Reise-Insider Jürgen Linnenbürger lernt noch vor der offiziellen Eröffnung das jüngste Golf-Juwel auf der Trauminsel Mauritius kennen. In seinem Bericht stellt er den beeindruckenden Newcomer des Heritage Golf Clubs und das keinen Wunsch offen lassende Heritage Le Telfair Golf & Wellness Resort vor.
Golfen im Paradies
Offiziell wird der brandneue La Réserve Golf Links, der 11. Golfplatz auf der Insel, erst im Dezember 2023 eröffnet. Um so begeisterter bin ich, als ich erfahre, dass wir den Platz bereits im Rahmen des Soft Openings im Oktober spielen können.
Ich bin äußerst gespannt, ob er den großen Vorschusslorbeeren gerecht wird, mit denen er von Experten und Fachmedien überschüttet wird. Er gilt schon jetzt als einer der besten neuen Golfplätze der Welt. Haben der südafrikanische Golf-Pro und The Open-Gewinner Louis Oosthuizen und sein Landsmann, der bekannte Golfplatzarchitekt Peter Matkovich, tatsächlich etwas Außergewöhnliches geschaffen?
Vorfreude und Spannung steigen
Auf dem Nonstop-Flug von Frankfurt/Main an die Ostküste der Insel frage ich mich, was ich von dem Links im Tropenparadies erwarten kann.
Doch lange hält das Nachdenken nicht an, denn ich schlafe nach dem leckeren Menü in dem fast zwei Meter langen, völlig flachen Prime Seat schnell ein. Hiervon gibt es lediglich vier. Sie sind in einer 1-2-1 Konfiguration angeordnet und befinden sich in der vordersten Reihe der Condor-Business Class. Ihr Platzangebot übertrifft das der anderen Sitze in dieser Klasse insbesondere im Fußbereich. Sogar zu zweit gegenübersitzen kann man hier.
Zweifelsohne sind sie das Highlight des neuen Fliegers der Airline, dem A330-900neo. Dessen zweifarbig gestreifte Lackierung erinnert uns an Zuckerstangen. Unser Flieger ist in den Farben weiß und grün gehalten und vermittelt schon beim Einsteigen freudige Urlaubsstimmung.
Die freundliche Crew beeindruckt uns mit ihrem perfekten Service. Auch die Unterhaltung wird großgeschrieben. Auf dem 4K-Bildschirm mit einer Diagonale von 61 cm können wir Filme in Kinoqualität sehen. Eine Reihe von Zusatzleistungen rundet das positive Flugerlebnis perfekt ab.
So vergehen die 11,5 Stunden im wahrsten Sinne des Wortes wie im Flug.
Der Resort-Shuttle bringt uns in gut einer Stunde nach Bel Ombre in den malerischen Südwesten der Insel. Zu dem ca. 2.500 Hektar großen, direkt am Meer gelegenen Heritage Golf & Wellness Resort, gehören u.a. zwei fünf Sterne Luxushotels, das Le Telfair und das Awali, sowie zwei beeindruckende Championship Golfplätze.
Anfahrt zum Heritage Le Telfair Golf & Wellness Resort (Foto: Jürgen Linnenbürger)
Den Le Château Course, den ersten Platz des Heritage Golf Clubs, haben wir bereits 2019 kennengelernt. Ausführlich stelle ich den mehrfach als besten Golfplatz im Indischen Ozean ausgezeichneten Course in meinem separaten Artikel vor:
Golfdramatik pur
In knapp einer Viertelstunde gelangen wir mit dem Golf-Buggy vom Clubhaus des Le Château Courses zum ersten Abschlag des neuen La Réserve Golf Links. Dieser befindet sich am höchsten Punkt des Platzes ca. 180 m über dem Meer. Hier oben ist es kühler und windiger als im Resort. Über drei unterschiedlich hoch gelegene Plateaus geht es bergab bis zum letzten Loch.
Im Moment des Betretens des ersten Abschlages befällt uns ein Wow-Gefühl. Dies hält bis zum letzten Putt an. Von jeder der Bahnen blicken wir auf den in der Ferne liegenden, tiefblauen Indischen Ozean. Der Platz ist völlig offen gestaltet. Lediglich zwischen der Acht und der Neun stehen einige Bäume.
Von Beginn an ist unsere volle Konzentration gefragt. Der Teeshot an der 1 ist in das seitlich abfallende Fairway in den kräftig blasenden Wind zu schlagen. Das Grün liegt hinter zwei Hügeln, die dieses bewachen. Rechts wartet das Rough. What to do?
Gut bewachtes Grün der 1. (Foto: Heritage Golf Club/Jacob Sjömann)
Diese Frage stellt sich nicht nur an jedem Loch, sondern bei jedem Schlag. Jede Bahn ist anders und äußerst herausfordernd. Bei der Wahl der Schläger ist weniger mehr. Eisen statt Driver lautet häufig die Devise. Auch an der 2, die zwar gerade, aber extrem schmal durch die Dünen verläuft.
