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Golfreisen

Golf, Gischt und Geschichte: Turnberry beeindruckt auf allen Ebenen

24. Jun. 2024 von Tobias Hennig in Turnberry, Schottland

Das Trump Turnberry Resort genügt in jeder Hinsicht höchsten Ansprüchen. (Fotos: Trump Turnberry)

Das Trump Turnberry Resort genügt in jeder Hinsicht höchsten Ansprüchen. (Fotos: Trump Turnberry)

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Die Aussicht ist beeindruckend: Das Meer glitzert, der Golfplatz erstrahlt, und das Hotel thront majestätisch auf einer Anhöhe. In nicht allzu weiter Ferne sieht man den ikonischen Leuchtturm von Turnberry. Dieser Ort bleibt Golferinnen und Golfern unvergesslich. Die reiche Geschichte des Turnberry Golf Clubs, seine Lage, die enge Verbindung zur Open Championship, die Geburt eines legendären schottischen Königs und die frühere Nutzung als Flugplatz verleihen ihm eine besondere Aura, die ihn zu einem der besten Golfplätze der Welt macht.

Die Region Ayrshire im Südwesten Schottlands ist nicht arm an hochkarätigen Golfplätzen und sagenhaften Clubs. Prestwick, Royal Troon und Dundonald Links sind nicht weit von Turnberry entfernt und werten das County, das sich gegen die Ostküste mit St. Andrews' Old Course und weiteren Perlen behaupten muss, weiter auf. Dem Vergleich hält die Westküste aber locker stand. Geschichte und Qualität sind hier nicht minder herausragend. Dazu trägt das Resort Trump Turnberry wesentlich bei.

Der Ailsa Course in Turnberry

Seit seiner Eröffnung im Jahr 1906 hat sich Turnberry einen Namen als einer der besten Golfplätze der Welt gemacht. Der Ailsa Course, der Hauptplatz des Resorts, wurde von Golfarchitekt Mackenzie Ross nach dem Zweiten Weltkrieg neu gestaltet und hat seither vier Open Championships ausgerichtet. Der Platz bietet nicht nur sportliche Herausforderungen, sondern auch atemberaubende Ausblicke auf die schottische Küste und die legendäre Insel Ailsa Craig.

Mit seinen zwei Meisterschaftsplätzen, einem Neun-Loch-Kurs und einem Pitch- und Putt-Kurs direkt vor dem Hotel ist die schon mehr als 100 Jahre betriebene Anlage voll auf Golferinnen und Golfer ausgerichtet. Auf den Fluren des Hotels und in den Zimmern wimmelt es vor Bildern, Golf-Devotionalien und historischen Aufnahmen, die einem die Bedeutung des Ortes stets vergegenwärtigen. Der Service ist hervorragend, das Ambiente luxuriös, der Ausblick über den Ailsa Course aufs Meer hinaus das überragend.

Die Vorfreude auf eine Runde lässt sich unter den gegebenen Umständen kaum steigern. Ist die Startzeit erst für den nächsten Tag gebucht, kann man sich auf der Vorwiese des Hotels an Links Golf gewöhnen und mit Wedge und Putter den 'Wee Links' bestreiten, einen Pitch- und Putt-Kurs mit 18 Löchern unterhalb des Hotels.

Erhaben auf dem Hügel: Das Trump Turnberry Hotel. (Foto: Trump Turnberry)

Erhaben auf dem Hügel: Das Trump Turnberry Hotel. (Foto: Trump Turnberry)

Die Küste entlang Richtung Turnberry Lighthouse

Unter der riesigen Flagge mit dem Andreaskreuz auf blauem Grund befindet sich das erste Tee des Ailsa Kurses. Es wird nicht lange gefackelt und zwei Doglegs und ein langes Par-4 später steht man am Wasser. Schon auf den ersten Löchern wird klar, um was es hier gehen wird - den Ball im Spiel halten. Das ist keine Überraschung aber der Erstkontakt mit Rough und Bunker vergegenwärtigt einem die Gefahren, die aus vielen Richtungen lauern.

Mit der ikonischen neunten Bahn hat man Turnberry mit dem Umbau 2016 ein neues Signature Hole gegeben. Über die Klippen und Brandung hinweg schlägt man an dem Par-3 in Richtung des Leuchtturms. Es ist eines der schönsten Par-3s der Welt hinter dem eines der schönsten Halfway-Häuser der Welt warten. Im Leuchtturm bekommt man nicht nur Snacks, Sandwiches und Getränke, sondern es befindet sich tatsächlich auch eine exklusive Suite darin, die man anmieten kann. Erbaut wurde der Leuchtturm von Vater und Onkel des weltberühmten Autors Robert Louis Stevenson. Vom neunten Grün aus sieht man außerdem die Überreste des Turnberry Castle, in dem der Legende nach der schottische König Robert the Bruce 1274 geboren wurde. In Turnberry hat alles Klasse und Geschichte.

