Mentaltraining? Nicht für mich! Ich brauche kein Mental Training, zumindest nicht für mein Golfspiel – oder besser gesagt: gerade nicht für mein Golfspiel. Eigentlich feile ich lieber auf der Range an meinem Schwung, als mich im Anger-Management-Stil auf der Runde zu beruhigen. Natürlich kenne ich diese spezielle Situation: Ein wichtiger Putt auf den letzten Löchern: Geht er rein, wird es eine schöne Runde. Geht er vorbei, fliegt das Bag in den nächsten Teich. Oder: Auf dem Übungsgrün schieb ich ihn mit geschlossenen Augen rein, doch wenn es ernst wird, schieb ich ihn gerne vorbei. Gut, daran könnte ich eventuell arbeiten. Aber was wird in dem Bereich Mental Training überhaupt angeboten?
Spontane Trainingseinheit mit zertifizierter Mentaltrainerin
Bei Facebook bin ich auf einen Kontakt gestoßen: Birgit Kumpfmüller, ihres Zeichens zertifizierte Golf Mental Trainerin. Ich organisiere einen spontanen Termin und wenig später treffen sich die Mental Trainerin und wir, die zwei Schüler mit Handicap 10 und 16, auf der Range. Zunächst evaluiert uns Birgit, was sind unsere Schwächen und Stärken, unsere Ziele für die Saison, wo sehen wir Handlungsbedarf, was sind Auffälligkeiten, wie zum Beispiel wiederkehrende Momente des Versagens auf der Runde. Schließlich schlagen wir ein paar Bälle. Klar, die Preshot-Routine wird besprochen, doch etwas steht besonders im Fokus: zielgerichtetes Trainieren. Was Birgit erläutert, leuchtet ein, denn blindes "Draufprügeln" auf der Range lässt zwar die Glückshormone fließen, aber was bringt es mir auf der Runde?
Bewerten auf einer Skala von 0 bis 10
Wir suchen uns fleißig virtuelle Landezonen und schlagen einen Katastrophenball nach dem nächsten. Vielleicht liegt es an den wachsamen Augen unserer Trainerin, oder vielleicht nur an der Tagesform? Jedenfalls murmeln wir dem einen oder anderen Ball einen wenig netten Gruß hinterher. Birgit hat einen Vorschlag für uns: Nach jedem Schlag bewerten wir den Ball von einer Skala von 0 bis 10. Bevor wir jedoch unsere geschlagenen Bälle beziffern, rufen wir ein neutrales „Oha!“ aus. Schnell stellt sich ein Effekt ein: Die Flüche verschwinden, die Grundstimmung wird vielleicht nicht positiv aber neutraler. Das ist für mich definitiv ein Tipp, den ich in Zukunft beherzigen will.
Aus dem Kreis der Frustation ausbrechen
Birgit hat noch mehr Vorschläge. Nach einem schlechten Schlag auf der Runde können wir aus dem Kreis der Frustration, der sich nach einem schlechten Schlag gebildet hat, austreten und so die Frustration hinter uns lassen. Diese etwas abstrakteren Formen der Frustbewältigung sind mir persönlich zu viel – mein Trainingspartner findet dagegen die Ideen gut. Er wird in Zukunft einen Zettel im Bag mitnehmen, auf dem ein bestimmter Fehler steht, auf den er während seiner Runde geradezu wartet. Wenn er denkt, dass der Fehler auftreten könnte, zieht er den Zettel raus zerknüllt ihn und wirft ihn weg. Hokuspokus? Ich weiß es nicht, aber warum sollte er es nicht probieren? Meine Oma würde wohl achselzuckend sagen: "Naja, wenn’s hilft."
Selbst anfeuern
Dagegen helfen mir Birgits Tipps beim Putten. Viele Anfänger visualisieren kaum die Puttlinie und vor allem nicht, wie der Ball bei langen Putts in Loch fällt. Das ist auch mein Manko; bei langen Putts, vor allem von außerhalb des Grüns, denke ich oft „einfach nah ran und dann rein“. Übrigens ist auch selbst anfeuern erlaubt. Ein Ausspruch wie „Den mach ich jetzt rein“ hilft manchmal Wunder. Wenn es auch aussichtslos erscheint, meine neue Devise lautet: Bei jedem Putt will ich die Kugel lochen.
Fazit: Mentaltraining besonders geeignet für Golf-Anfänger
Was nehme ich von dem Mental Training mit? Ich bin überzeugt, dass das Training Potenzial besitzt, mir auf der Runde Schläge einzusparen. Empfehlen würde ich das mentale Training besonders Anfängern. Diese Übungen können zum Beispiel bei Nervosität helfen. Ebenfalls sind den Rookies Atemübungen zu empfehlen. Auf der anderen Seite bin ich der Meinung, dass Golf Mental Training das technische Training nicht hundertprozentig ersetzen kann. Ich sehe es eher als zusätzliche Trainingseinheit zu den rein technischen Einheiten. Insgesamt finde ich: Jeder weiß es und nur wenige kümmern sich darum, aber Golf wird auch mit dem Kopf gespielt.
Ja ich kann das sehr gut nachvollziehen, was mir sehr geholfen hat ist dieses Hörbuch http://bit.ly/31qpFFI habe ich jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit gehört, große Klasse, tolle Erfolge, kann ich nur empfehlen.
Es kann dieses oder jenes helfen, bei jedem unterschiedlich.
Allerdings hilft es eine feste Routine vor jedem Schlag zu haben! Hat man seine persönliche Routine gefunden wird man zwar nicht jeden Ball gleich an den Stock hauen, aber man bekommt das Selbstbewusstsein um seine Bälle nach vorne zu bringen.
Nein, ich fürchte das kann man nicht lernen. Natürlich kann man! Schade um die gute Runde pope, das nächste Mal vielleicht einfach das Rescue stecken lassen und das Eisen 4 auf’s Grün prügeln!
Super Runde bis Loch 18 (8 über par bei HC 16), dann Abschlag ins Wasser…
Also das Rescue aus dem Bag um den Ball möglichst 190 m zu schlagen…. genau jetzt hätte ich jemand gebraucht, der gesagt hätte: „Stopp mal. Was genau willst du jetzt damit machen?“ Innehalten, überlegen und sich sagen: Stimmt. Spiel ein lockeres Eisen 7 über den Bach, dann hast du ein Eisen 8 ins Grün, kannst mit 2 Putts immer noch Bogey spielen und hast die beste Runde deines Lebens! Statt dessen ein Schlag nach dem anderen vergeigt, mit einer 10 die Runde abgeschlossen…
Kann man irgendwie lernen, sowas nicht mehr zu tun?