Lang und schmal: Loch 2, das schwierigste Loch des Platzes. (Foto: Jürgen Linnenbürger)
Die 3 setzt die Reihe der beeindruckenden Löcher fort. Der Abgrund auf der rechten Seite hat eine magische Anziehungskraft. Trifft man die Landezone auf dem Plateau ist die Welt in Ordnung. Doch gegen den Wind muss man erst eimal dort hingelangen. Mehr Golfdramatik zu Beginn einer Runde geht kaum.
Blick vom dritten Abschlag. (Foto: Jürgen Linnenbürger)
Wir halten inne und genießen das großartige Routing des Platzes sowie seine grandiosen Aussichten. Das Tiefgrün der Fairways, das im Hintergrund funkelnde blaue Meer mit den darüber strahlend weißen Wolken bilden mit dem weißgelben Sand der Bunker eine Farbkomposition, an der Golfplatz-Ästheten ihre Freude haben werden. Hinzu kommt die hinter dem Platz verlaufende dunkelgrüne Savanna Mountain Range und das angrenzende Naturreservat, die das Bild perfekt machen.
Die 4, ein Par-3, erfordert einen präzisen Abschlag in das buckelige Grün. Gelingt dieser nicht, kann der Ball schnell im out of bounds oder in den Topfbunkern landen. Die großartige Aussicht auf die Baie du Jacotet mit den schneeweißen Kronen der ausrollenden Wellen entschädigt jedoch jeden Fehlschlag.
Grün 4 mit Blick auf die Bai du Jacotet. (Foto: Jürgen Linnenbürger)
An Loch 5 steigt mein Adrenalinspiegel, denn der Abschlag ist 60m tief über eine Schlucht in das Fairway zu spielen. Ich komme knapp darüber und mein Puls beruhigt sich wieder.
Hit and hope: 60m bergab von Tee 5. (Foto: Jürgen Linnenbürger)
Der für einen Links atypische See kommt an Loch 6 und 7 ins Spiel. Er dient der Bewässerung des Platzes. Auch hier droht ein Ballverlust. An der imposanten 8 hat man gleich zwei Möglichkeiten, den Ball auf dem gesplitteten Fairway zu platzieren.
Wer die Wahl hat, hat die Qual: Loch 8. (Foto: Heritage Golf Club/Jacob Sjöman)
Ab der 10. Bahn lässt der Wind nach und das Biest der Front Nine entwickelt sich zu einem freundlichen Wesen, das uns von Loch zu Loch sympathischer wird und sich streicheln lässt. Wir fangen an, es zu mögen.
Loch 11, das längste der fünf Par-3, ist das Signature Hole, das mit der dahinter liegenden Bucht sowohl ein spielerisches als auch ein optisches Highlight des Platzes ist.
Signature Hole - Loch 11 (Foto Heritage Golf Club/Jacob Sjöman)
Spätestens an der 13. Bahn schließe ich den Platz endgültig in mein Herz, denn mir gelingt es, den Bunker auf dem riesigem Grün nicht zu treffen und ein Birdie zu spielen. Platziert man die Fahne näher an ihn heran, kann er durchaus ins Spiel kommen.
Bunker auf dem 13. Grün. (Foto: Jürgen Linnenbürger)
Auch die im Wind wiegenden einheimischen Gräser des dichten Roughs einiger Bahnen auf den weiteren Löchern sind wie gemalt und eine Augenweide. Sie werden ebenso in unserer Erinnerung bleiben wie die 18. Bahn, deren hoch anzuspielendes Grün einen würdigen Abschluss dieses spektakulären Platzes darstellt.
Rough vom Feinsten an Loch 17. (Foto: Jürgen Linnenbürger)
Das in die ehemaligen Zuckerrohrfelder eingebundene Schmuckstück ist in Einklang mit der vorhandenen Natur entstanden und befindet sich in direkter Nähe zu einem UNESCO-Biosphärenreservat. Der Platz erfüllt die Standards, die für die GEO-Zertifizierung erforderlich sind und setzt somit international einen Standard für den Bau nachhaltiger Golfplätze.
Die Bewässerungsanlage ist auf dem neuesten technischen Stand und erlaubt eine gezielte Steuerung des Wassereinsatzes. Das auf dem Platz verwandte Paspalum-Gras ist robust und gegenüber Hitze resistent, was zu einer Einsparung von Wasser beiträgt.
Sportlich anspruchsvoll und herausfordernd
Zukünftig wird der anspruchsvolle Platz über sechs verschiedene Abschläge verfügen. Aufgrund seiner sportlichen Herausforderungen wird die HCP-Grenze bei 36 liegen.
Turnier-Debüt auf der DP World Tour
Golf-Professionals werden vom 14.-17. Dezember 2023 erstmals auf dem Par 72 Platz mit einer Länge von 6.727 m ihr Können unter Beweis stellen, wenn Teilnehmer gleich zwei international anerkannter Touren um den Sieg kämpfen. Louis Oosthuizen wird als Gastgeber der AfrAsia Bank Mauritius Open die Professionals der DP World Tour 2024 und der südafrikanischen Sunshine Tour auf dem La Réserve Golf Links willkommen heißen. Wir freuen uns schon heute darauf, dieses Event im TV zu verfolgen.
