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Stephan Jäger bei Olympia 2024: „Sportlich nicht so sensationell, aber eine super Woche“

04. Aug. 2024 von Tobias Hennig in Versailles, Frankreich - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Stephan Jäger auf der vierten Runde des Golfturniers bei Olympia 2024. (Foto: Getty)

Stephan Jäger auf der vierten Runde des Golfturniers bei Olympia 2024. (Foto: Getty)

Am Samstag hatte Stephan Jäger für die Finalrunde beim Golfturnier bei Olympia 2024 "Vollgas" versprochen. Das gab er auch, doch auf den Grüns im Le Golf National bei Versailles fielen seine Birdieputts nicht. So blieb für den Münchner eine ernüchternde 72er Runde, die ihn das Golfturnier bei Olympia 2024 bei fünf unter Par im Mittelfeld des Leaderboards beenden lässt. Nachdem er selbst eine Medaille als Ziel ausgegeben hatte, ist das nicht zufriedenstellend.

Während er die meiste Zeit seiner Finalrunde unter Par lag, verhagelte ihm ein Bogey-Bogey-Bogey-Finish schlussendlich den Score. "Vielleicht war bei mir auch nicht mehr so hundertprozentig der Zug dahinter", erklärte er zumindest den Schlagverlust an der 18. Insgesamt habe er zu viele taktische Fehler gemacht, gestand er. Doch das habe auch mit dem Format des Turniers zu tun, denn es zähle nun mal nur das Podium. Ob man Vierter oder 20 sei, wäre egal. Jäger hofft auf eine weitere Teilnahme an Olympischen Spielen. 2028 finden diese in seiner Wahlheimat, den USA statt.

Stephan Jäger im Interview bei Olympia 2024

Golf Post: Stephan, wie fällt Dein Fazit aus nach der Olympia-Woche?

Stephan Jäger: Die Woche war sportlich nicht so sensationell. Eine Runde war gut, sonst war alles nicht so gut. Aber die Stimmung war sensationell, das olympische Feeling war da. Paris war sensationell für uns. Also es war auf alle Fälle eine super Woche.

Golf Post: Was sagst Du zu Deiner letzten Runde hier bei Olympia 2024?

Stephan Jäger: Ich habe eigentlich die ersten 15 Löcher ganz gut gespielt. Der Putter war ein bisschen kalt heute. Ich weiß gar nicht, wie viele Birdie-Puts ich hatte. Auf den ersten 15 Löchern wahrscheinlich 15. Den Grüns kann man leider nicht die Schuld geben, denn die sind sensationell. Die sind fast perfekt. Aber die letzten drei Löcher... An der 16 war der Wind links-rechts und wir haben gedacht, er wäre keine Hilfe, dann hat er doch angeschoben und wir haben uns in eine schlechte Lage gebracht.

An der 17 kam der Ball so schnell aus dem Rough, das hätte ich nie gedacht. Und dann bin ich wieder in so einer Situation, wo ich kein Up-and-Down machen kann. An der 18 war vielleicht bei mir auch nicht mehr so hundertprozentig der Zug dahinter. Aber die Standing Ovation auf der 18 war sensationell und das werde ich auf alle Fälle mitnehmen.

Golf Post: Würdest du irgendwas anders machen, wenn du nochmal von vorne anfangen könntest?

Stephan Jäger: Ich würde gerne meinen Flug nicht verpassen und nicht erst Mittwoch ankommen. (lacht) Nein, der Jetlag war gut die Woche und ich habe gut geschlafen. In L.A. [Austragungsort der Olympischen Spiele 2028; Anm.d.Red] würde ich, wenn ich dabei bin, gerne bei der Eröffnungsfeier dabei sein. Und den Platz würde ich kennen, denn wir spielen ja jedes Jahr da, das hilft dann auf alle Fälle sehr.

Golf Post: Hättest Du rückblickend auf dem Golfplatz gern die eine oder andere Entscheidung anders getroffen hier im Turnier?

Stephan Jäger: Ja, da könntest Du einen ganzen Aufsatz drüber schreiben.

Golf Post: Führst Du das auf die späte Anreise zurück?

Stephan Jäger: Weiß ich nicht. Es ist schwierig, denn normalerweise, wenn du ein 'normales' Turnier spielst, ist Zwanzigster oder Fünfzehnter auch mal eine gute Woche. Und die Woche ist es halt Erster, Zweiter, Dritter oder nichts. Die paar Weltranglistenpunkte sind 'wurscht'. Deswegen schaut das manchmal taktisch schlecht aus, aber Pars und Boogies helfen uns da nicht, da müssen Birdies rein. Klar, wenn du mal im Rough bist und ein versuchst, ein Birdie zu machen, haust den manchmal in eine noch schlimmere Lage rein. Es ist dann schwierig, das auf die Taktik zu schieben. Wir haben ein bisschen was gelernt aus dieser Woche. Wenn ich die ersten Neun des Platzes gesehen hätte, wäre es besser gewesen. Aber du musst immer noch gute Golfschläge machen und die Putts einlochen.

Golf Post: Hat es sich gelohnt zu kommen?

Stephan Jäger: Auf alle Fälle. Das ist gar keine Frage. Die Stimmung, die wir den ganzen Tag hatten, die Gänsehaut am ersten Abschlag - es war wirklich eine super Woche.

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