TaylorMade betrat 1979 mit einem lauten Knall die Bühne der Golfausrüster. Das Unternehmen, das damals gerade nur einmal drei Mitarbeiter hatte, designte einen Driver aus Eisen: eine Innovation. Mit dem Metalwood flog der zu der Zeit verwendete Two-Piece-Ball weiter als mit dem normalerweise verwendeten Holzschläger. Anfangs noch mit Skepsis betrachtet, setzten sich die Metallschläger langsam durch. Zunächst im Profigolf, später auch bei den Hobbysportlern. Mitte der 80er Jahre gewannen dann zum ersten Mal Tourspieler große Turniere mit den Metalwoods. Heute sind die Hölzer aus der kalifornischen Schlägerschmiede die meistgespielten auf der Tour. Seit 1997 gehört die Marke zum deutschen Sportartikelkonzern adidas.
TaylorMade mit neuen Rocketbladez-Eisen
TaylorMade war dann auch der erste Golfschlägerhersteller, der Mitte der 2000er Jahre verstellbare Driver auf den Markt bringen konnte. Nachdem TaylorMade viele Jahre nur für die guten Hölzer bekannt war, widmet sich die adidas-Tochter in letzter Zeit auch stärker den Eisen zu. So wurde 2013 die neue Eisen-Serie "Rocket-Bladez" mit dem Speed-Pocket-Prinzip vorgestellt, was auch schon in der neuen Rocketballz-Serie eingebaut war.
Das Prinzip dahinter ist einfach erklärt: Der Speed Pocket bewirkt eine Art Trampolin-Effekt, die die optimale Trefferzone auf dem Schläger vergrößert und Fehler stärker verzeiht.” Da die marktführenden Hersteller in den letzten zehn Jahren zumeist ihren Fokus auf die Hölzer gelegt haben, ist die Speed Pocket in den Augen vieler Experten ein großer Fortschritt. Ob diese Technologie aber wirklich das Potential hat, eine führende Marktposition einzunehmen, bleibt offen.
TaylorMade gibt den "Marketing"-Takt vor
Ganz anders sieht es beim Marketing der adidas-Tochter TaylorMade aus. Hier wird eine klare Positionierung als Marktführer angestrebt. Ein aggressives aber vor allem mutiges sowie flächendeckendes Auftreten zwingt die direkte Konkurrenz zum Handeln und erweckt gar oftmals den Eindruck, der Markt orientiere sich am von TaylorMade vorgegebenen Trend. Insbesondere in diesem Unternehmenspart scheinen die Anbieter ihre Hausaufgaben nur schlampig erledigt zu haben. Zugpferde wie die gute alte Big Bertha verschwinden beispielsweise von der Angebotspalette und finden keine adäquaten Nachfolgeprodukte.
TaylorMade gegen Nike - das Duell der Hersteller
Lediglich Nike gibt derzeit neben dem Powerseller TaylorMade ein deutliches Lebenszeichen von sich. Der amerikanische Sportriese sorgt nicht nur mit der neuartigen Schlägerserie VR_S Covert für Schlagzeilen. Die Verpflichtung von Rory McIlroy und die Verlängerung des Vertrages mit Tiger Woods tragen dazu bei, dass Nike weiterhin überall sichtbar bleibt. Mit dem Start der Profikarriere von Tiger Woods im Jahr 1996 begann auch erst der Einstieg von Nike in den Golfmarkt. Umso beeindruckender ist die Bilanz von Nike in den letzten 17 Jahren. So richtet sich der weltweite Blick fast immer auf einen Golfer mit dem berühmten "Swoosh" und stiehlt TaylorMade zumindest etwas die Show.