Die neunte Bahn des Ailsa Courses neben dem Leuchtturm. (Foto: Trump Turnberry)

Die neunte Bahn des Ailsa Courses neben dem Leuchtturm. (Foto: Trump Turnberry)

Spektakel über 18 Löcher

Eine Auszeit gönnt sich der Ailsa Course auch nach der spektakulären Neun und dem einzigartigen Halfway-House nicht. Mit der Zehn geht es weiter die Küste entlang und nach einem erhöhten Abschlag bis auf den Meeresspiegel hinab. Das Grün des Par-5 liegt quasi im Wasser und wird gut bewacht. Eine Augenweide, die einen auch bei Windstille umhaut. Auch die Elf, ein Par-3, wird noch am Wasser gespielt, ehe es hinter der Düne weitergeht. Die Bahnen in der "zweiten Reihe" fallen dabei keineswegs ab, nur weil man nicht mehr am Meer steht.

Die Qualität des Platzes ist über alle Löcher außergewöhnlich gut. Selbst im April 2024, nach mehreren Monaten mit ergiebigen Regenfällen in der Region, war der Ailsa Course in fantastischem Zustand. Sein Optimum erreicht er wenige Monate später. Der Bunkersand ist fein, die Bunkerwände sind geschichtet, die Kanten scharf. Den Zustand der Fairways wünscht man sich vielerorts als Grün. Es gibt einfach nichts zu bemängeln an Platzzustand, Layout und Routing. Nicht umsonst findet der Ailsa Course des Turnberry Golf Club in jedem relevanten Ranking seinen Platz unter den besten 20 Golfplätzen der Welt.

 

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Der Preis hoch, das Erlebnis unbezahlbar

Das alles hat natürlich seinen Preis, denn zum einen ist der Pflegeaufwand unheimlich hoch, um eine solche Güte zu ermöglichen, zum anderen sind auch im Service viele Menschen beschäftigt, die den Aufenthalt rund um das 'Ailsa-Erlebnis' arrangieren. Die Historie, das Panorama, der Mythos und die hohe Auslastung addieren das Greenfee auf 500 Pfund. Ein Batzen Geld, der ein unvergessliches Erlebnis garantiert.

Wie schwer sich das Par-71 dabei spielt ist selbstredend wetterabhängig. An einem windstillen Tag ist ein ordentlicher Score trotz aller Bunker machbar, sofern man ein passendes Tee wählt. Kommen Wind und Regen ins Spiel, kann die Angelegenheit eine Frage des Willens werden. Auf vielen Bahnen steht man ungeschützt an der Küste. Doch genau dafür spielt man ja Links Golf. Um dieses "Ausgeliefert-sein" noch zu steigern, wurden nach dem Erwerb des Resorts durch Donald Trump 2014 zwei Jahre später tiefgreifende Umbauarbeiten vorgenommen, die das Erlebnis der acht Bahnen an der Küste noch weiter herausgearbeitet hat. Es hat den Kurs noch spektakulärer gemacht.

Der gesamte Bereich, der heute 27 Löcher beherbergt, ist in seiner jetzigen Form nicht so alt wie andere Golfplätze in der Umgebung, obwohl der Platz bereits 1906 angelegt wurde. Das liegt daran, dass das Gelände während beider Weltkriege als Militärflughafen genutzt wurde. Teile der Runway sind heute noch vorhanden und sind Teil des öffentlichen Weges zum Leuchtturm. Eine Stehle zur Erinnerung an die Gefallenen der hier Stationierten steht seit der Wiedereröffnung 1951 auf der Düne neben dem zwölften Grün. Der kurze steile Anstieg lohnt sich, um einen fantastischen Blick über beinahe den gesamten Golfplatz zu erhaschen.

Erinnerung ans legendäre "Duel in the Sun"

Weil in Turnberry - wie gesagt - alles Geschichte und Bedeutung hat, kam man nicht umhin, 2003 die 18 in Erinnerung an das legendäre Duell um die Open Championship zwischen Jack Nicklaus und Tom Watson (1977) in "Duel in the Sun" umzubenennen. Mit dem gleichen Namen wartet das Restaurant im Clubhaus nach dem atemberaubenden Erlebnis auf hungrige Golferinnen und Golfer. Hier kann man den Blick noch einmal über das schweifen lassen, das man gerade erlebt hat und beseelt das Adrenalin abbauen, das vor Begeisterung stundenlang durch die Adern strömte.

Im Clubhaus findet man auf der Speisekarte keinen Schnickschnack, sondern Klassiker, die Golferinnen und Golfer nach "getaner Arbeit" favorisieren: Burger, Fish N' Chips, Steaks und Pasta. Das Ambiente ist entspannt und stilvoll, der Service auch hier erstklassig. Eine Replik des Claret Jug am Eingang des Restaurant gibt einem das Gefühl, man hätte an der Open Championship teilgenommen und dürfe nun nach der Runde dem Champions Dinner beiwohnen.

