viel Zeit auf dem Platz. Ich scheine also nicht unbedingt ein lästiges Anhängsel zu sein. Letztes Jahr kam dann das Highlight - nein, ich bin nicht einstellig - ich wurde schwanger! Die Freude war riesig!

Kann man als Schwangere golfen?

Bis kurz vor der Entbindung war Maike Blankartz auf dem Golfplatz unterwegs. (Foto: Maike Blankartz)

Bis kurz vor der Entbindung war Maike Blankartz auf dem Golfplatz unterwegs. (Foto: Maike Blankartz)

Ist es dann vorbei mit dem Golfen? Auf gar keinen Fall und jeder der etwas anderes denkt, dem kann ich getrost sagen: da geht’s erst richtig los. Ich muss wirklich sagen, und ich glaube da bin ich nicht die einzige, dass ich während meiner Schwangerschaft besser gespielt habe als vorher! Ich kann Ihnen jetzt nicht sagen woran es liegt, aber ich glaube, man hat noch ein bisschen mehr Koordination und der Schwerpunkt des Körpers hat sich etwas verändert. Man behandelt den Körper achtsamer und das spiegelt sich im Spiel wieder.

Ich habe das Golfen in der Schwangerschaft auf jeden Fall sehr genossen. Für meine Flightpartner und Partnerinnen schien das auch kein so ungewohnter oder unangenehmer Anblick gewesen zu sein. In Turnieren waren meine Kugel und ich ebenfalls stets willkommen. Leider bekam ich im sechsten Monat schwangerschaftsbedingte Hüftprobleme, sodass ich die 18 Loch nicht mehr zu Fuß gehen konnte. Von da an sind wir unsere Runden mit dem Elektro-Cart abgefahren.

Wir haben wirklich noch sehr viele Plätze gespielt - auch bis zwei Wochen vor dem Entbindungstermin. Die Kugel wurde immer größer und das Putten proportional schwieriger - man stelle sich vor, man habe einen Medizinball um den Hals hängen und versucht dann den winzigen Ball zu treffen!

Kugel gegen Baby getauscht

Es stellt sich natürlich jetzt die Frage, soll denn alles vorbei sein mit dem Golf spielen, nur weil man ein kleines Baby hat? Definitiv nein - wir haben von Anfang an den kleinen Mann namens Leo dabei gehabt. Jetzt denken einige sicherlich: Was? Ein Baby im Kinderwagen auf dem Golfplatz? Nicht im Ernst! Sicherheit und auch Ruhe für die anderen Spieler gehen vor, keine Frage. Auf den Sicherheitsaspekt habe ich immer geachtet.

Am Anfang konnte ich zwar noch nicht so Golf spielen, wie ich wollte, aber nach sechs Wochen waren der kleine Mann und ich zusammen mit dem Papi auf dem Golfplatz. Zwar habe ich erstmal die Schläger zu Hause gelassen und nur die Herbstluft auf den Fairways genossen, aber nach und nach kamen mehr Schläger zu Milch und Windeln. Die ersten Putts und Chips liefen wieder rund ums Grün und nach ca. zweieinhalb Monaten wurde der Sportkinderwagen ins Spiel gebracht.

Ein Gewinn: Die Golfschläger-Kinderwagen-Konstruktion. (Foto: Maike Blankartz)

Ein Gewinn: Die Golfschläger-Kinderwagen-Konstruktion. (Foto: Maike Blankartz)

Auch hier wurden nun wir drei stets mit Freude empfangen, denn unsere Golfschläger-Kinderwagen-Konstruktion hat auch die trägeren Golfer zum zweiten Hinschauen bewegt. So gehen wir auch heute jedes Wochenende auf den Platz. Wenn alles gut läuft schaffen wir sogar die 18 Loch. Wenn es mal nicht so gut klappt oder es zeitlich nicht so gut in den Baby-Tagesablauf passt, kann man sich durchaus auch mit neun Loch zufrieden geben.

Natürlich gehört auch ein bisschen Planung und Vorbereitung dazu, aber das versteht sich von selbst, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Da ist das Golfen das wunderbarste Add-on. Genug Milch und Brei neben dem Entfernungsmesser, ein geübter Blick auf die Uhr und man kann das grüne Familienhobby sehr gut genießen. Es gibt natürlich Runden, die nicht so entspannt sind, weil der kleine Mann sich im Auto ausgeschlafen hat oder er lieber selbst das Fairway und die Grüns erkunden will. Dann improvisieren wir oder beenden die Runde frühzeitig.

Einmal haben Papi und Leo nach 14 Loch das Halfway-Haus unsicher gemacht, nur um nach einer halben Stunde die restlichen Löcher mit schlafendem Baby aufzuholen. Denn seien wir doch mal ehrlich - durch das Gerüttel und Geschüttel im Kinderwagen schläft über kurz oder lang jedes müde Kleinkind wieder ein.

Weitere Infos und Erfahrungsberichte, wo man mit Baby (und Kinderwagen) golfen kann, finden Sie demnächst auf meinem Blog www.mygolffamily.de.

(Text: Maike Blankartz)

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