Nach Schlechtwetterphasen oder Unwettern kommt es gelegentlich vor, dass der Golfplatz das überschüssige Wasser nicht mehr aufnehmen kann. Es entstehen Pfützen, das sogenannte zeitweilige Wasser. Schnee und Eis zählen auch zu zeitweiligem Wasser. Je nach Auslegung der Golferin oder des Golfers können diese im Winter vorkommenden Hindernisse aber auch als lose, hinderliche Naturstoffe bezeichnet werden, die nach Regel 15.1 entfernt werden dürfen. Eine Matschfläche, Tau oder Reif fallen dagegen nicht unter diese Kategorie. Dafür gelten Wasserhindernisse, die überflutet sind und ihre eigenen Grenzmarkierungen nicht mehr einhalten als zeitweiliges Wasser. Allgemein definiert die Fachliteratur:
Jede vorübergehende Ansammlung von Wasser auf der Bodenoberfläche (zum Beispiel Pfützen, entstanden durch Regen oder Beregnung, oder wenn ein Gewässer über seine Ufer tritt), die nicht in einer Penalty Area ist zu sehen ist, bevor oder nachdem der Spieler seinen Stand einnimmt (ohne seine Füße übermäßig niederzudrücken)
Weiterhin wird auch darauf hingewiesen, warum Matsch oder Tau kein zeitweiliges Wasser darstellen. Denn es reicht nicht aus, wenn der Spieler den Boden beitritt, dass der Boden nass, matschig oder weich ist oder dass das Wasser kurzzeitig sichtbar ist. Denn es gilt, dass eine Ansammlung von Wasser bestehen bleiben muss, bevor oder nachdem der Stand eingenommen wird.
Golfregeln: Das sagt das Regelwerk zu zeitweiligem Wasser
Bleibt ein Golfball nun während einer Runde in einer solchen vorübergehenden Wasseransammlung liegen oder berührt er sie, lohnt sich ein Blick ins Regelwerk. Dort ist in Regel 16 beschrieben, wie man in einem solchen Fall vorzugehen hat. Der Spieler darf eine straflose Erleichterung vornehmen und der Ball kann straffrei innerhalb einer Schlägerlänge neu gedroppt werden, um das Spiel von einem neuen Ort wieder aufnehmen zu können. In Regel 16.1a sind Umstände für die zulässige Erleichterung wie folgt aufgelistet:
- Der Ball des Spielers berührt oder liegt in oder auf ungewöhnlichen Platzverhältnissen
- ungewöhnliche Platzverhältnisse, beeinträchtigen den beabsichtigten Stand oder den Raum des beabsichtigten Schwungs des Spielers
- wenn der Ball auf dem Grün liegt, die Spiellinie wird durch ungewöhnliche Platzverhältnisse auf dem Grün oder außerhalb des Grüns beeinträchtigt.
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— NUCLR GOLF (@NUCLRGOLF) October 17, 2023
Die Erleichterung bei ungewöhnlichen Platzverhältnissen laut den Golfregeln
Wenn das beeinträchtigende Hindernis zweifellos ein zeitweiliges Wasser darstellt, gibt es klare Maßstäbe für den Erleichterungsbereich. Denn nach 16.1b muss der Ball im Gelände, sofern er nicht in der Penalty Area oder im Aus liegt, am nächstgelegenen Punkt der vollständigen Erleichterung platziert werden. Nur wenn es wie bspw. auf dem Grün keinen Punkt der vollständigen Erleichterung gibt, darf am laut Regel 16.1d der Punkt mit größtmöglicher Erleichterung als Bezugspunkt gewählt werden. Der Punkt der größtmöglich verfügbaren Erleichterung hängt von der Lage des Balls sowie des Standes und dem Schwung eines Spielers ab. Daher gilt...
- der Punkt der größtmöglich verfügbaren Erleichterung [kann] dort sein , wo der Ball in flacherem Wasser liegen würde als dort, wo der Spieler stehen würde (der Stand mehr betroffen ist als Lage und Schwung) oder der Ball in tieferem Wasser wäre als der Stand des Spielers (Lage und Schwung mehr betroffen wären als der Stand)
- auf dem Grün kann der Punkt der größtmöglichen verfügbaren Erleichterung abhängen von der Spiellinie, bei der der Ball durch die seichteste Stelle oder die
kürzeste Strecke von zeitweiligem Wasser rollen muss.