Wie sagt man so schön? Besser spät als nie. Bei der Pressekonferenz zu The Barclays gab sich Rory McIlroy geradezu reumütig wegen seiner Olympiaabsage. Es sei schön, eines besseren belehrt zu werden, gab der Nordire an, der im Vorfeld sicher keine Werbung für Golf bei Olympia betrieben hatte. Zwar war seine Absage nur eine von vielen und doch sorgte sie für besonderen Wirbel, da McIlroy sich mit Äußerungen nicht zurückhielt. So betonte er noch im Juli, dass er sich bei den Olympischen Spielen nur wichtige Sportarten anschauen werde, Golf fiele nicht darunter.
Rory McIlroy: "Ich dachte Golf würde untergehen"
Offensichtlich hat er das Turnier seiner Kollegen und Freunde in Rio wohl doch im TV verfolgt. "Ich dachte Golf würde ein wenig untergehen. Abseits vom Olympischen Dorf, dachte ich, es würde nur mal zwischendurch eingeblendet werden, nicht vergessen, aber nur ein Sport unter vielen", gab der Weltranglistenfünfte bedauernd zu. Er sei wirklich froh eines besseren belehrt worden zu sein.
Sein Bedauern wird sicherlich auch damit zusammenhängen, dass die Rückkehr von Golf zu den Olympischen Spielen weltweit als Erfolg gefeiert wurde. Die Turniere waren besonders zu den jeweils letzten beiden Tagen rege besucht und auch die Golfprofis selbst, aus deutscher Sicht Martin Kaymer voran, zeichneten der Welt ein sympathisches Bild ihrer selbst und ihres Sports. Das vorher groß diskutierte Zika-Thema, dass der 27-Jährige als Hauptgrund für seine Absage anführte, war hingegen kaum Gesprächsinhalt.
Jordan Spieth 2020 ist das neue Ziel
Rory McIlroy ist aber nicht der einzige Profigolfer, der sein Fernbleiben in Rio mittlerweile bedauert, wenn nicht sogar bereut. Auch Jordan Spieth betonte bei The Barclays noch einmal, wie schwer ihm die Entscheidung gefallen sei nicht bei den Olympischen Spielen anzutreten. "Ich habe es bedauert, während ich es im TV gesehen habe. Ich freue mich daher auf das nächste Mal und habe mir 2020 als Ziel gesetzt."
Es bleibt wohl dabei: Besser spät, als nie. Golf bei Olympia hat begeistert und wird dies sicherlich auch 2020 in Tokio schaffen, mit oder ohne Rory McIlroy und Jordan Spieth.