Back Nine

Aussage zum Player of the Year: Schauffele erklärt Debatte quasi für beendet

26. Aug. 2024 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Xander Schauffele. (Foto: Getty)

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Sportsmanship: Karl Valentin, der hintergründige Münchner Humorist (1882 bis 1948) hat mal den Spruch geprägt „Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.“ Genauso mutet derzeit die Debatte um den „Player of the Year“ auf der PGA Tour an, bei der es bekanntlich um Scottie Scheffler vs. Xander Schauffele geht. Die Szene ist gespalten, und jeder hat eine Meinung, die er gefragt oder ungefragt kundtut – mit leichten Vorteilen für Schauffele, die Justin Thomas beispielsweise so unterstreicht: „Für mich klingen zwei Majors cooler als eins.“ Was ziemlich absurd ist, wenn einer PGA Championship und der Open Championship als Schauffeles einzigen Saisonerfolgen im Fall von Scheffler nicht nur das Green Jacket des Masters-Siegers, sondern auch das „fünfte Majors“ Players Championship, die olympische Goldmedaille und dazu vier gewonnene Signature Events gegenüber stehen. Aber vielleicht spielen da auch Sympathiewerte eine Rolle, gilt der Weltranglistenerste ob seiner zurückhaltenden, unaufgeregten, ja fast biederen Art doch eher als Außenseiter.

Ausgerechnet Schauffele hat bei seiner Pressekonferenz vor der BMW Championship mit einer fairen und sehr souveränen Aussage die Diskussion quasi beendet. Auf die Frage, wie er seine Saison mit der von Scheffler vergleiche, antwortete der 30-jährige Weltranglistenzweite kurz und bündig: „Ich habe zwei Mal gewonnen, er hat sieben Mal gewonnen.“ Damit ist dann fürs Erste alles gesagt, wenngleich Schauffele noch ein paar Erklärungen angefügte. Bleibt bloß noch abzuwarten, wie kommenden Sonntag der FedEx-Cup ausgeht, danach wird endgültig abgerechnet.

 

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Esther Henseleit: Solheim-Cup-Debüt ist perfekt

Der Lohn einer tollen Saison: Esther Henseleit ist kommenden Monat beim Solheim Cup im Robert Trent Jones Club in Virginia/USA dabei. Trotz des Rückschlags bei der AIG Women’s Open, wo die 25-jährige Hamburgerin gestern von einem vorderen Platz auf Rang T37 (+4) abrutschte, reichte es für den zweiten Platz in der LET-Wertung hinter Charley Hull, den sich die Silbermedaillengewinnerin von Paris durch den zweiten Platz bei der Scottish Women’s Open auf den Dundonald Links vorvergangenes Wochenende gesichert hatte. Gratulation! Damit ist Henseleit die sechste Deutsche, die bei einem Solheim Cup mit von der Partie ist. Nun heißt es abzuwarten, ob Teamchefin Suzann Pettersen nicht vielleicht eine ihrer vier Wildcards an Alexandra Försterling vergibt, die auf dem Old Course in St. Andrews zwar nur 60. wurde, aber immerhin zweifache Saisonsiegerin ist.

Ryder-Cup-Kapitän Bradley als Spieler beim Presidents Cup?

Playing Captain? Keegan Bradley kam, sah und siegte: Amerikas amtierender Ryder-Cup-Kapitän hatte sich als 50. und letzter Teilnehmer für die BMW Championship qualifiziert, und dann beendete der 38-Jährige das vorletzte Turnier der Saison als Erster, das er 2018 schon einmal gewonnen hat. Nun fährt Bradley als Vierter des FedEx-Cup-Rankings zur Tour Championship in den East Lake Golf Club nach Atlanta und hat durchaus berechtigte Aussichten auf den Gesamtgewinn. Mehr noch: Der eh als Assistent von Jim Furyk für den Presidents Cup berufene Bradley könnte kommenden Monat im kanadischen Royal Montreal sogar als Spieler antreten. Aktuell rangiert er auf Platz zehn der Punkteliste und ist damit „im Pott“ für einen Pick von Furyk. „Eins meiner Ziele für dieses Jahr war tatsächlich, beim Presidents Cup dabei zu sein“, sagte Bradley. „Ich hoffe, ich mache nicht irgendwem einen Strich durch die Rechnung, wenn ich nun womöglich fürs Team in Betracht gezogen werde.“ Automatisch qualifiziert sind mit Abschluss der BMW Championship: Scottie Scheffler, Xander Schauffele, Collin Morikawa, Wyndham Clark, Patrick Cantlay und Sahith Theegala.

