GolfBuddy ist einer der führenden Hersteller im Range-Finder-Segment auf dem Golfplatz. Mit dem GolfBuddy BB5 haben sie in diesem Jahr die neuste Generation auf den Markt gebracht. Die GPS Uhr, Pardon, das GPS Band kommt mit einigen Neuerungen daher. Im Zuge der Einführung von Smart Watches der großen Technologiekonzerne liefert GolfBuddy mit dem BB5 das golferische Pendant: Nicht mehr im Stil einer Armbanduhr kommt der Distanz-Helfer daher, sondern ähnelt optisch eher einem Fitness-Armband. Und teilweise liefert er die entsprechenden Funktionen gleich mit, doch alles der Reihe nach.
Der GolfBuddy BB5 - Die Hardware
Wenn Sie Zuhause das Paket vom Postboten ihres Vertrauens entgegennehmen, dann wartet ein elegant verpacktes Spielzeug im Innern. Die kleine Box aus festem Karton kommt in schlichtem schwarz-bordeaux daher und macht Lust darauf, den Deckel zu öffnen. Gesagt, getan, besteht der Inhalt aus sechs Komponenten: Neben der eigentlichen Anzeigeeinheit sind zwei Versionen des schwarzen Armbandes beigefügt, die sich in ihrer Größe unterscheiden: Die angebotenen Versionen S/M und L/XL sind, wie man es von gewöhnlichen Armbanduhren kennt, durch viele Löcher noch individuell justierbar, und sollten für wirklich jeden die geeignete Passung gewährleisten. Wer es bunter mag: Sechs weitere Armband-Farben sind zum Nachrüsten verfügbar.
Moderner ist die Art des Armbandes: Es ist nicht, wie bei einer normalen Armbanduhr, über eine Miniatur-Gürtelschnalle zu befestigen. Vielmehr drückt man die am Ende einer Seite befestigten zwei Stifte durch die Löcher auf der anderen Seite des Armbands. Das Display an sich wirkt futuristisch und könnte, auf den ersten Blick, auch aus einem Science-Fiction-Film stammen. Die LED-Anzeige bildet die Schriften auf der Benutzeroberfläche mit weißen Punkten ab, an den Rändern leuchten in einigen Menüs auch rote und grüne Lämpchen. Ein sehr moderner Stil, der Golf-Puristen unter Umständen nicht zusagt. Über vier Knöpfe, Ein-/Aus, OK und zwei Pfeiltasten, jeweils zwei über und unter dem Display, navigiert man sich durch die Funktionen.
An IKEA: So schreibt man eine Gebrauchsanweisung!
Im Lieferumfang enthalten sind darüber hinaus noch die Gebrauchsanweisung, Ladeeinheit und das Verbindungskabel. Zum Laden wird der GolfBuddy einfach auf die kleine schwarze Plattform gedrückt, bis es kurz „klick“ macht. Via USB-Anschluss kann der GolfBuddy anschließend am Laptop oder Handyladegerät aufgetankt werden - die Laufzeit ist für eine Runde Golf mehr als ausreichend.
Die Gebrauchsanweisung ist kompakt gehalten und leicht verständlich geschrieben. Es ist ratsam, sie vor dem Gebrauch des GolfBuddy gut durchzulesen und bei den ersten Praxis-Ausflügen auf den Platz dabei zu haben, um gegebenenfalls am Abschlag nochmal einen Blick hinein werfen zu können. Die vielfältigen Funktionen und ihre Handhabung sind nicht nach einmaliger Lektüre verinnerlicht, aber schnell und übersichtlich nachschlagbar. Und schon nach kurzer Zeit wird die Navigation auf der Benutzeroberfläche intuitiv.
Der Blick ins Innere: Software und Funktionen
Der GolfBuddy BB5 kann nicht nur die GPS-basierte Entfernung vom jeweiligen Standpunkt zum Anfang, der Mitte und dem Ende des Grüns anzeigen, sondern dient darüber hinaus noch als Uhr und Schrittzähler - womit die erste Navigationsebene im Menü beschrieben wäre: Time, Step, Golf. Die Uhr kann die jeweilige Zeit im 12- oder 24-Stunden-Modus darstellen und ist die erste Anzeige, wenn man das Gerät startet.
Der Schrittzähler ist, wenn man so will, die Fitness-Komponente des Geräts. Die Zählung startet automatisch bei Einschalten des GolfBuddy BB5 und wird über das LED-Display abgebildet. Überschreitet die Zahl 1000, kommt zusätzlich ein Punkt am Display-Rand dazu, sodass man auch in anderen Anzeige-Menüs eine Orientierung hat. Am Ende des Tages werden die Schritte automatisch wieder zurückgesetzt.
