Esther Henseleit erlebte einen denkbar schlechte Start in das Damen-Golfturnier bei Olympia 2024. Die Hamburgerin lag nach einem Doppelbogey und einem weiteren Schlagverlust nach zwei Löchern drei über Par. Doch auf einem Kurs, der den Damen in dieser Woche viel abverlangen wird, gelang es ihr, sich Stück für Stück wieder in Richtung Platzstandard zu kämpfen. Insbesondere die eigentlich sehr schwierigen letzten Löcher nutzte sie für drei späte Birdies.
Den Auftakt dazu machte ein langer Putt an Bahn 15, an dem die deutschen Herren vor wenigen Tagen in der Auftaktrunde noch beide je einen Ball im Wasser versenkten. Henseleit nahm den Schwung mit auf die folgenden Bahnen und lochte nach einer starken Annäherung auch am 17. Loch zum Birdie. Auf dem Schlussloch, das beim olympischen Turnier der Frauen im Gegensatz zum Wettbewerb der Herren als Par-5 gespielt wird, stellte die 25-Jährige ihren Gesamtscore wieder auf Even Par. Damit bringt sich Henseleit in einer starke Ausgangslage für die kommenden drei Runden, denn der Großteil des 60-köpfigen Feldes spielte über Par. Lesen Sie im Folgenden das Interview mit Esther Henseleit bei Olympia 2024 nach der ersten Runde des Golfturniers.
Esther Henseleit im Interview bei Olympia 2024
Golf Post: Esther, ein aufregender Start ins olympische Golfturnier. Wie hast Du die Runde erlebt?
Esther Henseleit: Es war nicht mein bester Start, aber danach ging es ganz gut. Ich meine, die ersten beiden Löcher sind extrem schwer und da passiert das schnell mal. Dann habe ich echt gut gespielt und echt ein gutes Finish mit drei Birdies auf den letzten vier Löchern hingelegt. Insgesamt hat es sich auf jeden Fall relativ schwer gespielt. Es war relativ windig mit ein paar Böen. Es war schwer, den Wind einzuschätzen. Insgesamt bin ich ganz zufrieden mit heute.
Golf Post: Wie nervös warst du am Anfang?
Esther Henseleit: Schon relativ nervös, muss ich sagen. Es kommt nicht so oft vor, dass wir vor so vielen Zuschauern spielen. Wie ich gerade schon gesagt habe, die ersten zwei sind extrem schwer und da dann zu stehen und wirklich gute Schläge zu machen, da muss man sich schon ein bisschen zusammenreißen. Aber mir hat es extrem Spaß gemacht. Die Atmosphäre ist richtig gut und ich freue mich auf die nächsten Tage.
Golf Post: Wie besonders ist es, für Deutschland bei Olympia zu starten?
Esther Henseleit: Seitdem ich mich erinnern kann, war Olympia immer mein Highlight. Als kleines Kind saß ich schon Stunden vorm Fernseher und habe mir das angeschaut. Dass ich jetzt hier bin, ist auf jeden Fall ein bisschen surreal. Aber ich freue mich, hier zu sein, auch im Dorf zu übernachten und das alles wirklich aufzusaugen. Es ist eine gute Erfahrung.
Golf Post: Muss Du das bewusst beiseite schieben, wenn Du auf den Golfplatz gehst?
Esther Henseleit: Also das würde ich nicht sagen. Ich würde sagen, man muss sich einfach daran erinnern, dass es einfach nur Golf ist und das machen wir 25 Wochen im Jahr, wo wir wirklich Turniergolf spielen und letztendlich ist es genau das Gleiche hier. Ich probiere einfach die Zuschauer als Antrieb zu sehen und wirklich die Stimmung zu genießen und das als etwas Positives zu sehen und nicht als etwas Negatives, was mich unter Druck setzt und einfach die Woche zu genießen.
Für die Damen fiel der Startschuss am Mittwoch bei Olympia. Bei bestem Wetter spielt Esther Henseleit eine 72 im Le Golf National. Die besten Bilder zu ihrer Runde.