Unverhofft kommt oft, das schien das Motto der vierten Runde des Golfturniers der Olympischen Spiele zu sein. Mehr als ein Nervenkrimi gestaltete sich der letzte Tag, fast im Minutentakt wechselten die Konstellationen für das olympische Treppchen. Erst das 18. Loch im letzten Flight des Finalsonntags brachte die Entscheidung: Es gibt olympischen Golf für Scottie Scheffler.
Scottie Scheffler holt Gold bei Olympia 2024
Das Golf im Le Golf National so einige Überraschungen bereithält, müsste nach den ersten drei Runden allen klar sein. Nach der ersten Hälfte des Finalsonntag schien auch der Sieger offensichtlich: Jon Rahm behielt lange die Führung. Doch dann der fliegende Wechsel und der Kampf an der Spitze: Tommy Fleetwood und Scottie Scheffler lieferten sich einen erbitterten Kampf, der erst auf dem 18. Loch nach einem verpassten Birdie-Chip von Tommy Fleetwood entschieden wurde. Ein bitterer Bogey auf Loch 17 für Tommy Fleetwood brachte bereits eine Vorahnung, als er einen Schlag zurückfiel und die geteilte Spitze verließ.
Schefflers beeindruckende Runde
Scottie Scheffler startete stark in seine Finalrunde und zeigte von Beginn an Nervenstärke. Seine Scorekarte für den letzten Tag der Olympischen Spiele liest sich wie ein Lehrbuch des Golfsports: drei Birdies auf den Front Nine und sechs auf den Back Nine bescherten ihm eine beeindruckende Runde von 62 Schlägen, neun unter Par. Auf Loch 17 gelang ihm ein entscheidendes Birdie, während Tommy Fleetwood dort ein Bogey hinnehmen musste.
Fleetwoods bitteres Ende
Tommy Fleetwood, der sich ebenfalls Hoffnungen auf die Goldmedaille machte, erlebte eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nach einem Bogey auf dem ersten Loch, von dem er sich mit einer Birdie Serie auf de Löchern zwei bis vier erholte, schien er auf dem richtigen Weg zu sein. Zwar konnte er senen Score mit weitere Birdies wieder hochziehen, doch weitere Bogeys an Loch 7 und 17 brachten ihn endgültig aus dem Gleichgewicht. Dann die Entscheidung: Das 18. Loch wurde zum Showdown und war der letzte Akt eines packenden Finales – Fleetwood musste mindestens ein Birdie erzielen, um Scheffler einzuholen.
Das 18. Loch: Die Entscheidung
Scottie Scheffler, der seine Runde zwei Flights vor Fleetwood beendete, wusste anscheinend auch nicht wohin mit den Nerven. Während der Wartezeit spielte er Bälle auf der Driving Range und wurde dann mit dem Handy auf dem Golfbag gesehen, wie er dem Ende dieses packenden Golffinales entgegenfieberte. Letztendlich schlug er auf der Range ab, als die Entscheidung fiel: Tommy Fleetwoods Birdie-Chip verfehlte knapp das Loch und Reihenfolge des Edelmetalls stand fest: Olympisches Gold für Scottie Scheffler. "Ich bin stolz auf das Land für das ich spiele. Ich bin stolz ein Amerikaner zu sein. Die Nationalhymne zu singen ist etwas besonderes. Auf dem Podium zu stehen und zu sehen, wie die Flagge gehisst wird, hat mich etwas emotional gemacht." In der Pressekonferenz nach der Siegerehrung ging er auf seine olympische Woche ein: "Es war eine lange und herausfordernde Woche und ich bin müde. Ich habe heute großartiges Golf gespielt und die anderen Jungs auch. Ich bin sehr stolz, jetzt hier zu sein."
Trotz einer tapferen Leistung und einer Runde von 66 Schlägen konnte Tommy Fleetwood am Ende mit -5 unter Par nur die Silbermedaille erreichen. Im Nachhinein äußerte Fleetwood: "Ein Teil von mir ist enttäuscht, dass ich nicht die Goldmedaille gewonnen habe. Aber ich bin auch unheimlich stolz darauf, ein olympischer Medaillengewinner zu sein. Es ist unglaublich." Er fügte hinzu: "Auf dem Podium zu stehen, war einer der stolzesten Momente meines Lebens."
Hideki Matsuyama aus Japan komplettierte das Podium mit einer hervorragenden Leistung und sicherte sich die Bronzemedaille.
Jon Rahms Einbruch und Schauffeles Pech
Jon Rahm, der lange in Führung lag, konnte dem Druck am Ende nicht standhalten. Nach einer starken ersten Hälfte verlor er auf den letzten Löchern an Boden und fiel zurück. Sein Bogey auf Loch 14 und der Doppelbogey auf Loch 16 besiegelten seine Niederlage. Ähnlich erging es Xander Schauffele, der am letzten Tag nicht mehr mithalten konnte und auf Platz neun landete.