Das Clubhaus des Turnberry Golf Club (Foto: Trump Turnberry)

Das Clubhaus des Turnberry Golf Club (Foto: Trump Turnberry)

Der Schwesterkurs: King Robert the Bruce

Gut gestärkt sollte man generell auf die Runde gehen, denn Buggies sind dem Geläuf zu liebe unüblich auf Links-Kursen. Das gilt auch für den zweiten Championship Course in Turnberry: King Robert the Bruce. Der Schottische König, dessen Geburtsstätte da gelegen haben soll, wo heute der Leuchtturm neben dem neunten Grün des Ailsa Courses steht, ist der Namensgeber und eine der wichtigsten Figuren der schottischen Geschichte.

Durch eine Allee aus gelbem Ginster führt die erste Bahn zum Grün. Die Bucht wird man erst gegen Mitte der Runde sehen, wenn der Kurs auf ein Plateau führt, das die drei spektakulärsten Löcher trägt und den Leuchtturm in Szene setzt. Die Neun ist auch auf King Robert the Bruce das Signature Hole. Der Verlauf der Bahn und die Lage des Grüns sind sagenhaft. Das Dogleg macht einen 90-Grad-Knick nach links. Links neben der Bahn fällt die Küste ab. Das Grün liegt isoliert vom Fairway am Rand der Klippe. Alle Bälle, die es links oder lang verpassen, landen viele Meter weiter unten am Strand.

Schon mit der nächsten Bahn, einem Par-3, kehrt man dem Meer aber den Rücken. Zwar weist einem der Leuchtturm an der Elf noch einmal den Weg, doch der Rest des Kurses führt durchs Inland. Insgesamt ist er nicht ganz so konsistent wie der Schwesterplatz, doch der hat zugegeben auch etwas den Sinn vernebelt. Die Bunker sind nicht so tief und die Bunkerwände nicht geschichtet, doch das macht den Platz noch lange nicht einfach. Die Bahnen sind weniger offen und der Ginster, der nahe am Fairwayrand wartet, frisst jeden Ball, den er vor die gierigen Äste bekommt.

King Robert the Bruce Course in Turnberry. (Foto: Trump Turnberry)

King Robert the Bruce Course in Turnberry. (Foto: Trump Turnberry)

Vier Suiten für vier Open Champions

Das Hotel, das wie der Golfplatz umgestaltet wurde, ist eine luxuriöse und mondäne Anlage, in der man den Geist alter Zeiten spürt. Die vier vorhandenen Suiten sind nach den Siegern der vier Opens benannt, die in Turnberry stattfanden (Tom Watson, Greg Norman, Tom Price, Stewart Cink). Die Restaurants im Hotel sind alle nach Westen ausgerichtet, sodass man die Turnberry Bay, den Ailsa Craig und den Golfplatz stets im Blick hat. Man möchte für immer verweilen.

Sobald man seine Sinne wieder gesammelt hat, kann man im Trump Turnberry neben Golf übrigens noch viele weitere Outdoor-Aktivitäten betreiben: Bogenschießen, Jagen, Reiten, Tontaubenschießen, Quad fahren, um nur einige zu nennen. Das Resort verfügt über eigene Stallungen und eine Falknerei. Sogar mit Falken und anderen zur Jagd ausgebildeten Vögeln kann man hier dem Wild auf den Pelz rücken. Das Wellness-Center des Resorts, The Spa at Turnberry, ist hingegen ein Refugium der Ruhe und Erholung. Es bietet eine Vielzahl von Behandlungen und Einrichtungen, darunter ein Schwimmbad, ein Fitnessstudio und luxuriöse Anwendungsräume. Hier können sich die Gäste nach einem Tag auf dem Golfplatz verwöhnen lassen und neue Energie tanken.

Die Nutzung aller Angebote gilt auch, wenn man sich zu etwas günstigeren Konditionen in eine der Villen einbucht. Diese können von bis zu acht Personen bewohnt werden, haben einen großen Aufenthaltsbereich und eignen sich damit hervorragend für Gruppenreisen und verlängerte Wochenenden mit den Golf-Buddys. Daneben gibt es Cottages, in denen man sich auch selbst verpflegen kann. Hier steht eine eigene Küche zur Verfügung und das Budget wird wohlmöglich zu Gunsten weiterer Golfrunden geschont.

Schon beim Frühstück kann man den Ausblick über die Bucht und den Golfplatz genießen. (Foto Trump Turnberry)

Schon beim Frühstück kann man den Ausblick über die Bucht und den Golfplatz genießen. (Foto Trump Turnberry)

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