"Wir wollen den Golfsport verändern", sagt Bernhard 'Fleischi' Fleischmann, der Radiomoderator beim Bayrischen Rundfunk und Präsident bei den Golfheroes ist. Die Golfheroes sind eine Vereinigung von Golfern im Süden Deutschlands, die die Golfszene aufmischen will. Bisher gilt Golf als elitärer Sport für Menschen mit viel Geld - die Heroes wollen einen Breitensport daraus machen. Die Idee hatten sie schon vor vielen Jahren, 2011 wurden sie dann aktiv und gründeten den Golfverein. "Jeder hat auf dem Platz schon einmal 'Scheiß Golf' geschrien", sagt Fleischi, "wir geben nicht so viel auf Etikette."
Golfheroes sind laut und bunt
Der Verein hat sich das Ziel gesetzt, den Golfsport zu "normalisieren und entwichtigen". Fleischi erklärt das so: "Wir wollen uns als Golfer nicht so wichtig nehmen. Stattdessen sollte jeder erkennen, wie toll Golf eigentlich ist." Deshalb ist bei dem Münchener Verein alles bunter und lauter. Sie stemmen sich gegen Limitierungen auf den Plätzen, finden die aufgezwungene Etikette überflüssig. "Wir sind nicht gegen Regeln auf dem Platz. Aber ein höflicher Mensch braucht eben nicht diese Etikette." Statt Polohemden und Stoffhosen sollten Jeans und T-Shirt erlaubt sein. Genauso überflüssig finden die Golfheroes Mulligans oder Computed Buffer Adjustment (CBA).
Im vergangenen Jahr veranstalteten sie ein Bad-Taste Turnier, bei dem sich jeder Teilnehmer so schlecht anzieht wie eben möglich. Was dabei herauskam, waren neonfarbene Outfits oder Perücken auf dem Kopf. Bei ihren Veranstaltungen geht es daher weniger ums Gewinnen. Der Spaß am Golf steht in diesem Verein im Vordergrund. Reibung mit den Verfechtern des konservatien Golfs sind dabei gewolltes Kalkül: "Wir Heroes versuchen, die Konservativen zu bekehren." Deshalb kann jeder, der es etwas entspannter auf dem Platz mag, Mitglied des Vereins werden. Aktuell sind es genau 230 und die Golfheroes sind ständig auf der Suche nach weiteren Gleichgesinnten.
Zeichen der Öffnung
Bei der Partnersuche kamen bereits konservativere Clubs auf den Verein zu. "Es gibt viele Golfclubs, die sich öffnen wollen. Ich sehe diese Tendenz als gutes Zeichen für die Golfszene", sagt Fleischmann. Golfheroes bekommen bei den Partnern Vergünstigungen und können an den Veranstaltungen des Vereins teilnehmen. Allerdings ist eine Vereinsmitgliedschaft kein Ersatz für eine Mitgliedschaft beim Deutschen Golf Verband (DGV).
Die Heroes haben keinen eigenen Platz, sondern nutzen Open Golf Eichenried in der Nähe von München, auch "Open9" genannt, als ihre Homebase. Sollte der Traum von einer eigenen Anlage aber jemals Wirklichkeit werden, dann wünschen sich die Golfheroes eine besondere Golfplatzgestaltung: Die Driving Range an einer Klippe, eine kleine Eisenbahn ersetzt die Golfcarts und an jedem Abschlag gibt es einen Getränkeautomaten mit Kaffee. Ein weiterer Wunsch ist ein moderner Dreikampf gegen ihre Brüder im Geiste, den Golfclub St. Pauli. Ein Wunsch, der noch auf seine Erfüllung wartet.
Weil wir Helden sind … So muss das sein 🙂 .. Sehr schön geschrieben !!