 

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Selbst eine Rolle als spielender Kapitän beim Ryder Cup in Bethpage Black 2025 wäre angesichts von Bradleys aktueller Form denkbar, zuletzt hatte Arnold Palmer 1963 die Doppelrolle inne. „Ich wäre natürlich gern ein Playing Captain“, so Bradley. „Wer hatte in jüngerer Vergangenheit schon die Chance wie ich in meinem Alter, noch full time auf der Tour zu spielen und gleichzeitig Teamchef für den Ryder Cup zu sein. Wenn ich mich nach Punkten qualifizieren sollte, dann werde ich auch spielen. Ich würde mir aber nie selbst eine Wildcard ausstellen.“

 

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R&A: Perfekter Service bei der Women’s Open

Tempus fugit: Die Zeit vergeht, und die Zeiten ändern sich. Das gilt auch für den Royal & Ancient Golf Club of St. Andrews und sein Clubhaus. Es gibt diesen Witz von den drei Damen, die bei Sturm und Regen im Schatten des ikonischen grauen Gebäudes am 1. Abschlag und 18. Grün des Old Course Schutz suchen und plötzlich von einem Clubhausbediensteten angesprochen werden. Doch statt in die behagliche Wärme hereingebeten und auf eine heiße Tasse Tee eingeladen zu werden, fordert man sie lediglich auf, sich zu verkrümeln: „Bitte suchen sie sich einen anderen Platz, hier versperren sie mit ihren Regenschirmen den Herren in der Lounge den Blick auf den Platz.“ Seit der Öffnung des Clubs für weibliche Mitglieder und seit der im April abgeschlossenen aufwändigen Renovierung samt Erweiterung der Damenumkleiden gibt es für solche Gags keine Grundlage mehr. Davon profitierten in der vergangenen Woche die Teilnehmerinnen der AIG Women’s Open, die allesamt Spinde im Clubhaus hatten und dafür auch die Herren-Garderobe nutzen sowie sich in der neuen Heritage Lounge verwöhnen lassen durften. „Das ist wahrscheinlich die schönste Umkleidekabine, die wir je hatten“, sagte beispielsweise die Schottin Gemma Dryburgh. „Vor allem hat es gut gerochen. Normalerweise bekommen wir alte Spinde, die nach Schweiß und feuchten Socken müffeln.“

(Foto: R&A/Screenshot)

(Foto: R&A/Screenshot)

Damit nicht genug, hatte der R&A ein luxuriöses Großzelt aufbauen lassen und zum Players Clubhouse erklärt, in das jede Spielerin samt Caddie und zwei Gästen Zutritt hatte. Es gab Frühstück, Lunch und Dinner mit frisch zubereiteten Gerichten, auch aus der asiatischen Küche, eine Kaffee- und Smoothie-Bar, ein bestens ausgestattetes Gym samt Eisbad und ähnlichen Einrichtungen, einen Ruheraum mit Hilfsmitteln zur Entspannung, einen Kosmetik- und Friseursalon, eine Arztpraxis, Physio-Anwendungen, eine Concierge-Rezeption, die sich von Wäscheservice, über nicht angekommenes Gepäck bis hin zu Sightseeing-Touren um alles kümmerte, und sogar ein dermatologisches Angebot zur Früherkennung von Hautkrebs. „Was den Service anging“, war das die beste Women’s Open, die wir je hatten“, lobte Georgia Hall, die Siegerin von 2018. „Es hat uns das Gefühl gegeben, als Sportlerinnen wahr und ernst genommen zu werden.“

(Foto: R&A/Screenshot)

(Foto: R&A/Screenshot)

(Foto: R&A/Screenshot)

Und: Die Zuschauer, große wie kleine Fans, kamen übrigens auch nicht zu kurz:

 

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DeChambeau und sein Tipp für Greg Norman

Appell: Bryson DeChambeau ist ein unabhängiger Geist, und einer der wenigen LIV’ler, die keinen geldgefütterten Beißreflex in Richtung Establishment entwickelt haben oder sich unter Hinweis auf die vertraglich zugesicherte Nibelungentreue zurückpfeifen lassen wie Jon Rahm. Es verkauft halt nicht jeder für ein paar zehn oder mehr Millionen Dollar seine Seele, frei nach der Devise „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“. Deswegen hat BDC jetzt mal seinem Commissioner einen eingeschenkt. „Wenn ich an seiner Stelle wäre, hätte ich längst zum Telefonhörer gegriffen, bei der PGA Tour angerufen und gesagt: Lasst uns endlich ein Agreement auf die Reihe bringen“, sagte der zweifache US-Open-Champion im Gespräch mit „Golf.com“. Ob LIV-Impresario Greg Norman auf seinem Rachefeldzug gegen das Establishment für solche Anregungen offene Ohren hat, ist wohl mehr als fraglich.

