Leider verloren! Allerdings nur das Viertelfinale gegen Frankreich mit 2:3, aber nicht unsere gute Laune und unsere Motivation. Auch wenn wir jetzt nicht mehr Europameister werden können möchten wir versuchen, zumindest Platz 5 zu halten, auf dem wir uns ja nach der Zählspiel-Qualifikation befanden.
Matchplay ist Matchplay - da kann alles passieren, das ist ähnlich wie der DFB-Pokal im Fussball, solche Spiele haben ihre eigenen Gesetze! Auch unser Viertelfinalspiel gegen Frankreich verlief äusserst spannend bis zum Schluss, doch am Ende hat es leider nicht gereicht - die amtierenden Vize-Europameister aus Frankreich waren einfach ein bisschen stärker.
Enge Entscheidung zwischen Frankreich und Deutschland
Doch der Reihe nach: Der Vierer mit Thomas Krieger (GC Heddesheim) und Axel Ritzau (Bochumer GC) ging als erste Partie raus und an Loch 2 mit 1up in Führung nachdem Tommy eine 80-Meter-Annäherung zum geschenkten Birdie an den Stock legte. Leider wurde diese frühe Führung schon am nächsten Loch mit einem gelochten 20-Meter-Monsterputt der Franzosen egalisiert.
Danach schlichen sich leichte Fehler ins deutsche Spiel ein und somit konnten die Franzosen schnell in Führung gehen. Durch ein Beinahe-Hole-in-One von Tommy fand der Vierer wieder Anschluss, musste aber dann nach einem unglücklichen Dreiputt zusehen, wie die Franzosen ihre Führung immer mehr ausbauten und diese nicht mehr abgaben.
Somit gerieten wir früh in Rückstand, doch wir haben ja unseren Goldjungen Felix Banzhaf (Frankfurter GC) dabei, der eine überragende EM spielt und den Starspieler der Franzosen Rodrigo Lacerda Soares mit einem klaren 5&4 besiegte. Es ist vor allem der hohen Qualität von Felix‘ Schlägen zu verdanken, dass er das Match relativ schnell für sich entschied, denn seine Annäherungen, egal aus welcher Distanz, sind einfach Weltklasse. Gegen vier Birdies und ein Eagle hat auch ein amtierender Einzeleuropameister wie Rodrigo nicht viel entgegenzusetzen.
Somit war die Partie schnell wieder ausgeglichen beim Stand von 1:1. Dann kam 'Altmeister' und deutsche Golf-Legende Utz Schulte (Bochumer GC), der unser Team mit 2:1 in Führung brachte. Utz ist ein echtes Golf-Phänomen, auch ‚Maschine‘ genannt - denn mit 65 Jahren und kürzeren Abschlägen als die anderen im Feld gelingt es ihm trotzdem beständig die Grüns in Regulation zu treffen und seine Gegner auch mental zu zermürben. Respekt!
Entscheidung an Loch 16
Nun waren wir in Führung und es fehlte noch ein Punkt, doch lagen Rodolfo Erico Junge (GC St. Leon-Rot) und Marc Mazur (GSV Düsseldorf) zu diesem Zeitpunkt je 1 down. Marc hat ab der 12 bis zur 16 jeweils machbare Birdie-Putts, doch die wollten einfach nicht fallen und als der Franzose seine Annäherung an der 16 hinters Grün verzog, war die Möglichkeit zum Lochgewinn da, doch leider fiel auch dieser Birdieputt nicht und Frankreich konnte mit einem sensationell aus dem Rough gerettetem Par die 1up-Führung auf die 17 mitnehmen, welche dann mit Birdie-Birdie geteilt wurde.
Nun stand es 2:2 und wir hatten nur noch ein Eisen im Feuer: Rodolfo Erico Junge vom GC St. Leon-Rot, genannt ‚Gaucho‘ oder ‚Büffel’ aufgrund seiner brasilianisch-argentinischen Herkunft - ein absolutes Ausnahmetalent und international äußerst erfahrener Spieler, der schon unzählige Schlachten geschlagen hat.
Auch er hatte kein Glück an der 16, da der Birdieputt nicht fiel und Frankreich mit etwas Glück das Par retten konnte und damit 1up auf das Par-5 der 17 weiterzog. Dort legte Frankreich aber die Annäherung zum Eagle zwei Meter an den Stock - dies war nicht mehr zu egalisieren und somit konnten wir unseren Nachbarn zum Einzug ins Halbfinale gratulieren.
Das Aus tut natürlich weh und ist bitter denn die Chancen waren da, leider konnten wir sie in den entscheidenden Momenten nicht nutzen. Wir spielen morgen gegen England, die überraschend gegen Dänemark verloren haben, um die Platzierungen 5-8, zusammen mit den anderen Viertelfinal-Verlierern Spanien und Schottland.
Die Halbfinale schauen so aus:
Dänemark - Frankreich
Irland - Schweden
Zitat Kapitän Jochen Roggenkämper: „Zunächst einmal schmerzt die Niederlage sehr, denn wir waren wirklich sehr nah dran. Immerhin haben wir gegen den Vize-Europameister des letzten Jahres verloren. Morgen geht es dann gegen England, aktueller Europameister, die völlig überraschend gegen Dänemark verloren haben. Auch hier ist England sicherlich der klare Favorit, aber unsere Motivation und Siegeswille ist ungebrochen!
Wir hoffen, dass das Momentum morgen auf unsere Seite ist. Ich kann meinem Team nichts vorwerfen, alles hat gepasst und die Vorbereitung war perfekt. Leider fehlte das Glück an der ein oder anderen Stelle. Aber so ist es nun mal im Golf…“
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