Die DP World Tour (ehemals European Tour) gastiert im schweizerischen Crans Montana. Die Profis dürfen sich allerdings vom malerischen Alpenpanorama nicht allzu sehr ablenken lassen. An Tag 1 des Omega European Masters gelang dies Marcel Siem hervorragend, indem er sich mit einer 65er Runde in die Top 10 spielte. Auch Marcel Schneider weiß nach schwierigem Start zu glänzen.
DP World Tour: Marcel Siem startet optimal
Marcel Siem gelang bei einem seiner "Lieblingsturniere", wie er im Golf Post Carpool-Interview erzählte, ein klasse Start in die erste Runde. Direkt an Bahn 2 legte der 42-Jährige seine Annäherung aus dem Rough bis auf sieben Meter an den Stock und verwandelte den Putt zum Birdie. Im weiteren Verlauf der Front Nine spielte Siem sehr konstantes Golf, konnte Ungenauigkeiten vom Tee stets ausmerzen und mit gutem Spiel weitere Schlaggewinne notieren. An der 5 lochte Siem aus dreieinhalb Metern zum Birdie, an der 9 löschte der viermalige European-Tour-Sieger sechs Meter auf dem Grün zum Eagle.
Mit vier-unter ging es auf die hinteren Neun, wo ihm erstmals ein Fehler unterlief. An der 12 verlegt verpasste Siem aus knapp einem Meter das Par und notierte wegen eines Dreiputts sein erstes und einziges Bogey des Tages. Der erfahrene Profi ließ sich von dem Missgeschick nicht beirren und nutzte die folgenden Par-5-Löcher 14 und 15, um jeweils ein Birdie zu spielen.
War es an der 14 noch eine verpasste Eagle-Chance, zeigte Siem an der 15 nach zwei Schlägen ins Rough sein Können auf dem Grün und erzielte aus knapp 4,5 Metern den Schlaggewinn. An den letzten drei Löchern verpasste Siem zwar weitere Schlaggewinne - gerade an der 17 wäre nach starker Annäherung auf zweieinhalb Meter mehr drin gewesen -, spielte aber sichere Pars und unterschrieb im Clubhaus eine 65, mit der er nach Runde 1 auf T7 liegt.
Marcel Schneider kämpft sich zurück
Ein tolles Comeback zeigte Marcel Schneider, der nach vier Löchern drei über lag und in der Folge fehlerfrei blieb und sechs Schläge gewann. An Tee 10 gestartet verlor der 32-Jährige nach zwei Pars zum Start an der 12 seinen ersten Schlag, nachdem er es mit dem Zweiten nicht aufs Grün geschafft hatte. An der Par-3-13 dann versenkte Schneider seinen Ball im Wasser und verlor durch ein Doppelbogey gleich zwei weitere Schläge. Doch der Deutsche zeigte Moral, nutzte ebenfalls die Par-5-Löcher der Back Nine und holte sich umgehend zwei Schläge zurück.
Auf seinen persönlichen hinteren Neun glänzte Schneider dann mit vier Birdies innerhalb von fünf Löchern und stellte seinen Score auf drei-unter-Par. "Schwacher Start in Crans Montana, aber ich konnte mich zurückkämpfen und in die roten Zahlen kommen", zog Schneider bei Instagram ein Fazit zur Runde. Durch die 67 auf dem Par-70-Kurs platziert sich Schneider auf T19 ebenso wie der Österreicher Lukas Nemecz.
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Weitere Deutsche müssen aufholen
Die anderen deutschen Starter hatten im Crans-sur-Sierre GC einige Probleme und müssen am Freitag um den Cut kämpfen. Nicolai von Dellingshausen kam nach umkämpfter Runde mit vier Bogeys und drei Birdies mit 71 Schlägen ins Clubhaus und reiht sich ebenso wie Sebastian Heisele auf Rang T99 ein. Dieser war mit vier Bogeys auf den ersten fünf Löchern ins Turnier gestartet, hatte sich dann auf Even Par zurückgekämpft, dann aber noch das fünfte Bogey des Tages kassiert.
Sven Cremer darf aufgrund einer Einladung seinen ersten Start auf der DP World Tour (ehemals European Tour) feiern. Zum Einstand spielte der 32-Jährige eine 74er Runde. Nach turbulenter Runde, auf der er zwar fünf Birdies spielte, aber auch fünf Bogeys und zwei Doppelbogeys kassierte, liegt Cremer auf T138.
Führungsduo und ein Ass
An der Spitze hat sich nach 18 Löchern vorerst ein Duo abgesetzt. Thriston Lawrence aus Südafrika und der Spanier Alejandro Canizares erspielten sich mit jeweils 62er Runden einen Vorsprung von zwei Schlägen auf die Verfolgergruppe. Canizares erzielte ganze neun Birdies bei nur einem Schlagverlust. Lawrence blieb gänzlich bogeyfrei und notierte neben sechs Birdies auch ein Eagle.
Der Schlag des Tages aber gelang Aaron Cockerill, der an der Par-3-3 aus knapp 180 Metern direkt vom Abschlag einlochte. Trotz Hole-in-One reichte es aber nur zu einer Even-Par-Runde, mit der der Kanadier nach Runde 1 auf T78 liegt. Dennoch darf sich der 30-Jährige über eine Lebensversicherung im Wert von 30.000 Schweizer Franken (ca. 31.000 Euro) freuen.
🚨 HOLE-IN-ONE! 🚨@A_Cockerill wins CHF 30,000 worth of life insurance provided by Vaudoise Insurances.#OEM2022 pic.twitter.com/kvDIa8vfvW
— DP World Tour (@DPWorldTour) August 25, 2022
Das Omega European Masters ist allein schon wegen des Bergpanoramas ein Hingucker. Das Golfspiel ist aber nicht zu vernachlässigen. Die Bilder der ersten Runde.