Startet man den Golf-Modus, versucht sich der GolfBuddy BB5 automatisch mit einem Satelliten zu verbinden, und ortet von selbst den Golfplatz, auf dem er sich befindet. In der Datenbank sind mehr als 37.000 Golfplätze weltweit gespeichert. Sind alle Daten geladen, leitet einen der Pfeil auf dem Display zum ersten Tee – ein schönes Detail. Auf dem Abschlag zeigt das Gerät die Entfernung zur Mitte des Grüns, je nach vorheriger Einstellung in Meter oder Yards, die Nummer der Spielbahn und das Par an. Anschließend kann man sich durch einen Knopfdruck auch die Weite bis zum Grünanfang und -ende zeigen lassen.
Das kleine Gimmick für den Weiten-Jäger
Ein interessantes Extra ist die Schlagweiten-Anzeige: Nach einem satten Drive kann über ein einmaliges Drücken einer der Pfeil-Tasten der Ausgangspunkt markiert werden, am Ball angekommen wird nochmal gedrückt und der GolfBuddy BB5 zeigt die Weite des Schlages an.
Die Funktionen im Überblick:
• Distanzanzeige zu Anfang / Mitte / Ende des Grüns
• Schlagweitenmessung
• Pedometer
• Automatische Erkennung von Platz und Loch
• Zeitanzeige
• Aufladbarer Akku / 13 Stunden GPS-Betrieb / 20 Tage im Uhrbetrieb
Raus auf den Platz: Der Praxistest
Legt man sich den GolfBuddy BB5 das erste Mal um das Handgelenk, ist man zunächst mit einer ungewohnten Perspektive konfrontiert. Die Anzeige ist wie das Armband ausgerichtet, also 90 Grad zum Handgelenk. Hält man seinen Arm, als ob man eine Armbanduhr ablesen wollte, steht die Anzeige auf der Seite.
Die angenehmste Armhaltung herauszufinden, um die Informationen des Gerätes abzulesen, muss wohl jeder selbst herausfinden. Für mich schien es am einfachsten, wenn ich den Unterarm in Laufrichtung abgeknickt, parallel zum Boden gehalten habe und seitlich auf das Display schauen konnte. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase hatte sich das im Unterbewusstsein verankert. Das Spiel beeinträchtigt die kleine Einheit am Handgelenk nicht. Mit 34 Gramm ist der GolfBuddy BB5 ein echtes Leichtgewicht und hat maximal optisch einen Einfluss auf den Schwung.
Technisch solide und Balsam für die Seele
Durch die vielen Funktionen war es zu Beginn nicht leicht, immer den richtigen Knopf zu erwischen, doch ein kurzer Blick in das Handbuch lieferte schnell Abhilfe und nach einer Weile sind die Abläufe drin, sodass man von allen Anzeige-Optionen profitieren kann. Ich habe den GolfBuddy in Deutschland und auf drei verschiedenen Plätzen in Spanien getestet, und was die Verbindung mit dem Satelliten und die Ortung des richtigen Platzes angeht keinerlei Probleme gehabt.
Bei einigen Löchern wichen die Distanzen auf dem Gerät von denen der Abschlagtafeln um ein paar Meter ab. Generell lässt sich aber festhalten, dass die angezeigten Weiten plausibel sind - nachgemessen habe ich allerdings nicht. Besonders die Schlagweiten-Anzeige macht Freude – nach einem schönen Drive bekommt man ein direktes nummerisches Feedback, auf einer mäßigen Runde manchmal Balsam für die Seele.
Der GolfBuddy BB5: Das Fazit
Was Funktionalität und Technik angeht, ist der GolfBuddy ganz vorne mit dabei. Mit Schrittzähler, Uhr und Weitenmesser ausgestattet, bietet er im Prinzip mehr, als von einem Distanzanzeiger erwartet wird, aber nicht zu viel. Die Benutzerfreundlichkeit ist, nach einer anfänglichen Findungsphase, sehr gut und die Navigation durch die verschiedenen Ebenen klappt schnell und ohne Stolpersteine. Meine Bedenken, die LED-Anzeige könnte bei viel Sonne schlechter lesbar sein, haben sich nicht bestätigt – das Display ist so hell, das es bei jeder Tages- und Nachtzeit ohne Probleme abgelesen werden kann.
Optisch ist der GolfBuddy BB5 außergewöhnlich gestaltet. Der moderne Stil, angelehnt an ein Fitness-Armband, wird nicht jedermanns Sache sein. Wer den klassischen Armbanduhr-Look bevorzugt, ist hier an der falschen Adresse – wer es aber sportlich-modern mag, vielleicht sogar bunt, der wird mit dem GolfBuddy BB5 sicher das passende Accessoire finden. Die Einheit kostet, je nach Händler, etwa zwischen 240 und 260 Euro, und ist damit im mittleren Preissegment der entsprechenden Geräte angesiedelt. Wer nach einer neuen GPS Uhr, Pardon - einem GPS Band, Ausschau hält, sollte den BB5 auf dem Radar haben.