Hintergrund von DeChambeaus Hinweis ist vor allem dem anhaltenden Disput um die Aufnahme ins System der Weltranglistenpunkte und der daraus resultierende Ausschluss vieler LIV-Spieler von den Majors. „Dieses Thema hat hohe Priorität und ich habe keinen Zweifel, dass es gelöst wird, wenngleich das sicher noch Zeit braucht“, so DeChambeau weiter. „Und ich weiß auch, dass jeder Einzelne bei LIV die Majors spielen und auf höchstem Niveau mit den anderen da draußen wetteifern will.“

Matthew: Abgang mit Birdie – Thompson geht unter Tränen

Happy End: Catriona Matthew, die Grande Dame des schottischen Golfsports, hat ihre letzte Women’s Open gespielt. Mit dem 30. Start beendete die seit gestern 55-Jährige in St. Andrews am Freitag ihre Karriere beim britischen Damen-Major. Schauplatz und finaler Auftritt hätten nicht perfekter sein können: Natürlich der Old Course, natürlich das obligatorische Foto auf der Swilcan Bridge, und dann ein Birdie auf dem 18. Grün. Was zählte da noch der verpasste Cut – Chapeau Catriona!

 

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Gestern hat dann noch eine Große des Golfsports auf dem Old Course Abschied von den Majors und von der Women’s Open genommen: Lexi Thompson, die 2014 mit der Chevron Championship das einzige Major ihrer Karriere gewann und nach dem unlängst angekündigten Rückzug von der Turnierbühne nun auf der Zielgeraden ihrer Profikarriere ist. Entsprechend emotional fiel der Gang der 29-Jährigen über die 18. Bahn aus:

 

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25 Jahre Green Eagle Golf Courses

Happy Birthday: Die Green Eagle Golf Courses in Winsen (Luhe) bei Hamburg sind 25 Jahre "jung" geworden, wie man so schön sagt, und haben anlässlich des Jubiläums am vergangenen Samstag ein rauschendes Sommerfest veranstaltet. Über 200 Gäste feierten auf der "Partymeile" im Restaurant Beavers, auf der Terrasse, am Beach und rund um die Lagune, die mittlerweile im Zuge der Clubhauserweiterung und der Bauarbeiten am neuen West Course entstanden ist. Was als gemeinsames Projekt von Michael Blesch und Ralf Lühmann kurz vor der Jahrtausendwende entstanden ist, erstreckt sich mittlerweile über 186 Hektar, ist Schauplatz eines Turniers der DP World Tour – auf dem Porsche Nord Course, den Schockrocker Alice Cooper mal „Grünes Monster“ getauft hat – und soll in gut zehn Jahren zur Bühne für den Ryder Cup werden. Blesch, ein Visionär und Macher mit Sinn für Nachhaltigkeit, zudem seit 2024 alleiniger Inhaber von Green Eagle, bastelt unermüdlich an seiner Mission 2035, für die er nicht nur die Anlage in weiten Teilen umkrempelt, sondern mit seinen Mitstreitern auch ein innovatives Zuschauerkonzept entwickelt hat. Für alles Geleistete und zum Geburtstag auch von dieser Stelle herzlichen Glückwunsch. Und für alles Zukünftige: Gutes Spiel!

Scheffler-Verhaftung: Polizist jetzt selbst im Knast

Dreck am Stecken: Dass an Scottie Scheffflers Verhaftung während der PGA Championship im Mai eine Menge Aspekte nicht koscher waren, ist längst erwiesen. Und es gibt aktuelle Nachrichten, die das seinerzeit beteiligte Polizeipersonal und ihr dubioses Vorgehen rund um den Valhalla Golf Club weiter diskreditieren. Nicht nur, dass die von Detective Bryan Gillis aufgebauschte Verletzung samt ruinierter Hose sich als ein paar Kratzer und ein kleiner Riss erwiesen haben; nicht nur, dass die Body-Cams der drei beteiligten Polizeibeamten offenbar bewusst ausgeschaltet waren: Jetzt wurde Officer Javar Downs vom Louisville Metropolitan Police Department (LMPD), einer dieser drei Beamten, unter Arrest gestellt, weil er einem Verdächtigen bei dessen Inhaftierung 4.000 Dollar gestohlen haben soll. Gegen den ohnehin suspendierten Downs wurde ein Verfahren zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses eingeleitet, teilte das LMPD mit.

12.000 Bewerber für „Happy Gilmore 2“-Statisten

Zum Schluss: „Happy Gilmore“ rief, und alle kamen. Nachdem Shooter McGavin aka Christopher McDonald die Nachricht von einer Fortsetzung des Golf-Kultklamauks von 1996 mit Adam Sandler vorzeitig ausgeplaudert und Netflix „Happy Gilmore 2“ dann später offiziell bestätigt hatte, fand am vergangenen Dienstag in Morristown/New Jersey ein Statisten-Casting statt. 12.000 Bewerber, in Worten zwölftausend, standen zur Musterung vor dem Hotel Hyatt Regency Schlange und stauten sich durch die gesamte Stadt, was massive Verkehrsstaus zur Folge hatte. Die Dreharbeiten sollen im September beginnen, eine Statistenrolle ist freilich bereits vergeben: Travis Kelce, Tight End von Super-Bowl-Champion Kansas City Chiefs und Freund von Musik-Megastar Taylor Swift, gehört zu den Sportstars, die Adam Sandler als Drehbuchautor und Mitproduzent in seinem Streifen auftreten lassen will.

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