Exklusiver Zugang
Das Management begrenzt die Anzahl auf 60 Tee Times pro Tag. Gestartet wird im entspannten 15 Minuten Rhythmus. Der La Réserve steht den ca. 180 Mitgliedern des Heritage Golf Clubs sowie den Gästen der beiden fünf Sterne Hotels des Resorts exklusiv zur Verfügung. Dies gilt auch für die der Resort-Villen sowie die der Private Suites des Châteaus.
Der Le Château Course und der 9-Loch Academy Course sind weiterhin für Greenfee-Spieler zugänglich. Gäste des Heritage Resorts spielen hier kostenfrei. Mit dem neuen Platz etabliert sich das Resort nun als einzige 45-Löcher Anlage der Insel und strahlt auf der weltweiten Golflandkarte mit einem neuen Stern.
Jonathan Menteath, General Manager des Heritage Golf Clubs, ist zuversichtlich, dass der La Réserve Links das Potenzial hat, unter den Top 100 Golfplätzen der Welt platziert zu werden. Der neue Platz soll u.a. dazu beitragen, dass zukünftig mehr Gäste bewusst zum Golfen nach Mauritius reisen. Momentan überwiegt noch die Gruppe, die zum Bade- und Wellness-Urlaub hierher kommt und diesen mit ein paar Golfrunden verbindet.
Interview mit Jonathan Menteath. (Foto: Jürgen Linnenbürger)
Rundum wohlfühlen und genießen im Heritage Le Telfair Golf & Wellness Resort
Wir wohnen in den im eleganten Kolonial-Stil gehaltenen exklusiven ‚Heritage Le Telfair Golf & Wellness Resort‘, das Mitglied der Small Luxury Hotels of the World ist.
Die zweietagigen Villen mit 158 Suiten befinden sich inmitten eines sehr gepflegten, tropischen Parks. Ihr strahlendes Weiß schimmert durch das ansonst dominierende Grün der dicht bewachsenen Anlage. Die hoch gewachsenen Palmen und Bäume spenden reichlich Schatten.
Gebäude im Kolonialstil des Heritage Le Telfair Golf & Wellness Resorts. (Foto: Jürgen Linnenbürger)
Die geschmackvoll eingerichteten Zimmer sind mit klassischen sowie modernen Elementen ausgestattet. Unsere Junior Suite Garden View mit großer Terrasse beeindruckt uns durch das superbequeme Bett und das Bad mit freistehender Badewanne.
Wohnraum und Bad der Junior Suite Garden View. (Fotos: Jürgen Linnenbürger)
Der nicht sehr breite Strand ist sauber und von Palmen umsäumt. Das Wasser des Ozeans leuchtet blau und ist glasklar. Seine seitliche Strömung wirkt wie eine Gegenstromanlage. Das Schwimmen im Meer auf der Stelle ist eine interessante Erfahrung. Weiter draußen brechen die meterhohen Wellen an einem Korallenriff.
Traumhafter Strand im Le Telfair Resort. (Foto: Jürgen Linnenbürger)
Wer das Relaxen am Pool bevorzugt, findet verschiedene Möglichkeiten. Diverse Wassersportarten kann man im C Beach Club betreiben.
Pool mit direktem Blick auf den Ozean. (Foto: Jürgen Linnenbürger)
Gastronomisch bieten dreizehn Restaurants und Bars sowohl kulinarisch als auch vom Ambiente her große Abwechslung. Von barfuß im Sand im Le Palmerie sitzend bis zum Fine Dining in edler Atmosphäre im Le Château de Bel Ombre - für jeden Gast ist etwas Passendes dabei. Uns haben die leckeren Speisen und edlen Weine überall bestens geschmeckt.
Umfangreiche und hochwertige Wellness-Angebote ergänzen das Wohlfühlprogramm des Resorts. Das mehrfach ausgezeichnete Seven Colours Spa & Wellness gehört mit zu den führenden im südlichen Indischen Ozean. Nach der Hals-/Rücken-Massage fühlen wir uns tiefenentspannt.
Im Einklang mit der Natur
Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden im Resort groß geschrieben, Kreislaufwirtschaft und Müllvermeidung erfolgreich praktiziert, Plastik möglichst vermieden. Ein Beispiel dafür sind die verwendeten Wasserflaschen, die aus Zuckerrohr hergestellt und nach dem Gebrauch dem Biokreislauf wieder zugeführt werden.
Immer ein Lächeln parat
In der gesamten Anlage treten die Angestellten auch dieses Mal wieder mit großer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft auf. Sie ziehen uns mit ihrem jederzeitigen herzlichen Lächeln in den Bann und lesen uns jeden Wunsch von den Lippen ab.
Alles vom Feinsten
Dem häufig verwandten positiven Klischée über einen perfekten Urlaub im Paradies können wir absolut nichts hinzufügen. Im gesamten Resort und auf den großartigen Golfplätzen stimmt einfach alles. Schöner, gepflegter und stilvoller kann ein Golfurlaub für uns nicht sein.
Stimmungsvoller Ausklang eines Traumurlaubs. (Foto: Jürgen Linnenbürger)