Stephan Jäger bei Olympia 2024
Stephan Jäger beendet seine vierte Runde des Golfturniers bei Olympia 2024 mit einer Gesamtleistung von fünf unter Par auf dem geteilten 26. Platz. Nachdem er an den Vortagen Höhen und Tiefen erlebt hatte, startete er optimistisch in die Schlussrunde. Die Runde begann solide mit einem Birdie am dritten Loch, das ihn zwischenzeitlich auf -1 brachte.
Jäger spielte die Front Nine mit einem stabilen Par-Spiel, aber auf den Back Nine geriet er ins Straucheln. Besonders auf den letzten Löchern verlor er an Boden. Ein Bogey auf der 16 und ein weiteres auf der 18 setzten ihm zu und brachten ihn letztlich auf eine 72er Runde für den Tag, gleichauf mit dem Platzstandard. „Ich habe heute einfach nicht die nötigen Putts versenkt,“ erklärte Jäger nach der Runde. „Auf den Grüns lief es nicht wie erhofft, und das hat meinen Score beeinflusst.“
Trotz der Enttäuschung über das Ergebnis zieht Jäger positive Schlüsse aus dem Turnier. „Es war eine großartige Erfahrung, hier bei Olympia zu spielen. Natürlich hätte ich gerne eine Medaille geholt, aber ich nehme viel aus dieser Woche mit,“ so der Münchner.
Matti Schmid überzeugt trotz Rückschlägen
Matti Schmid zeigte in der letzten Runde der Olympischen Spiele 2024 im Le Golf National nochmal seine Klasse und beendete das Turnier mit Kollegen Stephan Jäger auf dem geteilten 26. Platz. Der Deutsche startete solide und spielte auf den Front Nine eine konstante Serie von Par mit nur einem Bogey an Loch 3, das er jedoch mit Birdies an den Löchern 2, 3 und 9 ausglich. Dies brachte ihn auf zwei unter Par für die ersten neun Löcher.
Auf den Back Nine setzte Schmid seine starke Form fort. Ein Birdie an Loch 10 wurde durch ein Doppelbogey an Loch 12 getrübt, doch Schmid blieb fokussiert und erzielte Birdies an den Löchern 13, 14 und 15. Ein weiteres Bogey an Loch 17 minderte seine Leistung kaum, und er schloss die Runde mit einem Birdie an Loch 18 ab. Mit einem Gesamtscore von fünf unter Par für die Runde erreichte Schmid eine 67 und konnte sich im Klassement deutlich verbessern.
Sepp Straka beendet Turnier solide
Sepp Straka beendete die vierte Runde des Golfturniers bei den Olympischen Spielen 2024 im Le Golf National mit einer 71er Runde, die ihn bei Even Par hielt. Der Österreicher zeigte eine konstante Leistung, konnte jedoch seine Medaillenambitionen nicht verwirklichen und beendete das Turnier auf dem geteilten 35. Platz.
Die Runde begann für den Österreicher vielversprechend. Auf den ersten neun Löchern spielte Straka sich mit stabilen Pars in eine gute Ausgangsposition. Ein Bogey auf dem vierten Loch brachte ihn zwar kurzzeitig aus dem Rhythmus, doch ein Birdie auf Loch sechs half ihm, sich wieder zu fangen. Die Back Nine begannen erneut mit einem Rückschlag durch ein Bogey auf Loch zehn. Ein weiteres Birdie auf Loch 14 konnte Straka's Score jedoch stabilisieren, bevor er die Runde mit Even Par abschloss.
Joel Girrbach kämpft mit Formschwankungen
Joel Girrbach konnte in der vierten Runde des olympischen Golfturniers in Le Golf National seine anfängliche Form nicht halten und beendete den Tag mit einer enttäuschenden 76er Runde. Damit landete der Schweizer auf dem geteilten 49. Platz und schloss sein Turnier mit einem Gesamtscore von +5 ab.
Girrbach startete solide in den Tag und hielt auf den ersten sechs Löchern sein Par. Doch ein Bogey an Loch 7 und ein Doppelbogey an Loch 9 brachten ihn aus dem Rhythmus. Die Front Nine beendete er mit einem Score von eins über Par, was ihn bereits unter Druck setzte, um auf den Back Nine gut zu machen. Das Pech setze sich auf den Back Nine fort. Nach einem stabilen Start mit Pars auf den Löchern 10 bis 13, verschlechterte sich die Lage an Loch 14 mit einem weiteren Bogey. Ein weiteres Bogey auf der 16 und ein desaströses Doppelbogey auf der 18 besiegelten eine enttäuschende 76er Runde für Girrbach. Besonders auf den Grüns hatte er Schwierigkeiten, den Ball ins Loch zu bringen.